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0300 China : vol.3
China : vol.3 / Page 300 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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IV. CAPITEL. EINZELNE THEII.E VON SZ'TSHWAN. WIRTHSCHAFTLICHES.

Zucker nicht verglichen werden kann. Als Handels-Artikel nahm der Zucker [zur Zeit meines Besuchs] eine wichtige Stelle ein, denn nicht nur wurden die SifanLänder und Tibet damit versorgt, sondern er ging auch nach Han-tshung fu und Hsi-ngan fu, und von letzterem Orte wurden Kansu, Turkestan und Ili damit versehen. Es war in der That erstaunlich zu sehen, wie grosse Ländergebiete hinsichtlich dieses Erzeugnisses auf ein kleines Gebiet in Sz'tshwan angewiesen waren.

Tu ng- O e 1. — Nur wer in China gereist ist, weiss die hohe Bedeutung des Tung-Oels zu schätzen, welches eine ausserordentlich grosse und allgemeine Verwendung findet. Es ist eine Art Firniss, welcher die Eigenschaft hat, das Holz in ausserordentlicher Weise zu conserviren ; ihm verdanken die chinesischen Schiffe bis zu den kleinsten Fahrzeugen herab die Eigenschaft, durch Generationen hindurch erhalten zu werden, ohne dass das Holz eine Spur von Fäulniss oder Verfall zeigt. Das Oel wird aus den Früchten eines der Landschaft, wo er gepflanzt wird, zu hoher Zierde gereichenden Baumes gewonnen, welcher grosse weisse Blüthen trägt. Seine Pflanzungen erhalten besonders dadurch einen bedeutenden Werth, dass sie an den steilsten Gehängen, wo keine andere Cultur möglich ist, am besten gedeihen. Auch in der wildesten Felslandschaft wächst der Baum in grosser Ueppigkeit. Die Früchte werden im October und November geerntet und das Oel daraus gepresst. Der Export wurde zur Zeit meiner Anwesenheit auf mehr als 24 Millionen Mark jährlich geschätzt, und keine andere Provinz war an diesem werthvollen Erzeugniss so reich gesegnet.

Andere Feldfrüchte. — Bereits haben wir an einigen Stellen auf die Feld-Cultur von Sz'tshwan hingewiesen.') So reich und mannigfaltig dieselbe ist, nimmt doch Sz'tshwan in dieser Beziehung keine so unabhängige Stellung ein wie die Provinz Shensi, die Alles erzeugt, was zur Nahrung und Bekleidung der Bevölkerung nothwendig ist. In Sz'tshwan wird in gewöhnlichen Jahren Kornfrucht in grossem Ueberfluss gewonnen. Die B a u m w o 11-Staude aber gedeiht so unvollkommen, dass sie nur an wenigen Stellen gepflanzt wird,2) und dieser Mangel wird durch die verschiedenen Arten von Hanf, der einzigen Textil-Pflanze, die in grossen Mengen gezogen wird, nicht ersetzt. Die Winterfrüchte bestehen in Weizen, Gerste, Erbsen, Feldbohnen und Raps. Reis nimmt als Sommerfrucht die Stelle ein, welche die Baumwolle in Shensi hat; denn nicht nur der ebene Grund, sondern auch der Boden der Schluchten und oft auch ausgedehnte Berggehänge können gut bewässert werden. Andere Felder werden im Sommer mit

') [S. namentlich oben, S. 801 und S. 238.]

2) [Die oben (S. 75) berührte Streitfrage löst sich nach HosIE (a. a. O., 19o4, S. 37) und MISSION LYONNAISE (II, S. 351 1) dahin, dass die Baumwolle auf den rochen Sandsteinen im Allgemeinen nicht gedeiht und nur in den Bezirken von Sui-ging-hsiën und Tai-he-tshönn (am Fóu-kiang) in einer den localen Bedarf iibersteigenden Menge gewonnen wird. Auch aus dieser Gegend aber scheint ein Exyort nur nach Tshöng tu fu stattzufinden. Die Production scheint friihier steirker gewesen zu sein und hat, nach BOURNE unter der Einfuhr billiger haaren aus Indien gelitten Viele einzelne Mittheilungen Tiber die Verbreitung des Baumwollbaues finden sieb auch bei PARKER (a. a. O.).]