National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF Graphics   Japanese English
0119 China : vol.3
China : vol.3 / Page 119 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

GEOLOGISCHE BEOBACHTUNGEN BIS TSHUNG-KING-FU.

83

gerichteten [langen] schmalen Stromschlinge, auf alluvialem Boden.   Sie ist berühmt wegen

ihrer Orangenhaine. Schon bei Lu-tshóu bilden dieselben eine Zierde der Landschaft. Von Shimönn bis Tshung kingfu bekleiden sie einen grossen Theil der Gehänge zu beiden Seiten des Flusses, aber nirgends sind sie so dicht wie bei Kiangtsin. Die Bäume waren jetzt in Blüthe und verbreiteten erfrischenden Duft. Die Früchte, welche sich durch Vollsaftigkeit, zartes Aroma und eine dünne, leicht abzulösende Schale auszeichnen, sind die besten ihrer Art, welche ich in China kennen gelernt habe. Sie bilden den Haupt- Handelsartikel des Ortes. Die Ausbeute soll sehr beträchtlich sein.

Etwas weiter östlich bei dem Marktflecken Kiang kóu (»Flussmündung«) mündet von Süden der Ki-kiang-hd, der zwar ein gut entwickeltes, verzweigtes Stromsystem, aber für den Verkehr geringe Bedeutung hat ; daher auch kein grösserer Handelsplatz an der Vereinigungsstelle steht. Er ist schiffbar bis Ki-kiang-hsiën.2)

Der Ki-kiang-hó ist im Osten von einem hohen Bergzug begleitet, den der Yangtszé [nachdem er seinem Westfuss eine Strecke nach Norden gefolgt ist] in der Enge Mau-örr-hsia, dem »Limestoneyass« von BLAKISTON, durchbricht. Ich schätzte die Höhen im Süden auf i800bis 2200, im Norden auf 2500 Fuss [550-670, bezw. 76o m] über dem Strom. Eine starke Schichtenauf biegung liegt zu Grunde, und zwar erscheinen nun endlich Kalksteine, als das Liegende der Sandsteine des Rothen Beckens, im Kern der Antiklinale [s. Figur7]. Das Streichen der letzteren ist,

W15°S

o15°N

\\,\VVN,NN.,

a

Fig-. 7. Profil der Schlucht Mau-örr-hsia (Limestone-Pass).

n

a

g

ungleich den bisher gesehenen Aufbiegungen N i 5 U W—S i 5 0 O. Es ist ein wohlgeschichteter blaugrauer, von weissen Adern durchzogener Kalkstein, der zum Kalkbrennen benutzt wird. 3) Die Felswände, in denen er am Fluss entblösst ist, sind voll von Oeffnungen und H ö h l e n. In den meisten derselben sind kleine Tempel, Kapellchen und buddhistische Figuren angebracht. Die bedeutenden unregelmässigen Faltungen, welche der Kalkstein, im Unterschied zu der gleichförmigeren Lagerung seiner Decke, aufweist, sind wahrscheinlich durch Nachsinken der Schichten in Folge von Höhlenbildung entstanden. Zunächst über dem Kalkstein lagert zu beiden Seiten, mit 55 0 Neigung auf der westlichen und 800 auf der östlichen, eine Schichtenfolge, welche zwei Steinkohlen f l ö z e enthält. Das untere scheint dem Kalkstein fast unmittelbar aufzuliegen. Es ist, gleich dem oberen, von grauen Schieferthonen mit undeutlichen Pflanzenresten begleitet.4)

') [Ein anderes Manuscrijt syricht von einer » Mulde von Kiang tsin-hsiën« : Im westlichen Theil fallen die Schichten 6 o bis 15 0 nach Osten, im östlichen Theil ebensoviel nach Westen, um dann zu der nächsten Welle allmählich wieder aufzusteigen. — Der Hügel mit der Pagode liegt 570 Fuss über dem Fluss.]

  1. [ Ueber die hier anschliessende Route nach Kwéitshóu s. Cal). V.]

  2. [Diesen Kalkstein beobachtete, wie aus dem von ihm gegebenen Namen hervorgeht, auch schon BLAKISTON (a. a. O., S. 213); ebenso die Kohle in einem überlagernden „grauen Sandstein", und Eisen (S. 29o).]

  3. [Dieser Pflanzenreste hat A. SCHENK bereits in Bd. IV, S. 229 f., Taf. XL VI, Fig. 1, gedacht und sie vermuthungsweise auf Calamiten gedeutet, ohne eine genauere Bestimmung zu wagen. Verf. sj5richt ebenda die Meinung aus, dass die Verhältnisse des Vorkommens ein jüngeres Alter als Carbon wahrscheinlich machen. Eine andere Auffassung würde allen Ergebnissen dieses Bandes zuwiderlaufen. — Die Kohle wird auch hier abgebaut. LITTLE (Yangtse Gorges, S. 273f) besuchte eine Kohlenmine am Hsiau-Fluss 03) nördlich von Tshung-kingfu, in die er auch ein fuhr, und macht nähere Angaben über die Art der Förderung. Die Kohle, die als weich, bituminös und anscheinend gut (s. dagegen oben) bezeichnet wird, wurde an der Grube mit 130 (für Kleinkohle zio) tsiën pro Pikul bezahlt.]

6'