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0633 China : vol.3
China : vol.3 / Page 633 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DIE GEGEND IM SÜDEN DES POYANG-SEEES.

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WEGENER 1), die Ebene des Poyang-Seebeckens bis gegen Kiën-tshang-fu hinaufreicht, kann nur in der Beschränkung verstanden werden, dass das Hochwasser des Seees zwischen den Flächen der Latent- Terrasse und den Inselbergen älterer Gesteine bis in diese Gegend vordringt und durch Ablagerung eines fetten Thons in den tiefsten Niederungszügen bezeichnet wird. Dieser ist, im Gegensatz zur öden LateritTerrasse, höchst fruchtbar und dicht besiedelt.

Beobachtungen am Kin-kiang. — Der Kin-kiang, im oberen Theil Shang-yau-kiang genannt, hat sein Quellgebiet entlang der Grenze von Tshékiang. Die Richtung des Thals ist erst WSW für 72 g. M. [123 km], bis Kwéi-ki-hsiën; dann biegt es nach NW für 52 g. M. [96 km], bis zur Mündung des Flusses in das Poyang-Becken. Das Thal bezeichnet eine hervorragende Linie des Verkehrs zwischen Tshékiang, wo der Kü-hő die Richtung des oberen Thales nach ONO fortsetzt, und dem Poyang-See. Hier ging (von Tshékiang kommend) MACARTNEY'S Gesellschaft. Einen weiteren Bericht gab MILNE, welcher vom 19. bis 24. Juli 1843 auf dem Fluss herab fuhr.2) Er erwähnt, wie zu erwarten ist, r o t h e n Sandstein im Oberlauf, welcher in der ostnordöstlichen Fortsetzung der durch Porphyre und porphyrische Sandsteine am Fu-kiang bezeichneten Strecke eingesenkt ist. Die einzige sonst noch brauchbare Beobachtung betrifft den chinesischen Bericht über eine Höhle bei Kwéi-ki-hsiën, welche 1 oder 2 engl. Meilen lang sein und mehrere Tausend Menschen zu beherbergen im Stande sein soll. Dies deutet auf Kalkstein. In der That muss gerade bei dieser Stadt die Grenze der S i n i s c h e n Formation erreicht werden, welche wahrscheinlich von dem nordwestlichen Lauf des Flusses verquert wird 3).

Beobachtungen am Ka n -kiang. — Die Fahrt auf diesem Strom von Nan-ngan-fu am Nord-Fuss des Méi-ling bis zum Poyang-See ist oft beschrieben worden; über das Land an ihm aber erhalten wir kaum die ersten Rudimente einer Kunde. ' RITTER suchte zusammen zu stellen, was er den Beschreibungen von GAUBIL, BARROW, CLARKE ABEL und VAN BRAAM entnehmen konnte.}) Aber es beschränkt sich auf die eine, immer wiederholte Thatsache, dass der Fluss zwischen Kan-tshóu fu und Wan-ngan-hsiën ein Gebirge durchschneidet und dort einen stellenweise beschleunigten Lauf hat. Auch MILNE, der von Norden kommt, weiss Nichts über das Land zu berichten, bis er bei Wan-ngan in den Anblick des Gebirges tritt,5) fügt aber auch hier dem Bekannten Nichts hinzu. Die Chinesen nennen die Strecke Shi pa-tan, d. i. »die 18 Stromschnellen«, ein Name, welcher ein

I) [WEGENER, a. a. O., S. 179, 593.]

  1. S. MILNE, Life in China, S. 326-338.

  2. [Den Kin-kiang befuhr 1902 der englische Major HAMILTON auf einer Reise von Fu-tshóufu her. Die Beschreibung (Geogr. Journal, Bd. XX VI, 19os, S. 65-7S) erwähnt den sehr gewundenen Lauf des Kin-kiang zwischen welligen Hügelland, dessen Sandsteinrücken zuweilen als »Bluffs. am Fluss enden (ähnlich wie am Yangtszékiang innerhalb des Rochen Beckens).]

  3. S. RITTER, Asien, III (1834), S. 668.

  4. S. MILNE, a. a. O., S. 349.