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0345 China : vol.3
China : vol.3 / Page 345 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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GLIEDERUNG DES NANSHAN - SYSTEM.

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erstreckt, während ihre Breite von 36 ° N bis beinahe 40'/2 ° N, in die Nähe von Yü-mönn-hsiën, reicht. Die Längenerstreckung bis 105 ° O beträgt '000 km, die grösste Breite, zwischen Yü-mönn und der Ulan-udzur—Kette,') 450 km. Im Osten ist diese geringer. Dorthin setzt das Gebirge wahrscheinlich über den 105. Längengrad hinaus fort.

  1.  Die Gebirgsgruppe besteht aus zwei durch ganz verschiedene Streichrichtungen ausgezeichneten Systemen. Dem einen gehören nur die Züge im äussersten Nordwesten an. Sie bilden eine gut gezeichnete Zone und besitzen im Einzelnen, ebenso wie diese im Ganzen, das Streichen WSW— ONO (hier im Mittel W 18 ° S—O 18 ° N). Der höchste Zug darin ist die Anembar-Kette, die ROBOROWSKI im Mai schneebedeckt sah. Auch PRJEWALSKI, der ihr Entdecker ist, sah in ihr Schneegipfel. Niedere Ketten erheben sich südlich von Tung-hwang aus dem flachen Boden und streichen gegen Yii-mönn.2) Der innerste Zug ist derjenige, welcher, wie zuerst PRJEWALSKI sah, bei Koko-usu vom Tan-hó durchbrochen wird. Die ganze Zone hat eine Breite von 8o km und in der Streichrichtung eine Länge von etwa 400 km. Wir bezeichnen sie als das A n e m b a r -Gebirge (oder die A n e m b a r -Zone ). Es bildet die Fortsetzung, und nur einen Theil, des Altyn-tagh—Systems.

Nördlich vom Khalatshi-nor, in den der Bulungir-gol oder Sulei-hó 3) mündet, verquerte RoBoRowSKI eine Anzahl Parallel-Ketten von derselben Streichrichtung, welche er als Kuruk-tagh bezeichnet.4) Sie liegen zu weit entfernt, um noch zum Nan-shan gerechnet zu werden. Wir betrachten sie als einen Theil der gleichsinnig streichenden Hanhai-Kette.

  1.  Der ganze Rest der Gebirgsgruppe zeichnet sich durch eine die gesammte innere Anordnung beherrschende Streichrichtung aus , welcher derjenigen des Kwenlun nahe kommt und im Durchschnitt ziemlich rein WNW—OSO ist. Die Zahl der Einzelzüge, welche ihr folgen, ist bedeutend. Ihr Parallelismus ist ungewöhnlich vollkommen, und Einige von ihnen haben eine beträchtliche Längenerstreckung. Aber diese schwankt ; während sie bei dem Front-Zug gegen die Yümönn-Strasse 700 km beträgt, sind manche anderen Züge bedeutend kürzer. Zum Theil lösen sie im Streichen einander ab, oder sie endigen in Hochflächen, in welche Seeen, wie der Kara-nor und der Koko-nor, eingesenkt sind. Auch stellen sich zwei

  1. [S. SUESS, a. a. O., Bd. III, S. 240.]

  2. [SUESS (a. a. O., Bd. III, S. 221-224, mit geologischem Kärtchen nach LoczY) fasst diesen Zug als » San-sjan-tsy « zusammen.]

  3. Statt des früher gebräuchlichen, von den Jesuiten-Karten stammenden mongolischen Namens Bulungir-gol (Band I, S. 36) finden wir auf neueren Karten chinesische Benennungen. KREITNER schreibt Sula-ho oder Lunghwangho, OBRUTSCHEW Sulei-ho. Der See, in welchen er mündet, heisst bei KREITNER Kara-nor.

  4. Die Existenz dieser Hiigelzüge konnte ich bereits früher chinesischen Reiseberichten entnehmen. Daher sind sie auf den orographischen Karten zu Bd. I angedeutet. [ Vergl. SVEN HEDIN, Scientific results of a journey in Central-Asia 1899-1902, Bd. II, S. 74-121, 583f, wo ausser den eigenen Beobachtungen auch die Ergebnisse anderer Reisen im Kuruk-taghGebiet zusammengefasst worden sind.]

v. Richthofen, China. III.   20