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0323 China : vol.1
China : vol.1 / Page 323 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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CHINESISCHE BERICHTE.

269

Geographen der jetzigen Dynastie zu einer Stelle in den Annalen der Yu>✓N-Dynastie machen. und worin es heisst: »Die Adern dieses Gebirges des Kwen-lun; laufen im Westen vom Be.rg L i - s h a n tl aus, von welchem der Fluss Kin -sha-k i a n g kommt, ziehen dann in Schlangenlinien gegen Ost und bilden jenes Gebirge 2 . Von hier aus theilt es sich , wendet sich nordwärts , wo es Gipfel mit mehreren Abstufungen zeigt, und zieht gerade zum Engpass K i a- y ü - k a n. Es läuft im Osten nach dem T a- h s ü e - s h a ns' , kommt im Nordosten an die Grenzen von H s i n i n g-, und erreicht die grossen und kleinen Berge, welche im Süden von Liang 4) in der Provinz Kansu liegen. Im Südosten umschliesst es das Südufer des Gelben Flusses und gelangt an den Berg H s i - k i n g. Es erreicht die Kreise Ho-tshóu, Tau - tshóu und Kiai - tshóu in der Provinz Shensi und kommt bis zu den Gebirgen am Engpass von S u n g - p a n 6, in der Provinz Sz'-tshwan. Die Quellen des Gelben Flusses entspringen in seinem östlichen Theil ; aber die Zweige und der Kamm dieses Gebirges umschliessen bei ihrem Umweg die beiden Ufer des Gelben Flusses. Seine verschiedenen Theile ,;nämlich der Stamm und die Zweige; bleiben bei einander«. Wenn man die Grenzen des hier beschriebenen Gebietes betrachtet, so zeigt es sich, dass die Auffassung des Kwen-lun im weiteren Sinne genau dem entspricht, was wir als den mittleren Kwen-lun bezeichnen, indem es vom Li-shan an den Quellen des Yang-tsze im Westen bis Kiai-tshóu und Ling-tau-fu im Osten, und vom Kia-yü-kwan und Liang-tshóu-fu im Norden bis gegen Sung-pan-ting im Süden reicht, wo wir ungefähr das östliche Ende unsrer ersten (südlichstem Parallelkette annahmen. Die Anwendung des Namens durch die Chinesen entspricht daher nicht allein einem geographischen Begriff, welcher eine vollkommene Berechtigung besitzt, sondern betrifft auch ein Gebiet, in welchem mit grösster Wahrscheinlichkeit jenes Volk lebte , das dem Kaiser YAU Tribut schickte. Es ist die Gegend von Khukhu-nor und Tsaidam , wo später die Tufan sassen und jetzt die Tangut wohnen, Völker, welche stets in die Geschichte von China eingriffen und niemals vollkommen unterjocht worden sind.

Genauere Details über die Gebirgsgliederung des westlichen Gebietes des mitt-

  •      leren Kwen-lun lassen sich den bekannt gewordenen chinesischen Quellen nur wenig entnehmen. Der einzige Ort, auf den sie eingehen, ist der Ursprung des Hwang-ho, welcher ihre Aufmerksamkeit seit den ältesten Zeiten in Anspruch genommen hat. Ich habe schon (S. 128, angedeutet, wie sich aus den Beschreibungen ergiebt, dass das H s i n g - s u - h a i oder Sternenmeer ein weites, flaches Becken, oder System von

i) Das Gebirge L i -shan oder L i - s h i -shan habe ich auf der chinesischen Karte nicht zu finden vermocht. Nach der Anm. auf S. 254 war der Name unter der MING-Dynastie gebräuchlich.

2; Hiermit ist das Gebirge gemeint, nach dessen Fuss man vorn Tsharing-nor und Oring-nor 300 lr

westlich zu gehen hat.

  1. Unter dem- 'I'a-hsüé-shan ist der Tsī-shi-shan gemeint.

  2. Liang ist Liang-tshóu-fu.

  3. Jetzt sind diese Departements zu Kansu gehörig.

  4. S u n g - p a n - t i n g liegt am Min-kiang und ist der letzte Garnisonplatz, welchen die Chinesen von

Sz'-tshwan aus in der Richtung des Khukhu-nor haben.