IIIF Color HighRes
National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
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| China : vol.1 |
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Citation Information
CIIAI*K`I'EP. DER VÖI,KERGESCHiCi-iTE CEN`I'RAI.-ASIEN'S.
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und die Ethnographie gewesen , eine feste Nornenclatur einzuführen. Die Namen : Tartarei, Mongolei, Dsungarei, Ost-Turkestan, Khukhunor, Tibet und viele andere. welche für grössere oder kleinere Strecken angewendet werden , knüpfen sich an keine festen geographischen Vorstellungen, und ihre gegenseitigen Grenzen beruhen in erheblichem Grad auf Willkür. Nur Hochgebirge einerseits und Ansiedelungen in künstlichen Oasen andererseits bilden Ruhepunkte in dem wogenden Meer der Salzsteppen.
Ebenso bietet die Geschichte dieser Gegenden wenige feste Punkte. Auch hier begegnen wir derselben Einförmigkeit im Wechsel , die den Charakter der Oberfläche bestimmt , derselben wogenden Bewegung, von der jene ein gleichsam erstarrtes Bild gibt , bis wir in den Oasen conservativere Zustände treffen. Von diesen müssen wir zunächst absehen, wenn wir uns die Charakterzüge der Geschichte von Central-Asien vergegenwärtigen wollen.
Gleichsam als hätten die Bewohner dieser Länderstrecken die Unbestirnmtheit der geographischen Grenzen gefühlt, haben sie dort stets ein wanderndes, unstetes Leben geführt. Jedes Volk hat von jeher die Steppe im weitesten Sinn als sein Eigenthum betrachtet, und zu einer gewissen Zeit, manches auch zu wiederholten Malen, seine Ansprüche darauf geltend zu machen gesucht. • Gewöhnlich der friedlichsten aller Beschäftigungen, dem Hüten der Heèrden, hingegeben, und mit ihnen innerhalb eines wenigstens periodisch abgegrenzten Gebietes von einem Weideplatz nach dem anderen wandernd, hat doch jeder der nomadisirenden Stämme wenigstens Eine Periode in seiner Geschichte gehabt , in der er sich unter einem krie- gerischen Führer raffte und in furchtbaren Verheerungszügen über die Steppe wälzte. Mancher unter ihnen unterlag bald den zusammengerotteten Schaaren der Nachbarstämme, und schloss schnell die kurze Siegeslaufbahn. Andere stürmten in rasendem Lauf vorwärts, überwanden ihre Nachbarn, und schlugen sie in Trümmer, oder drängten sie vor sich her. Die Fliehenden fielen auf andere Stämme und trieben sie nach den Grenzen von Central-Asien, und selbst über sie hinab. Zu manchen Zeiten gewahren wir nur dieses Schauspiel des Anpralls, der in einem mächtigen Völkerstoss von einer Gegend im östlichen Central-Asien ausgeht , und sich nach Westen hin von Glied zu Glied fortpflanzt , jedes derselben um eine Strecke weiter fortschiebend. Wie die Fluthwelle des Oceäns , wenn sie aus dem offenen Meer in einen zwischen zwei Ländermassen sich allmälig verengenden Canal gelangt, mit wachsender Gewalt fortschreitet und sich entweder in der Bucht, welche von ihnen geschlossen wird, bricht, oder, wenn das Meer sich wieder öffnet, in demselben ihre Intensität verliert, so brachen sich die Völkerschiebungen in der geschlossenen Bucht des Tarym - Beckens , während sie ihre mächtigsten Wirkungen in der schmalen, nach beiden Seiten geöffneten Thalmulde der Dsungarei ausübten. Dort drängten sie Alles vor sich her, bis sie hinaus gelangten in das unersättliche Reservoir der turanischen Ebenen, in deren, dem offenen Meer vergleichbaren, weiten Räumen die Kraft des Anpralls sich neutralisirte. In anderen Perioden gewahren wir ein ganz verschiedenartiges Schauspiel. Wie ein Sturm über Meereswogen, so sehen
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