National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0048 China : vol.3
China : vol.3 / Page 48 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

I2

I. CAPITEL. DAS SUEDWESTLICHE CHINA.

wo sein Ende bei Kwan yuén-hsiën angenommen werden kann, und erweitert sich nach Westen. Eine Grenze lässt sich in dieser Richtung nicht angeben.

Südlich von 17a-tsh(u fu beginnt, wie erwähnt, schon am äussersten östlichen Gebirgsrand das hinterindische Streichen, welches sich von dort aus gegen Westen in den Bodenformen und Stromfurchen längst erkennen liess.1) LOCZY hat seine Constanz auch in der inneren Structur des Querschnittes von Tatsiën-lu bis jenseits Batang nachgewiesen.2) Wir dürfen annehmen, dass es den ganzen Raum zwischen dem [unteren] Min-kiang und dem Lu-kiang einnimmt. welche einen Abstand von ungefähr 500 km von einander haben. Seine weitere Verbreitung westwärts ist für uns zunächst unwesentlich. Wir bezeichnen diese Region als d a s v o r t i b e t i s c h e G e b i r g s f an d. Wo dessen Parallelglieder sich im südlichen Fortstreichen dem Querdurchbruch des Yangtszë nähern, scheinen scharf gesonderte hohe Ketten von derselben Richtung weiter aus einander zu liegen und flache, von roten Sandsteinen erfüllte Mulden einzuschliessen. So setzt der Charakter im westlichen Yünnan über den Strom hinüber und dann in derselben Provinz weiter südwärts fort, wobei, wie es scheint, die Ketten noch mehr aus einander treten. In welcher Weise diese vortibetischen Züge nordwärts einerseits mit den Gebirgen von sinischer Streichrichtung, andererseits mit den Kwenlun - Zügen des eigentlichen Tibet zusammenkommen, wird später erörtert werden. 3)

Bei der ferneren Betrachtung dieser Gebiete werden wir die politische Grenze von China gegen die Nachbarstaaten ausser Acht lassen. Sie durchschneidet ebenso im Nordwesten die Kwenlun - Ketten, wie im Süden die hinterindischen Züge. Als ein Product noch fortschreitender historischer Entwicklung ist sie im grössten Theil ihres Verlaufes unnatürlich und labil in ihrem Bestande.

Wenden wir uns dem Süden zu, so hat das Rothe Becken jenseits des Yangtszë eine scharfe Grenze. Die kleinen südlichen Zuflüsse dieses Stromes sind schiffbar [aufwärts] bis zu einem steilen Wall, an dem man im Westen nach Ost-Yünnan, weiter östlich nach Kwéitshóu hinansteigt. Beide zusammen bilden eine massige Anschwellung, deren unebene Oberfläche eine mittlere Meereshöhe von etwa 2000 m in Ost -Yünnan, von 1400 m in West - Kwéitshóu, von I I oo m in Ost - Kwéitshóu hat. Sie erscheint schon in den äusseren Formen wie ein Horst, denn auch an ihrer Südseite stürzt sie nach dem Becken von Kwangsi steil ab.4)

Dort, wo der von SW nach NO streichende Nordabfall des Massives den

i) S. Bd. II, S. 28.

  1. V. LOCZY, Die wissenschaftlichen Ergebnisse der Reise des Grafen BELA SzÉCHENVI in Ostasien, Bd. I, 1893, S. 692-726, 81I-814.

  2. [ Wahrscheinlich war eine besondere, noch griindlichere Erörterung beabsichtigt, als sie aus Cay. III zu entnehmen ist.]

  3. [In dem oben (S. 9) bezeichneten Yiinnan- und Kwéi-Bogen, s. v. RICHTHOFEN, Ueber Gestalt und Gliederung usw., a. a. O., S. 32 (9Io). Vergl. auch unten Cab. V.]