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0503 China : vol.3
China : vol.3 / Page 503 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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AUF DEM HSIANG-KIANG.

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Fahrt auf dem Hsiang-kiang. — Der Hsiang-kiang- ist ungleich grösser und wasserreicher als der Lui-hő [seine Breite fand ich hier zu 600 Metern]. Ein Wenig oberhalb der Einmündung des Lui-hő liegt am linken Ufer [des Hsiang kiang] die Stadt Höng-tshóufu, welche sich durch eine dicke Pagode kennzeichnet. Die Tiefe des Flusses fand ich in den meisten Strecken der Fahrt 8 bis 12 Fuss [2,5-3,5 vi], doch vermindert sie sich stellenweise auf 5 Fuss [r,s ;n], ohne einem tieferen Canal Raum zu lassen. Weiter hinab folgen klippige Stromschnellen. Zur Zeit seines höchsten Standes, in den Monaten Mai, Juni und Juli, soll das Wasser nach der Aussage der Schiffer bis zu den Uferbänken hinan reichen, welche am Lui-hő 25 Fuss [7,5 m] und am Hsiang-kiang 3o Fuss [q in] Tiber dem jetzigen Spiegel des Flusses lagen. Während der übrigen neun Monate sinkt das Wasser und soll oft noch niedriger sein, als ich es fand. Auch der Hsiang-kiang ist stark gewunden und, ebenso wie der untere Theil des Lui-hő, von Hügeln des R o t h s a n d s t e i n s und A l l u v i a l- B o d e n eingefasst. Die Schichten von Jenem sind hier zum Theil thonig, und es wechseln mit ihnen graue, ebenfalls thonige Einlagerungen.') Der etwas wellige Charakter der Lagerung setzt fort; zum Theil liegen die Schichten horizontal, zum Theil zeigen sie Aufbiegungen, welche SW—NO streichen. Das Fallen ist zunächst noch allgemein nach NW gerichtet, dann wechselt es zwischen NW und SO. In dem Alluvial-Boden findet in so fern eine Aenderung statt, als nun tiefbraune, eisenrostige Kieslager, die meist von hellgrauem Thon bedeckt sind, auftreten.

Während wir bisher von den Süd-Grenzen der Provinz an uns von den höheren Gebirgen entfernten und das Hügelland einen mehr und mehr sanften Charakter annahm, bis es zuletzt nur noch eine wellige Oberfläche hatte, liess sich an der Vereinigungsstelle der beiden Flüsse die Annäherung an einen anders gestalteten Abschnitt der Provinz erkennen. Zum ersten Mal traten wieder höhere Berge in den Gesichtskreis; es sind jedoch nicht grosse zusammenhängende Züge, sondern vielmehr einzelne zerstreute Gruppen. Die bedeutendste, welche gleich zu Anfang zu 1500 bis 2500 Fuss [450-750 m] ansteigt, beginnt ungefähr 8 g. M. [r5 knz] nördlich von Höng-tshóufu. Auch im Südsüdwesten der Stadt ragt in 6 bis Io g. M. [ro-18 km] Entfernung ein weniger hoher Zug auf, und im Osten sind Höhen von I000 bis 15oo Fuss [300-150 vi] weit zerstreut. Das rothe Hügelland scheint zwischen die verschiedenen Gruppen einzudringen und gegen das Gebirge hin höher aufzusteigen. Die Thatsache des Auftretens dieser höheren Gebirge war nach den früheren Karten nicht unbekannt, da mehrere von ihnen einen mächtigen Gebirgszug angeben, welcher nördlich von Höng-tshóufu in der Richtung von West nach Ost über den Hsiang-kiang zieht.2) Um so mehr findet man sich enttäuscht, wenn bei der weiteren Fahrt die Berge stets weitab seitlich bleiben und am Fluss selbst nur niederes Hügelland sichtbar ist. Es scheint, dass die verschiedenen aufragenden Gruppen von Bergen nur Theile eines durch die jüngere Formation verdeckten Gebirges sind, welches als ein grösserer Zug zwar eine geologische, aber keine geographische Existenz hat. Man bewegt sich bei der Fahrt auf dem Strom zwischen Fragmenten, in welchen die Formationen des älteren Gebirges mit den dasselbe verhüllenden wechseln und der Gesammtbau sich nur aus einer Combination erkennen lässt, welche ich selbst bei der von jetzt an sehr flüchtigen Stromfahrt nur recht unvollkommen ausführen konnte. Der Hauptstamm des Gebirgszuges ist der berühmte Höng-shan, welcher

aus Kalkstein. Bei Tsiién-tshóu brachten die Leute in der Nähe gefundene B r a c h i oj5 o den. Das Thal mit der Canal-Verbindung zwischen Kzvéi-kiang und Hsiang-kiang ist ziemlich eben, bis auf zahlreiche niedere Hügel. An der Grenze von Hunan stehen schwarze Schieferthone an. Weiterhin wird noch hin und wieder Kalkstein und darüber Steinkohle genannt, die wiederum von rothem Sandstein eingedeckt und nur durch Denudation oder Aufbiegung blossgelegt wird. Besonders erwähnt werden die » Haufit-Kohlenminen« am Hsiang kiang rso li oberhalb Höng-tslzóu fu, am linken Ufer. An Formationen nennt BICKMORE: Granit ; Sandsteine (grits) und Schiefer; alte Kalksteine mit Brachiojioden, Devon ; Kalkstein mit Kohle izzz Hangenden; Rothsandstein. — Die Beobachtungen wurden nach eigenem Eingeständniss durch Furcht vor der Bevölkerung sehr behindert.]

')

[Tagebuch : »Sie gleichen ganz den Schichten oberhalb San-shui bei Canton«.]

2) Auf der Karte des Aelteren BERGHAUS (1843) heisst er westlich vom Fluss Yuéföng, östlich desselben Lu-ling.