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0635 China : vol.3
China : vol.3 / Page 635 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DAS INNERE KIANGSI.

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R o t h l i eg e n d e s bestimmt worden sind (s. hier, Bd. V). Auf dasselbe oder ein nahe benachbartes Vorkommen dürfte die Erwähnung von einem Kohlenhandel in Liu-kiang fu 1) zu deuten sein.]

Die Provinz Kiangsi.

Bodengestalt und Verkehrswege. — In noch vollkommenerer Weise als Hunan wird Kiangsi von einem einzigen Strombecken eingenommen. Im Norden erstreckt sich die Provinz etwas darüber hinaus, indem ihr dort der Yangtsa (nebst einem kleinen Strich jenseits desselben) als Basis dient, und an einigen Stellen greifen die Grenzen gegen Kwangtung und Hunan ein Wenig in die Quellgebiete von deren Strömen über. Betreffs dieser hydrographischen Einheitlichkeit könnte man Kiangsi mit Böhmen vergleichen. Aber einerseits ist es mehr als drei Mal so gross und umfasst die beinahe fünffache Bevölkerung,2) andererseits fallen die Wasserscheiden nicht mit Gebirgen zusammen. Die Haupt-Gebirge ziehen vielmehr diagonal mitten durch das Land, von WSW nach ONO. Das mächtigste von ihnen, ein Theil des grossen Süd-Chinesischen Axen-Gebirges, zieht wahrscheinlich continuirlich von Kwangsi durch Kiangsi bis nach Tshékiang.3) Ein anderes schliesst das grosse Becken des Kan-kiang im Norden ab. Es zieht in grosser Breite von Nordosten in die Provinz hinein und ist wahrscheinlich in ähnlicher Breite im nördlichen Theil der Hunan-Grenze entwickelt. Zwischen diesen beiden Gebirgszonen liegt eine andere, in welcher ebenso geschlossene Bergmassen nicht vorzukommen scheinen, sondern hohe von Porphyren gebildete Berggruppen mit sanfterem Gelände wechseln; und im Süden der südlichen Gebirgszone folgt jene breite vorerwähnte Zone, wo die Quellströme des Kan-kiang sich aus grossem Umkreis sammeln. Dort herrschen wahrscheinlich, nach der Analogie des Fortstreichens der Zone in Kwangtung und Fokiën zu urtheilen, wechselnde Unter-Zonen von Bergzügen und Hügelland.

Die östliche und westliche Wasserscheide des Strombeckens verlaufen quer gegen diese Zonen, im Allgemeinen nord-südlich. Die verschieden gestalteten

Gebiete der Provinz, welche sich in derselben Richtung an einander reihen, werden zusammen gehalten durch den Strom, welcher alle Zonen diagonal verquert, die gebirgigen in echten Durchbruchsthälern. In der Natur des Südöstlichen China liegt es, dass sowohl der Hauptstrom wie seine Nebenflüsse die Hindernisse, welche sich der Ausbildung der Gefälls-Curve entgegen stellten, beinahe ganz überwunden haben und bis hoch hinauf schiffbar sind, meist bis in die Nähe ihrer

t) [VON LÖHNEYSEN, a. a. O., S. 490.]

2) Nach H. WAGNER'S sorgfältigen Angaben (WAGNER und SUPAN, Bevölkerung der Erde V I I I, 1891, S. 105) betragen die Zahlen für Kiangsi: Areal 18o 000 qkm, Bevölkerung 24 600 000, mittlere Volksdichtigkeit 137. Für Böhmen sind die betreffenden Zahlen : 52000, 5 500000 und 107. — [Neuere Zahlen (vergl. oben, S. 553, Anm,) von grösserer Zuverlässigkeit bestehen nicht.]

  • 3) [S. Letter an the firovince of Chekiang und Nganhwei, S. 5f. (Neudruck S. 42f) und oben, S. 399f.]

v. Richthofen, China. III.   38