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0649 China : vol.3
China : vol.3 / Page 649 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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BEDEUTUNG DES KOHLENFELDES.

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zuweilen aber bis zu einem Monat. Die Fracht kostet 4o tsiën bis Jau-tshóufu, 14o von dort nach Kiu-kiang, zuweilen nur 150 insgesammt, für einen Korb, so dass die Kohle für ungefähr 3 Tael hier abgeliefert werden kann. Doch war der Preis, um welchen sie den Dampfschiff-Gesellschaften angeboten wurde, erheblich höher.

Werth des Kohlenfeldes. — Rechnet man das Areal des aufgeschlossenen Theiles des Kohlenfeldes zu 4o Quadratkilometern') und die durchschnittliche Mächtigkeit des Flözes zu 2,5 Metern, so berechnet sich der gesammte Kohlegehalt auf ungefähr 8o Millionen Tonnen. Ein wie grosser Theil des Areals schon ausgearbeitet worden ist, lässt sich gar nicht feststellen, weil die Schachte, die verlassen werden mussten, ehe sie zur Kohlenförderung hatten dienen können, ebenso grosse Halden hinterlassen haben wie die, durch welche grosse Theile des Flözes bearbeitet worden waren. Das in den höheren Schichten liegende Flöz, in welchem man früher etwas schlechte Kohle gewonnen hat,2) ist zu untergeordnet, um in Betracht zu kommen. Ob ein tieferes vorhanden ist, hat sich, wie gesagt, noch nicht feststellen lassen. Dagegen ist es als wahrscheinlich zu bezeichnen, dass das (abgebaute) Flöz mit europäischen Mitteln auch im Südwesten, wo die ganze Formation unter die Alluvien sinkt, wird abgebaut werden können.3) Die Gesammtmasse der vorhandenen Kohle wird daher die gegebene Berechnung weit übersteigen.

Die chinesische Arbeit war zur Zeit meiner Anwesenheit bereits nahezu an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit angelangt. Die Schachte haben eine ungewöhnliche Tiefe ; die Methode der Förderung ist zwar sehr kostspielig, lässt sich aber kaum verbessern ; die Arbeitsschichten sind zwölfstündig, daher die menschliche Kraft ausgenutzt. Eine Verringerung des Preises für die Kohle wäre nur bei Verminderung des Tagelohns denkbar, wie sie bei Vermehrung der Bevölkerung eintreten könnte. Ein wirksamer Aufschwung lässt sich daher nur durch Einführung von Dampfmaschinen zur Förderung und Wasserhebung, durch verbesserte Methoden des Abbaues und des Transportes unter Grund, durch Legung von Schienen zur Verbindung der Gruben mit Möngshan und durch Beförderung der Kohle mit Dampfschiffen bei Hochwasser von Möng-shan nach Kiu-kiang erzielen.4) Ist auch die Kohle von nur mässigem Werth für die Heizung ' von Dampfkesseln, so kann sie doch, wenn billig beschafft, für Dampfschifffahrt und Fabriken wichtig werden. Auch wird sie sich in aussergewöhnlicher Weise zur Gasbereitung eignen. Eine Concurrenz würde sie zunächst nur mit der Kohle von Hunan zu bestehen haben ; denn die anderen Orte in Kiangsi, an denen man Kohle kennt, sind wegen deren geringer Beschaffenheit und der angeblich unbedeutenden Mächtigkeit der Flöze nicht in Betracht zu ziehen. Auch im westlichen und südlichen Theil der Provinz sind einige Kohlenminen vorhanden 5). Aber die Thatsache, dass über Wu-tshöng grosse Mengen von Möngshan - Kohle nach Süden und Westen gingen, spricht nicht zu Gunsten der Qualität jener Kohle oder der Zugänglichkeit

') [ Verf. gibt a. a. O., S. 24, das Areal dieses Gebiets zu z s quare miles, was etwa 52 qkm sein würde. Dem gemäss ist auch der Gehalt höher, nämlich auf mehr als hundert Millionen Tonnen, berechnet worden. In einem anderen (älteren) Manuscript war für das Areal 3/4 (deutsche) Quadratmeile gesetzt, was etwa 42 qkm ergeben würde. Was zu dieser Reduction der ursprünglichen Schätzung- des Areals Anlass gegeben hat, ist nicht ersichtlich.]

  1. [S. oben, S. óosf.]

  2. [ Ich bin geneigt zu glauben, daß die niedrige Terrasse, die sich zwischen der Ebene von Jau-tshóufu und den östlichen Bergen ausdehnt, aus den oberen Schichten der Kohlenformation besteht, zum wenigsten, wo sie vom Wu-hő durchschnitten wird. Und es wird bei gründlicher Untersuchung wahrscheinlich festgestellt werden, dass sich andere Zweige dieser Formation, ausser dem Möngshan, zwischen den Hügeln östlich vom Poyang See ausdehnen. (In Uebersetzung aus V. RICHTHOFEN, a. a. O., S. 24f.)]

  3. [Die Art und der voraussichtliche Nutzen der einzelnen Verbesserungen sind vom Verfasser a. a. O., S. 25-30, genauer ausgeführt worden, und er kommt zu dem Schluss, dass selbst bei Anwendung moderner Methoden und bei Benutzung kostspieliger Dampfmaschinen Eröffnung und Betrieb einer Mine billiger sein würde als nach den damaligen simplen chinesischen Methoden.]

  4. [ Ueber die Kohle am Kan-kiang s. oben, S. S92f.]