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0205 China : vol.3
China : vol.3 / Page 205 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DIE STELLUNG DES TSINLING-SHAN.

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Theile der Name Ts in l i ng--Gebirge zweckmässig erscheint, eine Breite von ungefähr 400 Kilometern. In der ganzen Ausdehnung besteht er aus archaischen und grösstentheils stark metamorphosirten paläozoischen Schichtgebilden, welche bis zum jüngeren Carbon intensiv gefaltet und steilgestellt sind. Dazu kommen Granite in regional sehr wechselndem Betrage. An mehreren Stellen ist eine Theilung in zwei längsgerichtete Zonen durch eine deutliche, westöstlich gerichtete Scheidelinie erwiesen worden. In der nördlichen Zone ist das Kwenlun-Streichen (WzN—OzS) scharf ausgeprägt ; in der südlichen herrschen sinische Streichrichtungen (SW—NO bis WSW—ONO und stellenweise W—O). Auf diese Thatsache und ihre wahrscheinliche Erklärung habe ich wiederholt hingewiesen ; 1) auch habe ich zu zeigen versucht, dass die Zweitheilung durch ihre beträchtliche Ausdehnung ostwärts, bis über den Bereich der Japanischen Inseln, erhöhte Bedeutung gewinnt. 2) Dieselben zweierlei Richtungen haben die nördliche und südliche Grenzlinie im westlichen Theil des Gebirges. In Folge ihrer Convergenz nach Osten geht dessen Breite im Meridian von Miën-tshóu (105 ° O) auf 290 km und in dem von Kwangyucn-hsiën (106° 0) auf 230 km herab. 3) Weiter östlich lässt sich bei der gegenwärtigen Kenntniss zwar die nördliche Grenzlinie des Tsinling-shan scharf angeben, nicht aber die südliche ; und es scheint, dass dort eine solche überhaupt nicht besteht, da bei dem Fortschreiten nach Osten immer neue sinische Faltungen von Süden her dem Gebirge in der früher bezeichneten Weise zuwachsen.

Zwischen den Meridianen 104 ° und 106 ° hingegen ist die Südgrenze des Gebirgsriegels scharf gezeichnet ; orographisch und geologisch fällt sie mit einer nach NO streichenden Linie zusammen, wo auf einer das paläozoische Falten_ gebirge abschneidenden, 3o° SO einfallenden Rumpffläche eine unter gleichem Winkel geneigte Decke sehr mächtiger, erst zum Theil kalkiger, dann durchaus klastischer Sedimente von mesozoischem Alter auflagert, welche in weiterer südlicher Entwickelung die tiefe Senke des Rothen Beckens von Sz'tshwan

ausfüllt.   Die jüngeren Sedimente steigen hier mit der sie unterlagernden
Rumpffläche nach NW etwas an, in nicht unähnlicher Art, wie an der Nordgrenze, nach OBRUTSCHEW's Beobachtungen, die Gobi-Schichten von Ti-tau-tshóu südwärts nach dem Gebirge ansteigen. 4)

Wenn man der Grenzlinie des gefalteten paläozoischen Gebirges gegen die ebenmässigen Ablagerungen des Rothen Beckens von dem Schnittpunkt mit dem 104. Längengrad siidwestwärts weiter folgt5), so endet sie nach einem weiteren

  1. S. Geomoryhologische Studien IV [(1903), S. 889 (Sej5.-Abdr. S. 23 f)]

  2. S. Geomorjihologische Studien [II (1901), S. 803 (Sej.-Abdr. S. 22); V (1903), S. 905, 9131 (Sej5.-Abdr., S.39, 47f).]

  3. Der Zuwachs der Breite des Gebirges nach Westen scheint ausschliesslich durch Verbreiterung der durch das sinische Streichen beherrschten [südlichen] Zone zu geschehen, da in der Nähe des Querschnitts von Miën-tshóu beide Zonen sich nach OBRUTSCHEW's Beobachtungen bei Kiai-tshóu berühren.

  4. S. OBRUTSCHEW, Centralasien, Nord-China und Nan-shan, (russisch), Bd. II, 1901, Tafel II: Wegprofil von Tshau-hwa-hsiën bis Ti-tau-tshóu, in I : 168 000.

  5. [S. oben S. 127,-.]