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0647 China : vol.3
China : vol.3 / Page 647 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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KOSTEN DES BERGBAUES. BESCHAFFENHEIT DER KOHLE.

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Mal macht, so befördert er i 5oo kin für 200 tsiën ; es entfällt somit 19 tsiën für den Korb von 140 kin (= 94 Pfennig für die metrische Tonne.)')

Beschaffenheit der Kohl e. — Die Kohle von Loj5ing ist von so besonderer Art, dass man sie in Handstücken sofort erkennt. Sie ist sehr rein, [preist] frei von Kiesen wie von erdigen Beimengungen [s. unten], von schwarzer Farbe, wachsglänzend, mild im Strich, von glattem muscheligem Bruch, und hat das specifische Gewicht 1,23 (wie Kännelkohle). Eine besondere Eigenschaft besteht darin, dass die Kohle nur in ausgezeichnet plattenförmigen Stücken von verschiedener Dicke bricht. Auf dem Querbruch erscheint eine solche Platte homogen; aber bei einem Schlag mit dem Hammer zerspringt sie in dünne Tafeln, und beim Verbrennen zeigt sich eine vollkommen lamellare Structur; die einzelnen Lamellen trennen sich wie die Blätter eines Buches. Nur in einzelnen Fällen zeigt der Querbruch eine Annäherung an gewöhnliche schieferige Kohle, wenn dunkele Bänder mit solchen von fettigem Glanz wechseln. Wenn sie aus der Grube kommt, besteht sie zur Hälfte bis einem Drittel aus Stückkohle; ein Drittel sind Stücke von I bis io Quadratzoll; der Rest zerfällt in sehr kleine Stücke, die aber beim Angriff wenig Staub geben. Die Stückkohle ist schuppig; die Stücke wechseln in der Dicke von i bis 4 Zoll [2,5 bis io cm], die Grösse der ebenen Fläche von wenigen Quadratzoll bis zu einem Quadratfuss und mehr. Das Verhältniss an Klein- und Feinkohle nimmt zu, wenn die Kohle zu Markte kommt, da sie bei der Art der Behandlung weiter zerfällt. Bei dem Liegen an der Luft tritt bald eine Veränderung der Kohle ein ; sie wird spröde, ihre Farbe dunkelbraun, und die Feinkohle nimmt durch Zerfall der grösseren Stücke zu.

Die Kohle ist stark bituminös. Sie entzündet sich leicht und brennt lebhaft mit langer, leuchtender, stark russender Flamme. Dabei entsteht ein Aufkochen der schmelzenden Masse. Der Rückstand ist sehr gering. Koks wird in Möng-shan nicht bereitet. Die erzielte Menge würde wahrscheinlich zu klein sein, um seine Herstellung an einem Ort lohnend zu machen, wo Feinkohle leichten Absatz findet und der Transport so billig ist.

Obgleich alle Kohle dieses Gebiets von fast der gleichen Qualität ist, so kommen doch einige erwähnenswerthe Abänderungen innerhalb des Kohlenfeldes vor. Es scheint, dass der Kohlenkörper nicht durch eine Lage von Schiefer unterbrochen wird, wie es an anderen Plätzen so oft der Fall ist. Aber in der gesammten Ausdehnung des Kohlenfeldes ist ein oberes Flöz von etwa 8 bis io Zoll Dicke [20-25 cm] von geringerer Qualität vorhanden, das durch Beimischung von erdigen Massen verunreinigt ist. Diese Kohle wird auf den Gruben ausgeschieden und zu niedrigem Preise verkauft. Ferner sind einige, aber nur wenige Stellen, wo Schwefelkies in genügender Menge auftritt, um eine Verunreinigung zu bewirken.

Endlich schwankt die Festigkeit der Kohle in verschiedenen Theilen des Feldes. Die beste Stückkohle kommt von den Lautungwu-Minen ; aber dieser Platz wurde angeblich von den alten Minen am Fuss des Möng-shan weit übertroffen. Die von den Tshangkoshan-Minen kommende Kohle ist minderwerthig, da das Verhältniss an Stückkohle kleiner ist.

Andere Minen. — Die Tshangkoshan-Gruppe liegt am Ost-Rande der Kohlenbucht, io li von der anderen Gruppe entfernt. Sie bestand zii meiner Zeit aus zwei Minen, Shönn-shi und

.1ő-1ö   von denen jene fast erschöpft, diese in starkem Betrieb war. Die Grube Hő-16
hatte zwei Schachte mit zwei bezw. drei Abtheilungen und war mit 45o Fuss [z35 m] die tiefste aller Gruben. Die Zahl der Arbeiter war 240, die tägliche Förderung betrug 500 Körbe von 140 kin, die Mächtigkeit des Flözes 8 bis 15 Fuss [2,5-4,5 m]. Das Flöz soll ganz wasserfrei sein, und die Kohle war in der That ganz trocken. Dies mag der Grund sein, weshalb die Qualität etwas geringer ist als die der Lautungwu-Kohle. Daher geht die Kohle auch fast ausschliesslich, trotz der etwas grösseren Entfernung, nach Lo jing-hsiën, weil sie in Möng-shan nicht concurriren kann.

1) [Mit Bezug auf den chinesischen Bergbau im Allgemeinen sagt Verfasser, a. a. O., S. z8: »Die von den Chinesen angewandten Methoden des Bergbaues sind unvollkommen. Sie sind in jedem Bezirk andere. Wenn die wenigen guten Einrichtungen, die in jedem Minen-District vorhanden sind, vereinigt werden könnten, so würde sich ein ziemlich gutes Ergebniss herausstellen. Aber es scheint, dass kein Minen-District sich die in anderen gewonnenen Erfahrungen zu Nutze macht, vielmehr jeder seinen abgesonderten Entwicklungslauf nimmt.«]