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0204 China : vol.3
China : vol.3 / Page 204 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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164   III. CAPITEL. FRAGMENTE EINER PHYSISCHEN GEOGRAPHIE VON SZ'TSHWAN.

Innere des Continents von Yünnan bis zur Tschuktschen-Halbinsel durchzieht, die zweite sich in den grossen Küstenbogen zu erkennen gibt und die dritte in den Inseln, von den Alëuten wenigstens bis Formosa, hervortritt, haben ein Absinken der Continental-Masse in grossen und breiten Staffeln vom Inneren her gegen die oceanischen Tiefen hin erwiesen.1) Dabei hat es sich gezeigt, dass jeder Staffelblock dort, wo er gegen den nächst westlicheren abgesenkt ist, am tiefsten steht und im Osten mit einer zusammenhängenden Schwellungszone abschliesst.

Es warf sich die Frage auf, ob eine entsprechende geomorphologische Anordnung auch weiter westlich noch besteht. Vergeblich sucht man nach Anzeichen davon im Westen der Stanowoi-Bogen und des Khingan-Bogens. Hier gelangt man zu dem von EDUARD SUESS nachgewiesenen continentalen Scheitel ; und wenn im Osten und Südosten von ihm Absenkungen vorkommen, so gehören sie nicht in die Ordnung der grossen Landstaffelbogen.

Anders ist es südlich vom 38. Breitengrad. Schon vor dreissig Jahren, als nur sehr unvollkommene Kunde von der Anordnung der Gebirge und der horizontalen Vertheilung der Höhenstufen in Central-Asien und China vorlag, liess es sich als bemerkenswerthe Thatsache erkennen, dass in der Nähe des Meridians von Lantslzóu fu, d. h. um 104 ° 0, ein Theil der aus Central-Asien in der Richtung OSO gegen China hin streichenden gewaltigen Glieder des Kwenlun-Gebirgssystems sein orographisches Ende insofern erreicht, als östlich von der genannten Linie Fortsetzungen der hochaufragenden Züge des Nan-shan und des Siid-KukunorAmasurguGebirges sich in der Plastik entweder garnicht oder nur in abgeschwächten Formen bemerkbar machen. 2) Noch in der Breite von Ti-tau-tslzóu (35° 25' N) ist westlich von demselben Meridian das Gebirgsland erheblich höher und zugleich fester gegliedert als östlich von ihm. Erst südlich vom 35. Breitengrad tritt ein augenfälliger Wandel ein. Hoch ragt das Gebirge zu beiden Seiten der genannten Linie auf, und es ist ersichtlich, dass sich aus dem Theil des tibetischen Hochlandes, in welchem der S-förmige Oberlauf des Gelben Flusses eingesenkt ist, ein breiter und gedrungener Gebirgsriegel heraus erstreckt, der sich in der Richtung WNW—OSO weit nach Osten hin verfolgen lässt. Als ein in dem Gebirgsbau von China und ganz Ost-Asien fretndartiges Gebilde hat er, wie wiederholt dargestellt wurde, 3) die Rolle einer Scheidemauer des Nördlichen gegen das Mittlere und Südliche China in morphographischer, geologischer, klimatischer, wirthschaftlicher und verkehrsgeographischer Beziehung. In demselben Meridian, Io4" O, in dessen Nähe die nördlicheren Kwenlun-Züge verschwinden, hat dieser Gebirgsriegel, für dessen Gesammtheit unter den vielen Einzelbenennungen verschiedener

Rotken Beckens im Besonderen eine wesentliche Grundlage gefehlt Hätte. Ein gewisser Anschluss ergibt sich an oben S. 123, Schluss von Abschnitt Al

  1. [S. v. RICHTHOFEN, Geomor j5hologische Studien aus Ostasien, No. I— V, in Sitzung-sber. Preuss. Ak. Wiss., 19oo-1903.]

  2. S. hier Bd. I (1875), S. 272, nebst Karte von Central-Asien, Tafel 3; und Bd. IL S. 635.

  3. S. hier Bd. I, S. 223-227 ; Bd. II, S. 18-20.