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0522 China : vol.1
China : vol.1 / Page 522 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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4 5 8 X. CAPITEL. ENTWICKELUNG D. AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. 2 12 v. Chr.-58 n. Chr.

Stempel der Wahrhaftigkeit trägt, indem nichts den Chinesen nachtheiliges verschwiegen wird. Wir lernen daraus noch die wichtigste Episode in der Entwickelung der frühen Verkehrsverhältnisse kennen. Die weitere Geschichte derselben lässt sich nur in Umrissen aus den Annalen der HAN-Dynastie und den Werken von MA-TWANLIN, welcher i 300 Jahre später lebte, entnehmen. Was HSIA-wU-TI angebahnt hatte, das setzten seine Nachfolger fort. TSHAU-TI (86-74) und HSI - WAN - TI (74-49) breiteten die unmittelbare Herrschaft weiter im Tarym-Becken aus. Nachher kamen oft Unruhen vor ; aber sie störten wenig den regelmässigen Durchzug der Carawanen, und durch das ganze erste Jahrhundert v. Chr. währte der Handelsverkehr mit den Völkern am Oxus und Yaxartes. Der Gesichtskreis der Chinesen aber dehnte sich nur wenig weiter aus, als ihn TSHANG-KIËN gezogen hatte. Denn von Ta-wan aus besorgten die 'Ansi und andere Händler den weiteren Transport der Waaren nach Ländern , die den Chinesen für jetzt noch nicht zugänglich waren. Ueber die Ursachen des Verfalls dieses Verkehrs werde ich am Schluss dieses Abschnittes sprechen , und vorher noch auf die Wege eingehen , auf welchen der Handel nach den verschiedenen Seiten hin stattfand.

Handelsstrassen nach dem Oxus und Yaxartes. — Manche im Vorhergehenden (S. 44 2) angegebene Nachrichten führten uns zu der Annahme, dass schon früh ein Seidenhandel von China aus durch Vermittelung von Hand zu Hand nach fernen Gegenden stattfand , und dass eine wesentliche Rolle dabei einem im westlichen Theil des Tarym-Beckens ansässigen Volk zufiel, welches wir unter dem Namen der Iss e d o n e n kennen lernen. ARISTEAS hatte schon um 800 v. Chr. nach persönlichen Erlebnissen von demselben erzählt , und HERODOT musste , trotz seinen Zweifeln an der Glaubwürdigkeit dieses Reisenden , das gleiche Volk nach den Berichten der skythischen Händler erwähnen. Wenn später STRABO an der Stelle , wo er des Vordringens der Macht der griechischen Könige von Baktrien bis über den Imaus gedenkt , das dort zunächst wohnende Volk nicht unter jenem Namen, sondern unter dem der Serer anführt , so bediente er sich einer zu seiner Zeit geläufig gewordenen Benennung für die Seidenbringer, und da bereits chinesische Kaufleute diese Rolle übernommen hatten, so wendet er einen falschen Namen auf das ansässige Volk an. Aus der Herstellung des früheren Namens durch PTOLEMAEUS erfahren wir, dass er nicht in Vergessenheit gerathen war. Ich werde später zu beweisen suchen , dass unter den »Issedonen« die Bewohner der ,südwestlichen Theile des Tarym-Beckens, welche heute durch Yarkand und Khotan bezeichnet werden, verstandèn wurden. Durch diese Lage beherrschten sie einer seits den Weg zu den Darada im oberen Indus-Thal , und dadurch mittelbar nach Indien, andererseits den über die Pamir-Pässe nach dem Oxus , und den TerekPass , über den man nach Ta-wan am Yaxartes gelangte. Da sie offenbar ein für den Handel geschicktes Volk waren, und Khotan als das reichste und mächtigste Land im Osten der Tsung - ling - Pässe , d. i. der aus dem Tara m - Becken nach Nordwesten , Westen und Süden herausführenden Gebirgsübergänge , gefunden wurde , so lässt sich annehmen , dass sie die Vortheile ihrer Lage wahrzunehmen

 
     
           

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