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0532 China : vol.3
China : vol.3 / Page 532 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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IX. CAPITEL. UEBERSICHT DER PROVINZEN KWANGTUNG UND HUNAN.

weiterungen; auch gewahrt man abseits von ihnen einzelne Tümpel, die Sammelplätze zahlloser Schaaren von wilden Enten. Mit diesen spärlichen Ausnahmen ist der ganze Seeboden trocken. Der Wind fegt die ausgedörrten, öden Flächen und lagert die von Vegetation nicht geschützten Sedimente um, sie hier und da anhäufend und einen Theil dem Becken gänzlich entführend. Zum Glück für die Schifffahrt haben die Flüsse hinreichendes Gefäll, um ihre Betten tief ausgefurcht zu erhalten, und selbst bei ihrem geringen Wasserstand in den genannten Monaten können sie für den Verkehr benutzt werden.

Der Tung-ting als See ist also ein Sammelbecken für die Gewässer bei hohem Wasserstand. So weit die Flüsse von Hunan in Betracht kommen, ist dieser von geringem Belang. Denn wenn nur der Yangtszé-Spiegel tief genug liegt, strömen sie mit einer ihrer vermehrten Wassermasse entsprechenden Geschwindigkeit [zu diesem] hinab. Steigt hingegen der Yangtszé, so füllt er immer grössere Theile des flachen Beckens aus. Die Hunan-Flüsse strömen in das stille Wasser, können aber zur Erhebung seines Spiegels auch dann nicht Viel beitragen ; denn die Höhe desselben wird von dem Yangtszé regulirt. Wenn dieser im August seinen höchsten Stand erreicht, hat auch der See seine grösste Ausdehnung, und da sein Boden flach ist, werden die in den einzelnen Jahren vorhandenen Differenzen im Hochwasserstand den Betrag der Maximal-Ausdehnung seines Spiegels in nicht geringem Maasse bestimmen und grosse Unterschiede von Jahr zu Jahr hervorbringen. Bis weit über die Grenzen des Sees hinaus dringt der Spiegel ruhigen Wassers in die Flüsse hinein, wie wir bei dem Hsiang-kiang gesehen haben.')

Auf die Gestalt der Jahres- Curve des Wasserstandes im Yangtszé 2) bleibt das Sammelbecken nicht ohne Einfluss. In I tshang zeigt sie eine ausserordentlich oscillatorische Bewegung, um den höchsten Stand zu erreichen und von ihm herab zu kommen ; in Han-kóu hingegen ein wenig unterbrochenes Ansteigen und ein ebenso allmähliches Hinabgehen.3) Die bedeutende Entfernung und die Ablenkung des Stromes in einzelne Neben-Canäle können dazu beitragen, aber vermögen nicht, den Unterschied allein zu veranlassen. Der Tungting- See wirkt wie ein Regulator auf den Fluss, wenn auch in weit geringerem Maasse, als wenn dieser den See durchströmen würde. Auch das verspätete Eintreffen des Hochwassers in Han-kóu mag damit zusammenhängen. Pegel-Beobachtungen an einer Stelle innerhalb des See-Gebietes würden von Interesse sein ; auch hier würde von dem Oscilliren der Fluthhöhe Nichts zu merken sein.

Das eintretende Wasser des Yangtszé ist mit Sinkstoffen erfüllt ; auch die Flüsse von Hunan werden deren bei Hochwasser herab bringen. Ein grosser Theil davon muss niederfallen und den Boden erhöhen. Wenn diese Stoffe liegen

  1. [S. oben, S. ¢66 f ]

  2. [ Vergl. oben, S. 97, Anm. 3.]

  3. [Vergl. die erwähnte Studie von Herrn Baurath ORTLOFF »Der Yangtse bei Han-kau« in der Zeitschrift für Bauwesen, Bd. L VII (1907), S. 77-84, mit Tafel 22.]