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0175 China : vol.3
China : vol.3 / Page 175 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DAS GEBIET VON KIN-TSHWAN.

I 37

Süden begleitenden Gebirgsschwelle 1) bilden. Der östlichste von ihnen, welcher am wenigsten weit nach Norden zurückgreift, ist der Somo-hő oder der Fluss des vorgenannten Mantszé-Stammes Somo. Diese gesammte, ziemlich umfangreiche obere Gegend ist selbst den Chinesen wenig bekannt, da sie sich bis zu den dort wohnenden tibetischen Stämmen über Somo hinaus nicht zu wagen scheinen. Es liegt daher auch gänzlich ausserhalb der politischen Grenze von Sz'tshwan.2) Erst unterhalb der Vereinigung jener Ströme beginnt chinesisches Gebiet. Die Grenze zieht von Ost nach West über den Strom, der nun den Namen Ta-Kin-tshwan-hő annimmt. Er ist tief in die Gebirge eingeschnitten ; aber es wechseln an ihm einzelne grössere Thalweitungen mit solchen Strecken, wo der Fluss sich seinen Weg in enger Schlucht zwischen hohen und kahlen Felswänden bahnt. Bei der Brücke Kia-tsu-kiau strömt ihm von Osten her der Hsiau-Kin-tshwan-hő zu, und der vereinigte Strom nimmt nun den Namen Ta-tu-hő (auch Tai-tu-hő) an. In dem Winkel, wo beide zusammen kommen, erhebt sich ein mächtiger Felsberg, der Morto-shan, welchem die Chinesen auf Zeichnungen abenteuerliche Formen geben. Der Kleine Kin-tshwan-[Fluss] hat [zunächst] auch einen nordsüdlichen Lauf und wendet sich dann ziemlich scharf nach Westen bis zu seiner Mündung. Er entspringt im Zug des Möngpi-shan, welcher die südliche Wasserscheide des Flusses von Somo bildet und die südwestliche Fortsetzung des vorgenannten Ta-hsüe-shan zu sein scheint. Das ganze Stromgebiet [des Hsiau-Kin-tshwan-hő] nimmt von Norden nach Süden nur ungefähr zwei Drittel eines Breitengrades ein ;3) aber er erhält von Osten nach Westen lange Zuflüsse, insbesondere den Tshangping-kóu von Osten. Letzterer hat im Oberlauf, bei Ta-wéi, breites Thalgelände, schneidet dann aber tief ein, und Gleiches gilt von anderen Zuflüssen.

Ueber die Gebirgsanordnung ist nichts bekannt ; auch lässt sich den Beschreibungen kein Anhalt entnehmen, und in dieser Gegend aus den Stromläufen auf Gebirgsrichtungen schliessen zu wollen, würde zu irrigen Bildern Anlass geben, wie es das System des Min-kiang zeigt.4) Vermuthungen dürfen sich aber auf die vorher betrachtete Gestaltung der Nordumwallung des Rothen Beckens und der unmittelbar im Westen sichtbaren Gebirge mit einem gewissen Grad der Wahrscheinlichkeit stützen. Nimmt man sie zum Anhalt, so gewinnt jene Kette Gestaltung, welche wir in ihrem nordöstlichen Theil als Ta-hsii -shan, im südwestlichen als Möngpi-shan5) kennen lernten. Mrs. BISHOP, die einzige Augenzeugin

  1. [ Ueber diese ist eine bessere Kenntniss von den Veröffentlichungen der Exiledition FILCHNER -TAFEL zu erwarten (s. o. S. 38).]

  2. [Die Karte dieses Gebiets ist durch die erwähnte Reise von BROOKE und FERGUSSON wesentlich verbessert worden.]

  3. [Nach den neueren Aufnahmen einen vollen Grad.]

  4. [Aus den neueren Aufnahmen scheint sich doch eine engere Beziehung zwischen dem hydrograj5hischen Netz und der Gebirgsanordnung herauszustellen, und zwar um so mehr, je weiter nach Norden. Auch VON ROSTHORN sagt schon (a. a. O., S. 314), der Verlauf der Gebirge ergebe sich fast aus dem Flusssystem.]

  5. [Im Manuscri't stand hier Möngyai-shan, an späteren Stellen und in der Karte Möngpi-shan. Nach FERGUSSON ist dies der HauutgWel im Quellgebiet des Hsiau-Kin-tshwan.]