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0471 China : vol.3
China : vol.3 / Page 471 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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AUSREISE VON CANTON.

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sammelten Kreis der wenigen damals in Canton ansässigen Deutschen und bestieg ein vorher bereit gestelltes Boot, [das ich bis -tshang-lisiën (am Wu-shui) für 45 Dollars gemietet hatte]. Es war ein sogenanntes &I-tau, ein bequemes Fahrzeug, 70 Fuss lang und 16 Fuss breit, mit einem in mehrere Zimmer abgetheilten Oberbau.

   
     
           

Von Canton nach Slzau-tshóu-fu [den I ten bis I2 ten Januar 1870].

Entfernungen in li .•

[Canton — Fu-shan 6o — Hsii-kiang, Hsi-nan-tshönn, San-shui-hsiën 120 - Lu-~au, Lat o - s z' 8o — San-köng-hő, SH-kiő-hsü, S h a n - t an g- h s ü 8o — Tsing yuén-hsiën, Pai -miau 6o Pa-kiang-shui-kóu, Wang-hsiën 5o — Hwang-hő-tang 5o — Ying-tő-hsiën 7o — Kwang-yin yen, Tsing ki yi, Sha-hő, W u- s h i 15o — Pai-sha, Pai-tu, S h au- ts h ó u f u i i o li.

Zusammen 84o li oder 168 g. M. i)].

[Von Canton nach San -shui -hsiën.] — Durch Vorstädte, welche vom Fluss aus das Bild wimmelnden Kleinhandels gewähren, verlässt man Canton. Ueppige Felder breiten sich aus, mit zahlreichen Häusern, Gehöften, Weilern und Dörfern besetzt. Der von den Schiff fahrern benutzte [enge], stark gewundene Canal führt nach dem grossen Marktflecken Fu-shan, welcher besser, nach der provinciellen Aussprache, unter dem Namen Fa-shan bekannt ist. Hier liegen stets Tausende von Fahrzeugen, und es herrscht ein ungemein reger Verkehr. Besonders fällt die grosse Zahl von Luxus- und Vergnügungs-Booten auf. Der Ort war 1854 von den Taiping-Rebellen stark mitgenommen worden, schien sich aber wieder ganz erholt zu haben. Bis zur Stadt San-shui-hsiën bietet sich wenig Bemerkenswerthes. Hier und da zeigt sich, von Fruchtbäumen umgeben, ein grösseres oder kleineres Dorf oder ein Tempel ; doch ahnt man nicht den Reichthum der Producte und die Dichtigkeit der Bevölkerung.

Die Ufer des Flusses entblössen [zu beiden Seiten] Alluvial-Boden, welcher aus wechselnden Schichten von blauem Thon und gelbem Sand besteht. [Wie gewöhnlich, sind die Schichten häufig auf einer schiefen Ebene abgesetzt worden, dann oben abgeschnitten und übergreifend gelagert.] Daraus erheben sich, im Süden schon in geringer Entfernung, [einige niedere] Hügel, deren Gestein sich leicht als mürber rother Sandstein erkennen lässt. Die Hügel schliessen sich zu einer Terrasse 2). Bei dem Marktflecken Hsi-nan-tshönn wird diese von dem Fluss berührt. An dem steilen Ufer sind rothe thonige Sandsteine und Conglomerate entblösst, welche mit sandigen, zum Theil schotterhaltigen Thonen wechseln. Die Schichten fallen ungefähr 8 ° nach Ost.

Die Stadt San -shui -hsiën liegt nördlich vom Fluss, etwas landeinwärts. Sie verräth sich nur durch eine wichtige Zollstation am Ufer und durch eine Pagode. Hier ist die schon früher erwähnte, bemerkenswerthe Stelle, wo, nach der Darstellung auf der Landkarte, der Péi-kiang in

   
   
   
   
 
  1. [Nach Tage- und Notizbuch : »Es scheint, dass 5 Canton-li auf eine nautical mile ungefähr das richtige Verhältniss ist. Es werden z. B. bis Wu-tshóufu 700 li angenommen ; auf der Karte messe ich 145 miles. Das Verhältniss stimmt auch mit der von mir geschätzten Fahrtschnelle, die am I. und 2. Januar zu 2 miles = Io angeblichen li pro Stunde bestimmt wurde «. — An einer anderen Stelle wird freilich gesagt: »Es scheinen im Süden 6 li = I nautical mile, 36o li =

zu sein.« — Dies Beisbiel kennzeichnet die Schwankungen des chinesischen Wegemaasses innerhalb enger Gebiete. Dass die Länge des li im weiteren Verlauf der Reise nach Norden zunimmt, wird s5äter erwähnt werden. Aus diesem Grunde ist 5 li = I g. M. vermuthlich ein besserer Durchschnittswerth, obgleich die Kleinheit des li im Vergleich zu anderen Gegenden China's (vergl. die Itinerare in Bd. II) auffällt. Uebrigens stimmt die obige Zahl von 168 g. M. (312 km) mit der Karte ausnehmend gut überein, da die Messung der Strecke Canton—Shautshóu fu längs des Wasserweges auf dieser genau dieselbe Länge ergab.]

  1. Einen weiteren Ausblick verhinderte das trübe, regnerische Wetter.