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0473 China : vol.3
China : vol.3 / Page 473 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DER TERTIÄRE DECK-SANDSTEIN.

431

Die Formation ist wahrscheinlich dieselbe, welche bei Whamj5oa unterhalb Canton auftritt

und den eigenthümlich gestalteten Berg der Tiger-Insel zusammensetzt. Dort fallen die Schichten 20 ° nach West.') Der Name Canton-Schichten dürfte sie vorläufig genügend bezeichnen. [Diese Formation scheint in den Provinzen Kwangtung und Kwangsi eine bedeutende Rolle zu spielen. Rothe Hügel werden als häufige Begleiter des Hsi-kiang zwischen Canton und

Wu-tshóufu erwähnt. Der Missionar GENNEVOISE2) nannte sie mir als charakteristisch für den

ganzen Zweig des Hsi-kiang, auf welchem man über Nan-ningfu nach Pe-se fährt. Ebenso scheint in den nördlichen Zuflüssen des Hsi-kiang das Gebilde sehr verbreitet zu sein und den Charakter des Landes wesentlich zu bestimmen. Zu den Zeiten der Verfolgung führten die Wege der katholischen Missionare hier hindurch, um durch die Provinz Kwéitshóu nach Sz'tshwan zu gelangen. Ich hatte Gelegenheit, von Mehreren von ihnen die Beschreibung ihres Weges zu hören, und Alle sprachen von den weitverbreiteten rothen und gelben Sandsteinen, welche den sanften Charakter des wegen seiner fruchtbaren und reichen Vegetation berühmten Hügellandes bedingen. Ist auch mit jenem vereinzelten Fund ein Beweis für die grosse Ausdehnung einer so jugendlichen Formation nicht gegeben, so liegt doch die Vermuthung nahe, dass das grosse Becken von Kwangsi damit erfüllt ist. Da so junge Formationen sonst in China nicht bekannt sind,3) so knüpft sich an weiter gehende Altersbestimmungen ein besonderes Interesse.]

Der Fluss ist sehr belebt. Man erkennt die grosse Verkehrs-Strasse an der erstaunlichen Anzahl von Fahrzeugen, welche sich aufwärts und abwärts bewegen. An den Ankerplätzen liegen Kanonenboote zum Schutz der Schiffe; trotzdem sollen Räubereien häufig vorkommen, und die Schiffer scheuen sich, bei Nacht zu fahren.

Der Lauf des Flusses ist wenig gewunden. Die Breite wächst stellenweise bis zu einem

Kilometer an; doch sind alsdann Theile des Bettes durch Sandbänke eingenommen. Trotz der trockenen Jahreszeit war die Tiefe des Fahrwassers, wo ich sie maass, selten unter 7 bis 8 Fuss.4) In der Regenzeit schwillt der Fluss bedeutend an und wirkt zerstörend. An beiden Ufern sind Dämme aufgeworfen, welche mit Bambus und hohen Bäumen bewachsen sind. Doch werden dieselben an den Krümmungen des Stromes häufig unterspült und weggerissen, so dass sie weiter landeinwärts verlegt werden müssen. An den am meisten gefährdeten Stellen sind Schutzwehren von Stein gebaut.

Das A 1 l u v i a 1-Land ist stark besiedelt und gibt hohe Erträge. Reis, Yams, Zuckerrohr,

Maulbeerbäume und Baumwolle waren die Haupt-Culturen, welche ich beobachtete. Der Reichthum des Delta's an Baumfrüchten tritt allmählich zurück. Bananen, Orangenbäume und Li-tshz verschwinden. Die Bewohner sind gut gekleidet und wohnen in Häusern, die aus Backstein gebaut sind, und einen wohlhabenden Eindruck machen. Von Westen mündet der in einem ostwärts gerichteten Zipfel der Provinz Kwangsi entspringende Sui-kiang oder »Bambus-Fluss». HENRY, welcher auf ihm hinauf fuhr, fand bis Sz'-hwi-hsiën hohe Thon-Ufer, welche jedenfalls die Tertiär-Gebilde andeuten. Von dort an werden die Ufer gebirgig; die Berge erhalten angeblich dadurch besonderen Reiz, dass sie bis auf die Höhen hinauf mit Bambus bewachsen sind. Die Schifffahrts-Grenze liegt bei der in Kwangsi gelegenen Stadt Hwai-tshi-hsiën ; doch sollen kleine Fahrzeuge noch 20 englische Meilen höher hinauf gehen. Bemerkenswerth ist ein

wild grass. A little digging on the surface will show deyosits of shells and other remains of former ages. — Diese Entdeckung dürfte wohl den Anlass zu der irrigen Auffassung der Wände des Erosions -Thales als ehemaliger Meeresküste gegeben haben.

') [Im Notizbuch steht 20 ° nach Nord. — Einige Beobachtungen, die Verf. auf der Fahrt von Hongkong nach Canton aufgezeichnet hat, sind oben, S. Oarf., mitgetheilt worden.]

  1. [Père GENNEVOISE von den Missions Etrangères war vom Bischof in Tshöng tu fu nach

der Missionsstation Hsi-lin-hsiën im westlichen Kwangsi am oberen Yü-kiang entsandt worden, hatte die Reise dorthin durch das Gebiet der Miau-tszé zwischen Kwéitshóu und Kwangsi g-enacht und war dann durch Kwangsi (meist zu Wasser) nach Canton gereist. Nach » Tagebücher« Bd. I, S. 346, war er damals der einzige Euroyäer, der die Provinz Kwangsi von Westen her durchquert hatte.]

  1. [ Vergl. dazu die obigen Anmerkungen des Herausg.]

  2. [Im Reise-Tagebuch stand umgekehrt »selten über 7 bis 8 Fuss«, was aber in obiger Fassung nicht sinngemäss wäre.]