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0370 China : vol.3
China : vol.3 / Page 370 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VI. CAPITEL. DAS GEBIRGSGEFUEGE IN TIBET.

Verebnung. Nur krystallinische Schiefer und verschiedene Eruptivgesteine betheiligen sich an der Zusammensetzung. In der Strecke zwischen beiden Zügen (von Tsha-tiën und von Tung-hwang) besteht das Material der Kies-Steppe nur aus krystallinischen Schiefem und Granit. Daher schliesst Loczv, dass die Theile des Nan-shan, aus denen es stammt, nur daraus aufgebaut sind 1). Diese Theile aber gehören, wie wir jetzt ersehen können, demselben System an wie der Hügelzug von Tung-hwang.

Auf der Karte von OBRUTSCI-IE«' 2) heben sich diese Westsüdwest - Züge deutlich ab. Wir haben oben die Grenzen der Nanshan-Ketten gegen sie betrachtet und haben hier noch die Gliederung selbst ins Auge zu fassen. Wir kennen sie bis jetzt nur in Umrissen. ROBOROWSKI ging von Tung-hwang 120 km in gerader Linie nach WSW und zeichnet zu beiden Seiten niedere Züge derselben Streichrichtung ein.3) Er bewegte sich hier noch innerhalb der Vorketten. Ein zweiter, paralleler Weg von gleicher Länge und gleicher Richtung, aber um 45 km nach Süden verschoben, führte ihn am Nordwest-Fuss der Haupt-Kette, nämlich des Anembar-ula, entlang. Eine zertheilte Aussen-Kette ist nördlich von dieser Wegstrecke angegeben. Dann überschritt er den Anembar-Zug auf einem i 2 000 Fuss

(c. 366o m) hohen Pass, folgte dessen südlicher Abdachung nach ONO, bis zu der Stelle, wo das Humboldt- Gebirge herankommt, überschritt dieses auf dem schon erwähnten Pass Tangin-kutul in i i 800 Fuss Höhe, kam von Süd nach Nord über das Anembar-Gebirge und kehrte nach Tung-hwang zurück. Er hat dann die nordöstliche Fortsetzung des Zuges auf mehreren Uebergängen kennen gelernt, so dass der allgemeine Verlauf auf seiner Karte niedergelegt werden konnte. Es ist zu bedauern, dass OBRUTSCHEW auf seinen umfassenden Durchquerungen die Anembar-Zone nur einmal berührt hat, nämlich dort, wo die Richthofen - Kette mit ihr zusammen kommt.

Der geologische Bau bleibt daher leider, bis auf das von Loczv erforschte Stück, unbekannt. Nur eine Notiz aus PRJEWALSKI's Sammlungen ist noch zu erwähnen, wonach an der Stelle, wo der Tan-hó den nördlichsten Vorsprung des Nan-slian, d. h. die Anembar-Kette, durchbricht, grauer Gneiss ansteht, die Gebirgskette selbst aber grossen Theils aus Syenit besteht 4).

Südwestliche Fortsetzung der Anembaj--Zone. — Ueber diese stehen

  1. Auf der Atlas-Karte, Tafel A I, bei Loczv kommt das hier Gesagte zum Ausdruck. Dort ist ausserdem Nanshan-Sandstein nördlich von Tsha-tiën-u und südlich am unteren Gehänge der Front-Kette angegeben. Die erste Angabe stützt sich (s. S. 55.7) auf die Anwesenheit von Sandstein im Kies des Sulei-hő (Bulungir-gol), der jedoch aus dem grossen Strombecken im Nan-shan stammen kann. Von der Zeichnung des Nan-shan westlich vom Meridian von Tsha-tiën auf der KREITNER'schen topographischen Karte ist gänzlich abzusehen. LOCZV sagt (S. 556), dass sie auf dem ganzen Wege von Tsha-tiën aus nur ungenaue Umrisse des Gebirges durch eine stauberfüllte Atmosphäre sehen konnten. Er besuchte den Fuss des Gebirges nicht, und die Eintragung des Nanshan-Sandsteins scheint an dieser Stelle auf Vermuthung zu beruhen.

  2. OBRUTSCHEW in Geogr. Zeitschr. I, Tafel 2.

  3. S. die Karte zu ROBOROWSKI's Reise in Geogr. Journal VIII (1896), S. 169.

  4. BOGDANOWITSCH in Mitthl. Geogr. Gesell. Wien, 1895, S. 508.