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0441 China : vol.3
China : vol.3 / Page 441 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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EINFLUSS AUF DIE HYDROGRAPHIE.

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den Erhebungen und Vertiefungen wiederholt, während der Lau f der Flüsse nur in geringem Grade daran Theil nimmt und sie vielmehr häufig verschleiert, so dass die Erkennung der Anordnung ohne sorgfältige Untersuchung oft schwer wird. Es ist eine Eigenthümlichkeit dieser Flüsse, dass sie gewöhnlich für eine kurze Entfernung einer Längsfurche folgen und dann mit einer kurzen Wendung eine der beiden einschliessenden Ketten beinahe rechtwinkelig zu deren Verlauf durchbrechen, bis sie die nächste parallele Einsenkung erreichen. Nachdem der Fluss hier eine Strecke weit durch breites Alluvial - Land geflossen ist und das Ungestüm seiner Wasser sich beruhigt hat, verlässt er die Einsenkung wieder und windet sich in einem tiefen Einschnitt wiederum durch eine der beiden angrenzenden Ketten, indem er entweder nach der vorigen Einsenkung zurückkehrt oder in die nächstfolgende übergeht. Aber wenn auch der Fluss die Einsenkung verlässt, .so setzt doch diese selbst fort. Ein Zufluss des Ersteren kommt in ruhigem Lauf durch sie hinab, und verfolgt man ihn, so gelangt man zu einem niedrigen Pass innerhalb der Einsenkung, von dem er entspringt, und jenseits des Passes zu einem anderen Fluss , welcher nach der entgegengesetzten Richtung hinab fliesst. So kommt es, dass die meisten dieser parallelen Depressionen, obgleich in Wirklichkeit lang und durchgreifend, doch in einzelne Abschnitte zerfallen. In jedem solchem Abschnitt strömen zwei Flüsse gegen einander, entweder um sich in einen anderen grösseren Fluss auf dessen kurzem Durchgang durch einen Theil derselben Einsenkung zu ergiessen oder, wenn ein solcher nicht vorhanden ist, zusammen einen Fluss zu bilden, welcher von dem Punkt der Vereinigung sofort durch eine der beiden einschliessenden Ketten hindurch bricht. Es ist daher klar, dass die Flüsse, obgleich anscheinend den Parallelismus verhüllend, ihn im Gegentheil schärfer hervor treten lassen, besonders wegen der steten Wiederkehr derselben Richtung im Lauf der kleinen Nebenflüsse.

Wenn man einmal diesen Parallelismus festgestellt hat, so ist es leicht, ihn in allen Details durch das ganze Gebiet hindurch zu verfolgen und auch in der allgemeinen Oberflächengestaltung in grossen Zügen wieder zu finden. Man entdeckt lange schmale Zonen, welche in ihrem geologischen Bau ein Ganzes bilden und der allgemeinen Richtung parallel verlaufen. In allen von mir besuchten Theilen des Gebietes, und wahrscheinlich durch seine ganze Ausdehnung, ist dasselbe aus solchen parallelen Zügen aufgebaut. Sowie die Geologie für die allgemeine Eintheilung einen Anhalt gibt, so muss sie auch dazu helfen, die Gliederung im Grossen heraus zu finden und eine axiale Kette von Nebenketten zu unterscheiden. Es lässt sich nämlich nicht annehmen, dass das Gebirge ursprünglich in seiner heutigen Gestaltung entstanden ist, sondern es müssen früher andere Höhenverhältnisse geherrscht haben, und erst nach und nach kann durch Abtragung das merkwürdige System geschaffen worden sein, wie es sich jetzt darstellt. Ich glaube, man kann die Existenz einer A x i a 1- K e t t e oder vielmehr eines schmalen axialen Bandes von Ketten als sicher betrachten, das in der angegebenen Haupt-Streichrichtung fast der Mittellinie des ganzen Gebiets folgt, und dem alle anderen