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0250 China : vol.1
China : vol.1 / Page 250 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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I 96 VI. CAPITEL. DAS GEBIRGS-GERÜST VON CENTRAL-ASIEN. i . DER TIÉN-SHAN .

dreifache Wasserscheide erreicht , stösst sie an die quer dagegen liegende, von WzS nach OzN streichende Kette des Hindu -kush. An der breiten Contact-stelle findet nicht, wie man es erwarten könnte, ein Aufthürmen der Gebirgsmassen zu Riesenhöhe statt, sondern es scheint sich dort im Gegentheil, wenigstens Tiber einen Theil der Contactzone, und zwar gerade an der Stelle wo der Kwenlun sein westliches und der Hindu-kush sein östliches Ende erreicht , eine hohe Steppenverebnung auszubreiten, als ob die beiden Erhebungen sich an ihrem Berührungspunkt neutralisirten. Jenseits der Hindukush-Linie , im Nordwesten, hat die hohe tibetische Anschwellung, zugleich mit dem Versçhwinden der beiden einschliessenden Ketten , ihre Selbstständigkeit verloren. Zwar manifestirt sich noch weiterhin in der Fortsetzung des Bogens, welchen der Himâlaya und die Dapsang-Kette in ihrem letzten Theil bilden an dem aber der Kwen-lun keinen Antheil hat) , eine gewaltige Auftreibung von SSO nach NNW , aber sie ist einer anderen Gebirgsrichtung untergeordnet, und beeinflusst, soweit sich berechtigte Schlüsse auf die Structur gründen lassen, nur noch wenig den inneren Bau, sondern wesentlich die Höhenverhältnisse und die Lage der Wasserscheide. Eine Reihe von Thälern ziehen dem Hindu -kush parallel von den Pamir - Pässen gegen Westen herab, um sich zu demjenigen des Oxus zu vereinigen. Die Gebirge, welche sie trennen , sind in ihren Richtungen noch nicht genau bekannt. Aber ein wenig weiter nordwestlich, wo wir, Dank den Forschungen des seiner glänzenden Thätigkeit in frühem Lebensalter entrissenen FEDSCHENKO , zum ersten Mal wieder bekanntes Gebiet treffen, da erhebt sich die mächtige, bis über 2 5000 Fuss aufragende T r a n s a l a i -Kette , und jenseits dieser die weniger hohe Alai -Kette, welche weiter östlich unter dem Namen Terek-tagh eine der Hauptketten des Tiën-shan bildet. Beide streichen dem Hindu-kush parallel.

Wenn es sich schon aus diesem Verhältniss als wahrscheinlich ergibt, dass es nicht die einfache Kette des Hindu - kush ist , welche der Selbstständigkeit der grossen tibetischen Bodenanschwellung einen Damm entgegensetzt , sondern dass diese ihr Ende am Rand eines gewaltigen quergerichteten Faltungssystemes erreicht, dem die Parallelketten des Alai und des Hindu-kush als Theile angehören, so geben die fortschreitenden neueren Untersuchungen mehr und mehr eine Bestätigung dieser Anschauung und gestatten, sie zu der theoretischen Schlussfolgerung zu erweitern , dass dieses Faltungssystem nur ein Theil von demjenigen des Tiënshan ist. Ich werde im ferneren Verlauf der Betrachtung diesen Gesichtspunkt festhalten. Die Tiën-shan-Ketten in diesem erweiterten Sinn haben zwar schon im Ilindu-kush ein mächtig hervorragendes Glied. Dann aber folgt jener verhältnissmässig schmale Hals, welcher in der dreitheiligen Ausstrahlung deutlich erkennbar ist und die Annahme eines Meridiangebirges unter dem Namen Bob o r - t a g h veranlasst hat. Derselbe scheint sich jetzt als eine durch grosse Meereshöhe und breite Steppenbecken ausgezeichnete, in der Verlängerung der Himàlaya- und Dapsang-Erhebungen gelegene , jedoch nahezu rechtwinklig gegen die Streichrichtung des zwischen Alai und I Iindukush sich ausbreitenden Systems von Parallelketten gerich-

 
                 
                 
                 
                 
                 
                 
                 
           

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