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0553 China : vol.3
China : vol.3 / Page 553 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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N

YANGTSZÉ-FAHRT IM OBEREN HUPÉI.

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des Weges, vom Ausgang des Tungting-Sees bis Han-kóu, hatte ich schon einmal in der Zwischenzeit zurückgelegt, als ich aus Hunan kam ') und mich dem Hankiang zuwandte . .

Von dein wenig interessanten Theil des Stromes von I-tshangfu bis Han-kóu kann ich daher nur dürftig berichten; über den zweiten vermag ich ausführlicheren Aufschluss zu geben.

Von I-tshang-fu bis zum Ausgang des Tungting-Sees. 236 geogr. Meilen [438 km]. -

E   (Vom 3. bis 14. Mai 1872.)

k   Aus einer ununterbrochenen Gebirgswelt tritt der Yangtszc, nach Ueber-

windung der breiten Ketten, welche ihm den Ausgang erschweren, hinaus in weites, flaches Land. Der Uebergang ist plötzlich, wenn auch völlige Verebnung erst weiter abwärts eintritt. In den letzten seiner grossen Durchbrüche noch einmal auf einen schmalen, tiefen Canal in scharf geschnittenem, von hohen Wänden eingefasstem Flussbett eingeengt, weitet er sich fast unvermittelt auf die dreifache Breite aus. Der Schifffahrer, der eben noch bald von dem reissenden Strom abwärts getragen, bald von dessen wirbelnden Bewegungen gefährdet wurde, gelangt schnell in eine sanfte Strömung und begrüsst die Entfesselung des Ausblicks von den Schranken, in welche düstere Felswände ihn bannten. Anders sind freilich die Empfindungen des Reisenden, wenn an die Stelle des romantischen Zaubers des Wechsels von Fels und üppigster Vegetation in feuchten Schluchten die Prosa der Ebene tritt. Nur 2 g. M. [etwa 4 km] unterhalb des Austrittes, dort wo die Anfangs durch den Druck der rückwärtig anstürmenden Wassermassen noch beschleunigte Strömung sich beruhigt hat, liegt am linken Ufer die Stadt I-tshangfu. Sie war damals noch schwer erreichbar, bildet aber jetzt seit vielen Jahren den Endpunkt der Dampfschifffahrt und den Wohnsitz europäischer Kaufleute und Consuln. Für den Handel hat sie geringe Bedeutung; denn die Waaren von Sz'tshwan, dessen einzigen natürlichen Zugang sie scheinbar beherrscht, suchen andere Märkte, und von ihnen aus bezieht die Provinz ihre Einfuhren. Die Einführung der Dampfschifffahrt hat ihr jedoch einen Werth als Umladeplatz und zum Theil vielleicht auch als Stapelplatz geben müssen.2)

Bezüglich der Oberflächenformen grenzen nicht die Extreme an einander. Die Gebirge fallen zwar schroff ab ; an ihre Stelle tritt aber noch nicht die Alluvial-Ebene, sondern zunächst ein 3o g. M. [56 km] breites Gelände niederer, sanft-geformter, zum Theil inselartig aufragender Hügel und Terrassen, durch welches der Strom sich leicht eine Bahn gebrochen hat. Der schroffe Gebirgsrand bei

I tshangfu ist ungefähr NO—SW gerichtet. Der Yangtszé strömt gegen Südost von ihm hinweg. Aber jener Rand scheint dieselbe Form nicht weit beizu-

  1. [S. oben, S. ¢yo.]

  2. [ Vergl. oben, S. 221, Anni. 1.]