National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0672 China : vol.3
China : vol.3 / Page 672 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

630

XI. CAPITEL. REISE AUF DEM UNTEREN YANGTSZÉKIANG USW.

eine räthselhafte, aber durch die Anwesenheit von Kalköfen unzweifelhafte Einlagerung von Kalkstein [Fig. 77], nämlich (von oben nach unten) :

I) Fester rother Sandstein;

  1. Kalkstein;

  2. Rother Sandstein, anscheinend von mürber Beschaffenheit, daher wahrscheinlich zu den porphyrischen Sandsteinen gehörig.

Es wurde mir nicht klar, ob die oberen Sandsteine dem Kalkstein discordant aufgelagert sind.

Yen -tshóufu ist eine in Anbetracht ihres Ranges unbedeutende Stadt, nur von niederen Backstein-Mauern umschlossen und mit geringem Handel.

Von Yen-tshóufu bis Hang-tshóufu'). — Die Stadt Yen-tshóufu liegt unmittelbar oberhalb der Vereinigung des Hsin-ngan-kiang mit dem Lan-ki, welchen wir später als den Hauptstrom kennen lernen werden2). Der Erstere kommt von West, der Letztere mündet von SSO3); Beide vereinigt fliessen weiter nach NO, als Tsiën-fang-kiang. Beide Flüsse sind an dieser Stelle je 40o Fuss [120 ni] breit. Der Hsin-ngan schien mir der wasserreichere Strom zu sein .und bestimmt auch die Richtung des vereinigten Flusses ; aber der Lan-ki ist die Hauptader des Verkehrs, wie sich in der ausserordentlichen Zunahme der Schiffe von seiner Einmündung an kund gab. Der Verkehr auf der ganzen Unterstrecke ist sehr lebhaft.

Hier ist eine der in China so häufigen Stellen, wo ein Fluss den anscheinend bequemen Weg vermeidet und sich durch ein Hinderniss hindurch zwängt.') Im Osten von Yen-tshóufu erhebt sich eine starre ausgedehnte P o r p h y r - M ass e. An ihrer Nord-Seite entlang zieht eine genau SW—NO gerichtete flache Senke, wahrscheinlich durchweg in weichen Schichten. Schon oberhalb Yen-tshóufu floss der Hsin-ngan-kiang eine Strecke weit in dieser Einsenkung, und er hätte ihr mit Bequemlichkeit weiter folgen können. Statt Dessen hat er sich tief in den harten Porphyr eingefurcht. Sein 14 g. M. [26 knz] langer Lauf in demselben zeigt einen regelmässigen Wechsel von geradlinigen Strecken, die von SW nach NO 5) und von S nach N gerichtet sind; erstere sind weitaus die längeren. Es scheint, als ob ein doppeltes Kluft-System den Verlauf der Furche beeinflusste. Die Schlucht ist von dunklen, 600 bis 800 Fuss [180-240 m] hohen Steilwänden eingeschlossen, welche unmittelbar aus dem Wasser ansteigen. Sie bilden zwei fortlaufende Mauern, die keinem Zufluss Durchgang gewähren') und nirgends einen Ausblick gestatten. Der Fluss, der noch unterhalb Yen-tshóufu bis zum Eintritt in die Schlucht eine

Stromschnelle Strömung ist Erst am Ende mönn). Hier Beistand für erflehen').

hat, in der er mit grosser Geschwindigkeit fliesst, wird hier tief und ruhig ; die kaum bemerkbar. Menschliche Wohnungen gibt es in der Schlucht gar nicht. ihres wilden Theils steht ein Tempel, Lu-tsze-miau, am Schlucht-Eingang (Lu-tszéopfern die aufwärts gehenden Schiffer der Gottheit der Felsschlucht, um ihren die Gefahren der Fahrt über die fernerhin vorhandenen Stromschnellen zu

') [Die Strecke von Yen-tshóufu bis Tung lu-hsiën (90 li) wurde vorn Verfasser zum zweiten Mal am r. Juli 1871 in schneller Fahrt bereist.]

  1. [S. unten, Caj5. XII.]

  2. [Nach dem Tagebuch OSO ; doch ist nach der Karte SSO richtig.]

  3. [ Vergl. dieselbe Erscheinung am Pli-kiang in Kwangtung, s. oben, S. 432 f.]

  4. [Tagebuch: eigentlich NOzO.]

  5. [Nach dem Tagebuch nur am Lu-tsz?-mönn; nach der Karte ist noch ein kleiner Zufluss etwas oberhalb von links anzunehmen.]

  6. [ Vergl. » Tagebücher aus China« Bd. I, S. 326f. Einiges aus diesen Aufzeichnungen war hier als Anmerkung eingeschaltet mit den einführenden Sätzen: »Tshékiang ist ein Land strenger religiöser Observanz. Die Pflichttreue, mit welcher meine Bootsleute die üblichen Ceremonien erfüllten, könnte Christen zum Muster dienen..]