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0489 China : vol.3
China : vol.3 / Page 489 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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MILDER CHARAKTER DES WASSERSCHEIDE-GEBIETS.

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feinkörnigen Conglomeraten, welche in die rothen, hier stets etwas kalkigen Sandsteine übergehen. Auch das Bindemittel der Conglomerate ist sandig und roth gefärbt. Wie bei Ki-nzönnhsiëën') und an der Tiger-Insel,2) wo ich sie früher gesehen hatte, sind sie auch hier [meist] dickbankig gelagert, mit dünnen thonigen Zwischenlagen. Dadurch werden an den senkrechten Wänden wulstige, wollsackähnliche Formen hervorgebracht. Die Schichtung ist äusserst regelmässig, die Lagerung beinahe horizontal [ohne eine bestimmte Streichrichtung hervortreten zu lassen]. Eine Neigung zu senkrechter Zerklüftung hat den durch reichliche Niederschläge gespeisten labyrinthischen kleinen Bächen Gelegenheit zu leichtem und tiefem Einschneiden bis auf die Erosions-Sohle und daher, wenn diese im Sandstein lag, in weiterer Folge zu seitlich fort arbeitender Tätigkeit gegeben. Die Höhe der Tafel über dem Fluss beträgt woo bis I200 Fuss [300-350 na]. Sie ist in die abenteuerlichsten Formen aufgelöst, welche an diejenigen des Quadersandsteins der Sächsischen Schweiz [Heuscheuer] und bei Adersbach erinnern. Die Berge sind auf den Höhen tafelartig, jedoch meist flach gerundet und haben steile Abstürze nach allen Seiten; hier und da bestehen che Flanken aus Castellen und Tunneln. Dazwischen ist sanftes Gelände mit fruchtbarem Boden, aber doch nur in den terrassirten Schluchten und Thalsenkungen angebaut. Eine überall hervorsprossende reiche Vegetation und vielfach zerstreute hohe Baumgruppen geben der barocken Landschaft Anmuth und Reiz. Man lässt hier, was in China selten ist, die Kiefern 5o bis 6o Jahre alt werden, um sie in Bretter zu zerschneiden.

'Calks teilv

Beck-Sandstein mit Conglomerat - Schichten

}G   O 0 01

Fig. 39. 1ro_fìl am oberen Wu-shui (Tshang-shui) unterhalb I tshang-hsii'n

(nach einer Skizze im Reisenotizbuch des Verfassers).

Der kleine seichte Bach, auf welchem ich hinauf fuhr, ist ungemein stark gewunden. Im untersten Theil wird er von Kalkstein eingeengt, welcher 5o bis ioo Fuss [15-3o na] hohe, zum Theil überhängende Wände bildet. Darüber folgen die Sandsteine. Weiterhin bleibt er in der Tiefe; die Conglomerate und Sandsteine stehen unmittelbar an. [Die rothen Conglomerate bilden den untersten Theil der Sandsteine; nach oben hin wiederholen sie sich, nehmen aber ab.] Vor I tshang-hsien aber taucht der Kalkstein [unter ihnen] wieder auf. Er ist hier krystallinisch, aber deutlich geschichtet und stark gefaltet, von [vielen] weissen Kalkspath-Adern durchsetzt, und

enthält sehr viele Feuerstein-Einschlüsse.   Höhlen und Tropfstein-Gebilde sind eine häufige
Erscheinung.

Nach Ueberschreitung der Grenze von Hunan erreichte ich bald die Stadt I tshanghsifin, wo die Schifffahrt ihr Ende findet.

II. Der Reiseweg durch die Provinz Hunan.

Ich überschritt die Grenze von Hunan bei der Stromfahrt auf dem Tshang-shui, welcher, als ein Zufluss des Wu-shui, noch dem Becken des Péi-kiang angehört, und erreichte die an der Schifffahrtsgrenze gelegene Stadt I-tshang-hsiën. Von hier

') [S. unten Ca5. XL — Der Ort liegt in der Provinz Aganhwéi und wurde auf der früheren Fahrt durch den Grünthee-District j5assirt. Er ist selbstverständlich nicht zu verwechseln mit dem oben genannten Ki-nzönn im nördlichsten Kwangtung.]

2) [S. oben, S. 42ff.]