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0719 China : vol.3
China : vol.3 / Page 719 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DIE PÄSSE DES PORPHYR-GEBIRGES.

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Porphyr-Gruppe zu thun.') Die zahlreichen kleinen, von felsigen Schluchten durchzogenen, waldbedeckten Hügel, welche aus diesem Gestein zusammengesetzt sind, werden von einander theils durch gelbes Tuffland, theils durch rothbraunen Boden mit schwarzen Blöcken getrennt.

Dieser Strich ist von geringer Fruchtbarkeit. Immerhin werden Reis und Thee gebaut. Stillingia fehlt ganz, aber hohe Baumgruppen bilden auch hier eine Zierde der Landschaft.

Das Dörfchen Ling-kóu liegt am östlichen Fuss eines scharf gezeichneten, nach NO

gerichteten Höhenzuges.   Er besteht wiederum aus Quarzporphyr in verschiedenen Ab-
änderungen. Der Weg verquert ihn in dem Pass Tang-p o - l i ng, 600 Fuss [r8o m] über dem Dorf. Hier bietet sich eine Aussicht nach Nord und West. Man sieht nichts als grasbedecktes, scheinbar unbewohntes Gebirge, das bis ungefähr 3000 Fuss [900 m] Meereshöhe ansteigt. Tief geht es nun hinab nach der Thalschlucht des letzten nach Tshöng hsiën abfliessenden Baches; dann wieder, mittelst eines kurzen, aber steilen Anstiegs, hinauf nach dem Pass San-mu-ling. Er ist nach drei (san) grossen schattigen Bäumen (mu) benannt, welche gerade auf der Höhe stehen, und bildet die Wasserscheide gegen den Wu-kiang. Die Gipfel hier herum sind 700 bis 1000 Fuss [200-300 aua] höher. Der Quarzporphyr, welcher auch hier ansteht, setzt, wie sich aus den gleichmässigen äusseren Formen erkennen lässt,2) das Gebirge in grösserem Umfang zusammen. Dasselbe ist ziemlich öde. Doch befinden sich darauf bereits viele T h e e p f l a n z u n g e n , und es wurden neue angelegt. Am besten sind die Höhen zwischen 1200 und 1500 Fuss [360 und ¢So m]. Man gewinnt nur grünen Thee. Es war jetzt gerade die Hauptzeit für die Zubereitung der Blätter. Auch baut man Mais, süsse Kartoffeln, Kauliang (Sorghum), Körnerfrüchte und Bohnen.

Nur I /i westlich vom San-mu-ling ist wieder ein anderer Pass, von dem aus ich zum ersten Mal in das Thal von Tung yang nach WSW herab blicken und die gegenüber liegenden Gebirge übersehen konnte. Der Weg führt nun in eine tiefe, ost-westlich gerichtete Schlucht hinab; dann am linken Gehänge aufwärts bis zu dem io li westlich vom San-mu-ling gelegenen Pass Hs i - t s h a i - l i ng. Der Quarzporphyr hält noch bis hierher an. Dann beginnen wieder die basaltischen Porphyre. Der Weg überschreitet sie in einer Länge von 15 li. Wieder sind die Formen in der Gesammtheit ein Tafel-Land, während im Einzelnen Basalt-Buckel, Vertiefungen mit rothbrauner Erde, viel Baum-Vegetation und sehr dünne Besiedlung die Formation, wie im vorhergegangenen Fall, kennzeichnen.

Hiermit ist das Ende des Gebirgsüberganges beinahe erreicht. Aber ehe man nach dem gegen \Vesten sich weit öffnenden Thal hinab steigt, gelangt man ganz plötzlich noch 'in ein anderes Gebilde, welches, gerade wie im Tiëntai -Thal, die Umrandung bildet und in Inseln aus dem Thalboden ansteigt. Es sind rothgefárbte, t h o n i g-sandige , g l i m m e r i g e, wohlgeschichtete Gesteine , welche io ° bis 20 ° nach N und NO fallen.3) Einzelne Schichten sind conglomeratisch; sie führen Rollsteine von Quarzporphyr und Porphyrit, aber keine Spur der basaltischen Porphyre, und es schien mir, dass sie von diesen überlagert werden. Gegen das Dorf Méi-shan hin folgen im Hangenden : grobe C o n g l o m e r a t e und B r e c c i e n aus nur quarzporphyrischem Material, regelmässig geschichtet, erst östlich einfallend, dann ziemlich horizontal gelagert, mit einer Mächtigkeit von ungefähr 1500 Fuss [45o m]. Sie sind in langen steilen Mauern abgebrochen, die in ihrer fast söhligen, im Grossen flach welligen Schichtung für die Nord-Seite des Thales von Tung-yang charakteristisch sind. Dort lässt sich die Mauer nach Westen bis nördlich von I u'u-hsiën verfolgen. Ueberall scheint sie zur Unterlage die rothen sandig-thonigen Schichten zu haben.

Ich erreichte den W u -kiang bei dem ansehnlichen Marktflecken /1I éi - s h a n , welcher seine Bedeutung der Lage am Ausgang der bequemen, von Tshöng-hsiën, und weiterhin von 1Ving fio und Shau-hsingfu, über den Pass Pai föng ling führenden Verkehrsstrasse verdankt.4)

  1. [ Von den Sedimenten sagt das Tagebuch Es sind Tuff Gebilde, die mit den porphyrischen Tuffen ungefähr gleich gelagert sind und als deren örtlich letzter Abschluss betrachtet werden können.]

  2. [In einem anderen Mranuscriót wird auch die Tiefe der Schluchten als charakteristisch

hervorgehoben.]

  1. [Das Tagebuch bemerkt: Ich konnte nicht ersehen, in welchem Verband diese Schichten

mit den basischen Porphyren stehen.]

  1. [Als Entfernungen auf dieser Strasse werden im Tagebuch angegeben .• Méi-shan —

Tshöng-hsiën 220, - Hsin-tshang-hsiën 4o li.]