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0377 China : vol.3
China : vol.3 / Page 377 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DAS SYSTEM DES I3AYAN-KHARA.

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~

Stärke zum Ausdruck gelangt.1) Auch die chinesischen Texte, wenn man sie mit der heutigen geographischen Kenntniss vergleicht, weisen dem Bayankhara die durch die Karte bezeichnete Stellung an.2) Es ist zweckmässig, den Namen auf die ganze Gebirgsschwelle westlich vom Durchbruch des Hwang-hó (loo° O) bis zu ihrem westlichen Ende im Norden des 7slrong-kum-kul (882/3 ° 0) zu übertragen.

Der östliche Theil des Gebirges, von Ioo° bis 93° O. -- Die Gliederung dieser 66o km langen Strecke lässt sich jetzt gut überblicken. Den Grundzug in ihr bildet eine durch die ganze Länge sich erstreckende Längsfurche, welche wir nach dem lang gestreckten See Tosu-nor bezeichnen. Wir betrachten erst diesen und wenden uns dann den Gebirgszügen zu, welche er scheidet.3)

I. Der To s u n o r -T h a l z u g. — PRJEWALSKI hatte auf seiner vierten Reise in der Mitte des Gebirges einen kleinen See, Alang-nor, in 425o m Höhe berührt und setzte in irriger Lage einen zweiten, nur erkundeten See als » Tosso-nor« an.}) ROCKHILL besuchte Ersteren auf seinen beiden Reisen, Letzteren auf der zweiten. Er schreibt ihn Tosu-nor, fand seine Höhe zu 4020 m und beide Seeen durch ein von OzS. nach WzN gerichtetes geradliniges Thal verbunden, welches den Namen Tso-do-lung (Thal der zwei Seeen) führt. Darin strömen von beiden Seeen Flüsse gegen einander herab, welche sich in der Meereshöhe von 3610 m treffen und als Yogore gol vereinigt in scharfer Biegung nach Norden ein enges Querthal

durchfliessen.   Als Bayan-gol strömt dieser Fluss weiterhin westwärts in die
Niederungen von Tsaidam.5) Das Längsthal ist schmal; sein Boden erweitert sich nur bis 1 km. Am Tosu-nor wird es breiter. Dieser See hat eine Länge von fast 65 km bei einer Breite von kaum 3 km. Die Länge der Thalfurche vom Ost-Ende des Seees bis zum Alang-nor beträgt ungefähr 200 km. Im Januar 1895 ist ROBORO\vSKI der Süd-Seite des Seees entlang gereist, um sich dann südostwärts zu wenden.

') Ich kenne nur die Fälle des Tsinling-shan in Shensi und des Tai-hang--shan an der Süd- und Ost-Grenze von Shansi, WO ein Gebirgsname gleich häufig und auf weite Erstreckung eingetragen ist.

  1. Es ist danach zu berichtigen, was hier, Bd. I, S. 268-270, gesagt wurde. Der Bayankhara wird als das höchste der Gebirge um das Sternenmeer bezeichnet, d. h. dasjenige, welches sich im Norden erhebt. Auch Huc hatte Dies so aufgefasst, da er den Bayankhara überschritt, ehe er ein Thal erreichte, in dem er nach dem Murui-ussu hinabstieg (hier, Bd. I, S. 261). Meine frühere Auffassung dass der Bayankhara die Stelle zwischen Sternenmeer und Murui-ussu bezeichne, ist ebenso irrig wie diejenige von KLAPROTH und BERGHAUS, welche es südlich von der Biegung des Gelben Flusses ansetzen.

  2. [ Vgl. zum Folgenden die Analysen auch der neueren Reisen bei SVEN HEDIN, a. a. O., Bd. IV, Caj. XXVIIf]

  3. S. die Karte in Peterm. Mitthl., 1889, Tafel 2. PRJEWALSKI schreibt Alak-nor. Die Höhe ist nach ihm 4085 m ; ROCKHILL fand 425o m. — [Vgl. die Beobachtungen von W. FILCHNER in Zeitschr. Ges. Erdk. Berlin, 1908, S. 22f , mit Tafel z ; die hervorragenden Syecial--Aa fnahmen des Reisenden für dies Gebiet werden in grossem Maassstah veröffentlicht werden.]

  4. ROCKHILL, Diary, S. 142.