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0608 China : vol.1
China : vol.1 / Page 608 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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542 X. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. 619—I 205 n. Chr.

200 li der zuletzt angegebenen Entfernung auf die Strecke entlang dem Ufer des Sees zu rechnen sein, welche bei HSCÉN-TSANG nicht in Betracht kommt.

Vom Issyk-kul , einem (nach der Beschreibung) von West nach Ost langgestreckten See von i 000 li Umfang, mit bittersalzigem Wasser, allseitiger Gebirgsumgebung und radialem Wasserzufluss, hatte man 500 li zurückzulegen, um nach der Stadt am Suye-Fluss , d. i. dem Tshu oder T s h u i , zu kommen I). Da der Weg von Kurgan dem Südufer des Sees nach Westen folgen musste , um dann, wie es noch heute der Fall ist, in der B u a m -Schlucht abwärts zu gehen, so werden wir nach der Stadt Tokmak geführt. Sie ist der einzige nennenswerthe Ort am Tshu, ist ungefähr 120 g. M., also gegen 500 /i2), von Kurgan entfernt, und rechtfertigt durch ihre Lage die Bedeutung , welche unser Reisender der Stadt am Suye-Fluss beilegt, indem er sagt , dass sie der Sammelplatz der Kaufleute aus verschiedenen Ländern sei.

Die weitere Reise führt nun dem Nordfuss des Alexandergebirges entlang nach Westen. Nach einer Strecke von 400 li wurde das Land der tausend Quellen erreicht , welches 200 li im Geviert hatte und wegen seines Wasserreichthums, seiner Wälder und seines Wildes dem Khan der Tukiu zum regelmässigen Sommeraufenthalt diente. Im Süden erhob sich eine hohe Schneekette , nach den drei anderen Richtungen war das Land offen. i 50 /1 weiter westlich erreichte man Talas, das jetzige A u l y e - a t a 3) , eine unter dem ersteren Namen von Chinesen wie von Arabern viel

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i) Aus HSÜÉN-TSANG'S Bericht könnte man geneigt sein zu folgern, dass die Entfernung von soo li von-1 Ende des Sees aus zu rechnen sei. Doch lässt der Bericht von HwÉI-LI, dem Historiographen der Reise, keinen Zweifel über die richtige Auffassung, indem er sagt : »HSÜÉN-TSANG folgte den Ufern dieses Sees in nordwestlicher Richtung und kam, nachdem er ungefähr soo li zurückgelegt hatte, nach der Stadt Su-she«.

  1. VIVIEN DE ST. MARTIN berechnet (a. a. O. p. 8), dass, nach den über die von I-HANG zwischen 718 und 756 ausgeführte Gradmessung bestehenden Angaben, die Länge der li viel kleiner war als später, indem 338 derselben gleich einem Grad des Aequators gewesen seien, und nimmt an, dass HSÜÉN-TSANG sich dieser li bei seinen Entfernungsangaben bedient habe. Aber selbst wenn man voraussetzt, dass dies wirklich die Länge der li bei den officiellen Entfernungsangaben unter den TANG gewesen sei, ist gewiss im gewöhnlichen Leben ein altes herkömmliches Längenmaass, das in verschiedenen Landestheilen ganz verschieden gewesen sein mag, im Gebrauch gewesen, gerade wie dies heute der Fall ist ; und es ist nicht anzunehmen , dass ein Reisender Gelegenheit hatte , die Entfernungen auf seinem Weg genau nach dem officiellen Maass anzugeben. Wir haben es wahrscheinlich mit Ueberschlagsangaben zu thun, bei denen entweder, wie man es jetzt thut, der Tagemarsch als Norm für einen Weg von 90 bis ioo' li diente, oder das jedem Land eigenthümliche Längenmaass nach Gutachten des Reisenden in das chinesische übersetzt wurde. Bei der Angabe der Entfernungen von Ku-tshi nach Palukia, vom Issyk-kul nach Suyeshui, und von dort nach Talas, stimmt der 1\laassstab von 25o li gleich i Grad des Aequators, welcher vielfach in Gebrauch gewesen ist, fast genau für die Eintragung des Reiseweges in unsre Karten, während er in anderen Gegenden zu klein, und wieder in anderen zu gross sein würde.

  2. Auch in dieser Strecke stimmen die angegebenen Entfernungen genau mit den neuen Kartenaufnahmen. Es ist klar, dass, da das Land der i000 Quellen nach 400 li von Suye erreicht wurde, da dasselbe eine Breite von zoo li hatte, und da ein fernerer Weg von iso li nach Talas führte, die drei Summen addirt werden müssen. Da nun die directe Entfernung von Tokmak nach Aulye-ata 18o g. Meilen beträgt, so entspricht dies genau den 750 li von HSÜÉN-TSANG. Das »Land der tausend Quellen« • (eine Uebersetzung (les bekannten Namens 111ingbulak, den Türken und Mongolen so gern ihren bevorzugtesten Weidegegenden geben) ist mithin jener Theil des dem Alexander-Gebirge vorliegenden Landes, welcher im Osten und noch mehr im Westen von M e r k e von zahlreichen, vom Gebirge herabkommenden frischen Bächen bewässert wird, und dürfte sich im Westen his zu jener, 38 g. M. östlich von Aulye-ata gelege-