National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0029 China : vol.1
China : vol.1 / Page 29 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

VORERLÄUTERUNGEN.

XXIII

ro,

,t.

Oq

darindialectes ist zu Grunde gelegt. Um sie wiederzugeben , haben zunächst die Vocale den- Werth wie im Italienischen und Deutschen , während die Consonanten meist wie im Englischen angewendet sind. Es ist damit ein erheblicher Fortschritt geschehen. Aber um zu allgemeinem Gebrauch zu kommen, ist noch manche Abänderung wünschenswerth.

Um eine international brauchbare und allgemein verständliche Schreibweise einzuführen , würde es als am nächsten liegend erscheinen , das allen Bedürfnissen so vorzüglich genügende Standard-Alphabet von LEPSIUS anzuwenden , durch das man jeden Laut genau wiedergeben kann und dessen Werth daher nicht hoch genug anzuschlagen ist. Allein gerade die exacte Wiedergabe der Laute setzt auch ein exactes Verständniss voraus. Wer daher Linguistik und Lautlehre nicht zu seinem speciellen Studium gemacht hat , der kann eine so hoch entwickelte Methode nicht ohne grosse Gefahr anwenden und sollte es nur dann thun , wenn es darauf ankommt , die Vocabulare einer ungeschriebenen Sprache möglichst genau in der Art, wie das individuelle Ohr den Klang auffasst, wiederzugeben. Bei einer Zusammenstellung chinesischer Dialecte, zum Beispiel, würde das Standard-Alphabet von hohem Werth sein. Auch bei einer wesentlich das phonetische Element berücksichtigenden philologischen Abhandlung ist seine vollste Benutzung durchaus anzurathen. Für denjenigen, welcher nicht Fachmann ist und nicht blos für Fachmänner schreibt, empfiehlt es sich jedoch, einen möglichst einfachen Apparat anzuwenden . den er selbst beherrschen , und durch den er Anderen mit geringen Mitteln die richtige Aussprache beibringen kann. Ich befinde mich um so mehr in diesem Fall , als die Schreibart auf den Karten und in dem Buch gleichlautend sein muss , und für den Gebrauch der Karten insbesondere die Kenntniss einer complicirten Methode nicht vorausgesetzt werden darf. Wenn ich mich aus diesen Gründen , wiewol mit Widerstreben , des vorzüglich bewährten Systemes nicht bediene. solag es mir ob, eine andere, möglichst einfache Schreibweise zu finden, und ich glaubte , bei derjenigen stehen bleiben zu dürfen , welche ich , von dem Streben nach genauer Wiedergabe des Gehörten geleitet, in meinen eigenen Tagebüchern ausbildete und anwandte.

Vergleicht man die Werthe, welche die gewöhnlichen, nicht mit diakritischen Zeichen versehenen Buchstaben des Alphabetes in verschiedenen europäischen Sprachen haben , so ist es klar , dass , wie im Deutschen die Aussprache am genauesten der Schreibart entspricht , so auch der Klang der chinesischen Worte durch einfache deutsche Schreibweise, mit den oben (I-7) angegebenen Modificationen, am vollkommensten wiedergegeben werden kann, so zwar. dass derjenige, dem die Sprache gänzlich fremd ist, sofort jedes Wort mit befriedigender Richtigkeit liest 1) ; denn es kommen im Chinesischen wenige Laute vor, welche nicht ihr

i) Dieser Prüfung habe ich meine Schreibweise vielfach unterzogen. Es entstanden dadurch im Lauf der Zeit einige Aenderungen. Doch hatte ich schliesslich die Befriedigung, dass, mit Beobachtung der angegebenen Modificationen, Jeder die Worte in genügender Richtigkeit las. Vollkommene Genauigkeit ist, insbesondere bei den Vocalen, unmöglich, da bei einer Sprache, welcher niemals durch phonetische Niederschreibung bestimmte Klänge vorgeschrieben worden sind , die wunderlichsten Laute zur Ausbildung kommen. So ist der Klang des o in ho (der Fluss) kaum durch irgend ein europäisches Alphabet wiederzugeben ; und wer noch so lange in China gelebt hat, kann manche Worte, wie tié (das Eisen) oder tshä (der Wagen) niemals so aussprechen, dass sie der Chinese ohne einen erklärenden Zusatz versteht. Jeder kennt die Wandelungen des éi in péi (der Norden), von ä (in Hu-péi, einem Provinznamen) in das reinste éi (in Péi-klang, einem Flussnamen) und ai (in Péi-ho, ebenfalls einem Flussnamen) . Bedeutende Sinologen haben in diesem Fall den Fehler gemacht , dasselbe Wort verschieden zu schreiben, wie z. B. Hu peh und Pei-ho bei W. WILLIAMS und anderen Autoritäten.