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0567 China : vol.3
China : vol.3 / Page 567 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DER MA-TSI-SHAN.

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Dieser Charakter der Auflösung tritt noch mehr hervor, wenn man den Yangtszé hinab fährt, denn bald ist man von ganz isolirten Kalkbergen und Rücken umgeben. Am Fluss selbst sind unterhalb der Stadt Ki-tshóu-hsiën mehrere kleine Kalkstein-Inseln im Alluvium zerstreut. Einen malerischen Charakter erhält die Landschaft, wo, dem Südost-Ende des beschriebenen Bergzuges gegenüber, am linken Ufer, ein ausgedehntes, bis 1200 Fuss [360 ,n] hohes Kalkstein-Gebirge ansteigt, während am rechten Ufer die Landmarke des vereinzelten schroffen Felsens Pa ji-shan (Sj5lit Hill der Admiralitäts - Karte')) sichtbar wird. Beide bestehen aus Kalk s t ein en, und in beiden soll Steinkohle gewonnen worden sein.2) Da das Streichen, trotz mancher Schwankungen, im Allgemeinen NW—SO bleibt, so sind hier nur Fortsetzungen des beschriebenen Kalkstein-Gebirges vorhanden. Schroffe, wenn auch nirgends mauerartige Abhänge und bizarre Profile zeichnen diese Strecke aus. Man glaubt sich in eins jener Kalkgebirge versetzt, welche, wie dasjenige von Adamsthal bei Brünn oder der Karst von Triest und Istrien, durch Höhlen und Einstürze eine scheinbar verworrene Lagerung erhalten haben, welche die Regelmässigkeit des Gesammtbaues verbirgt. Auch hier ist eine Fallrichtung von etwa 22 ° nach beiden Seiten, wie es scheint, das normale Verhältniss, das aber zu einer Zeit, als das Alluvialland noch nicht so hoch in die Gebirge eingriff, durch unterirdische Auswaschungen und tiefe Einstürze verändert wurde. — In weiterer Entfernung gegen NO erkennt man hügeliges Land von sanfteren Formen, die auf Sandstein schliessen lassen.

(94 g. M. ['74 km].) Bei dem Dorf Fu-tshi-sz' (auch Fu-tszé-kóu genannt) mündet von Westen her ein grösserer Fluss, der Yang hsin-ho, dessen Quellen in geradlinigem Abstand 140 g. M. [260 km] entfernt sind. Sein viel gewundener Lauf erhält zahlreiche Zuflüsse, die zum Theil Seeen durchströmen. Der Yangtszé bricht sich hier an dem von West nach Ost gerichteten Gebirgszug Ma - t s i -shan , welcher in der vom Fluss aus sichtbaren Strecke aus Kalkstein besteht.3) Im Norden dieses Gebirges, welches nebst dem westlich anschliessenden Ki-lung--shan nur das Ende des weit ausgedehnten und mächtigen Kiu-kung shan 4) zu sein scheint, breitet sich am linken Ufer des Yangtszé die Ebene weithin aus. In ihr liegt die beträchtliche Stadt Wu-hsüé. Ich besuchte hier einige Eisengiessereien, wo in kleinen Oefen wesentlich altes 'Eisen zu Kesseln, Pfannen und Tempelgerätschaften umgegossen wird. Der Mehrbedarf an Roheisen wird aus Hunan bezogen. Ich erfuhr, dass man hier K o h 1 e von vier verschiedenen Orten der Umgegend erhalten könne. Die erste soll von einem Platz Lung-ngan am Yang hsin-hó 5) kommen, ungefähr 6o g. M. [III km] von dessen Mündung. Es ist sogenannte weiche Kohle von einem sehr dünnen Flöz, welche in Wu-hsüé zu 200 bis 30o tsiën für den Pikul verkauft werden kann, aber mit der mehr. als doppelt so theuren Kohle von Hunan die Concurrenz nicht auszuhalten vermag; sie soll selbst der Kohle von Hwangshikiang nachstehen. Eine zweite Art ist sogenannte harte Kohle, die an einem der Seeen im System des Yang-hsin-hó vorkommen, aber mit Schwierigkeit brennen und zu praktischen Zwecken nicht verwerthbar sein soll. Der dritte Ort ist der bereits erwähnte Pan yiën-shan; der vierte

die Schichtenreihe von Shi-hwuiyau nach oben aufhört; denn nur der oberste Theil der letzteren zeigt solche schroffen und eigenthümlichen Formen, wie sie diesem ganzen Gebirge eigen sind. (Nach der Bestimmung von FRECH müsste umgekehrt der Kalkstein von Shi-hwuiyau jünger sein.) Das Kohlenlager scheint nicht in beiden Fällen identisch zu sein. Doch ist es bedeutungsvoll, dass an beiden Orten die Kohle mit Feuerstein führendem Kalkstein vorkommt, der an beiden Stellen in der ganzen übrigen Schichtenreihe sehr selten ist.«]

  1. [Nach deren Ausgabe von 1909: Pwan yiën-shan.]

  2. [Nach einem anderen Manuscriyt (nicht im Tagebuch) wäre in den Gebirgen beider Ufer die kohleführende Schicht auch zu sehen.]

  3. [Das Tagebuch drückt einigen Zweifel aus, ob nicht der unterste Theil des Schichten-systems, d. i. der Fuss der gegen den Yangtszé gerichteten Abhänge, aus Sandstein besteht. Die Fallrichtung wird als südlich angegeben.]

  4. [Dieses Gebirge, in dem Höhlen angegeben werden, was also auch auf Kalkstein deutet, bildet nach der Karte auf beträchtliche Erstreckung die Grenze zwischen den Provinzen Huyéi und Kiang-si.]

  5. [Ich finde nur einen Ort Lung kiang tshönn, der an einem südlichen Nebenfluss (Lungkiang) des Yang-hsin-hó gelegen ist.]