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0398 China : vol.3
China : vol.3 / Page 398 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VI. CAPITEL. DAS GEBIRGSGEFUEGE IN TIBET.

 

ist, doch die Eigenthümlichkeiten centraler Landschaften besitzen.') Die Entdeckung des Nindjing- tangla durch NAIN - SING schien die Voraussetzung zu bestätigen. Durch PRJEWALSKI's dritte Reise, auf der er den Pass Tang-la von Norden nach Süden überschritt, und noch mehr durch die Berichte des Panditen A.— K.— (KRISHNA) [in den .ahnen 1879-1881] wurde sie erschüttert. WEGENER hat sie einer eingehenden Erörterung unterzogen und wenigstens einen Theil von ihr zu retten versucht. Dann kamen neue Reisen, weiter westlich als die der beiden Vorgenannten. Es liegt jetzt eine Fülle von Material vor, und es dürfte sich rechtfertigen, den Gegenstand einer neuen Untersuchung zu unterziehen. Ich sehe dabei, da jetzt die Argumente auf eine ganz andere Grundlage gestellt werden können, von meinen früheren Betrachtungen ganz ab und will versuchen , das Thatsächliche zusammenzustellen.

Erst mögen in Kürze die bisher ausgesprochenen Anschauungen erwähnt werden: PRJEWALSKI nahm an, dass der Tang-la westwärts von dem von ihm benutzten Pass in nicht zu bestimmender Weise ostwärts, den Breitengraden parallel, bis zum Dré-tshu fortsetze. — Auf der Karte zu den Reisen von A.— K.— 2) ist das Gebirge ebenso eingetragen und dann über den Dré-tshu hinaus in flacher nördlicher Krümmung nach Ta-tsiën-lu weiter geführt. — WEGENER erörtert ausführlich die West - Fortsetzung aus chinesischen Quellen und sucht ihre Spuren bis zum Uebergang in den Westlichen Kwenlun nachzuweisen ; er glaubt, das westliche Ende ungefähr in den Berg » Tsar Befreier « von PRJEWALSKI setzen zu dürfen. Eine Ost - Fortsetzung nimmt er als vorhanden an , ohne sich über ihren Verlauf näher auszusprechen. 3) Auf seiner Karte würde die Kette den Dré - tshu etwas südlich vom 32 sten Breitengrad (d. i. einen Grad südlicher als auf der Karte von A.— K.—) schneiden. Eine Anschwellung von SW nach NO sucht er als wahrscheinlich vorhanden und durch scharende tektonische Bewegungen theoretisch erklärbar zu erweisen. — Loczy 4) verwirft das Vorhandensein einer Schwellung in letzterer Richtung und schliesst sich bezüglich der westlichen und östlichen Fortsetzung an WEGENER an. Die letztere aber lässt er zwischen Batang und Litang in kurzer Krümmung nach SzO umbiegen. Er ist der Erste, welcher die Verbindung der Hinterindischen Ketten mit dem Kwenlun durch diese Umbiegung darzuthun sucht. Die neueren Karten der Londoner Geographischen Gesellschaft 5) bringen keine dieser Anschauungen zum Ausdruck, da in den unerforschten Gebieten nur Wasserscheide-Gebirge in das verzweigte Netz der Flüsse eingezeichnet

werden.

Wir knüpfen die nähere Betrachtung an der Endstelle der vorhergegangenen an, nämlich an dem Längsthal, welches in einer kurzen Strecke vom Murui - ussu

 
         
   
  1. S. hier, Bd. I, S. [255f]

  2. S. Proc. R. Geogr. Soc., Bd. VII, i 885, Karte zu S. 136.

  3. WEGENER, a. a. O., S. 54-6o.

  4. LoczY, a. a. O., S. 625-627, und Karte auf S. 621.

  5. S. Geogr. Journal, vol. I V, 1894.