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0231 China : vol.1
China : vol.1 / Page 231 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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BODENCHARAKTER DES » GREAT BASIN «.

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11,

solche Zelle ein abgeschlossenes Becken bildet , in dessen Centrum die Gewässer eines Salzsees verdunsten ; sie wird dem ungeübten Auge weniger verständlich, wo mehrere Becken zu einem System verbunden sind , in welchem ein Abfluss der Gewässer von den höheren nach den tiefer gelegenen stattfindet, bis sie sich in einem im Centrum des letzten und tiefsten gelegenen Salzsee vereinigen, der keinen weiteren Abfluss hat.

Die Meereshöhe der Becken ist sehr verschieden. In der Nähe des 40 sten Breitengrades beträgt sie I200 m. am westlichen und östlichen Rand des Great Basin 'Carson - valley im Westen und der Grosse Salzsee im Osten) während sie von beiden Seiten gegen das Centrum ansteigt und dort z. B. am Reese River) 1800 m. erreicht. Gegen Südwesten hin senken sich die Böden der Depressionen, und das öde Death-Valley im südlichen Californien liegt unter dem Niveau des Meeres. Im Allgemeinen haben die Zellenbecken eine lange - muldenförmige Gestalt. deren Längsaxe den Gebirgen parallel gerichtet ist. Hinsichtlich ihres physiognomischen Charakters weichen sie wenig von einander ab. Der Hauptunterschied richtet sich, wie in Central-Asien, danach, ob ein Gewässer den Boden durchfliesst oder darin versiegt. Im ersteren Fall ist doch noch einiges grüne Leben vorhanden, im letzteren ist die Natur traurig und überaus öde. Um den seichten Salzsee, oder auch oft an seiner Statt, wenn er ausgetrocknet ist , liegt eine Kruste weisser Salze, oft hinreichend mächtig. für technische Ausbeutung. Dann folgt ein Ring von salzhaltigem gelbgrauem Boden, erst noch kahl , dann, etwas weiter ab, sich allmälig mit Pflanzen bedeckend, die die Natron- und Kali-Salze lieben. Wenn es regnet ist es dort morastig. Nach dürren Tagen ist der Boden ausgetrocknet und verwandelt sich leicht in einen ausserordentlich feinen gelben Staub , den der leiseste Luftzug aufwirbelt. In weiterem Abstand vom See folgt das für das ganze Great Basin charakteristische monotone Graugrün des sogenannten Sage-brush. Auch hier noch lockt der Regen Salze aus dem Boden , und dieser besteht aus derselben feinen gelben Erde wie im centralen Theil. Ganz allmälig steigt die Oberfläche nach allen Seiten an 1) . Gegen Norden und Süden gelangt man in der Regel hinan nach einer sanften Anschwellung , die sich jenseits ebenso sanft nach den angrenzenden Becken hinabsenkt. Im Westen und Osten aber steigen Gebirge an, Theile der langgedehnten Meridianketten. Viele von ihnen sind starr und wild, erheben sich steil, und bilden trotz ihrer Erhebung von I 000 bis i 800 m.

i) Kaum irgendwo verliert das Auge in gleichem Maass die Fähigkeit zu Schätzungen, wie in der klaren Atmosphäre des Great Basin. In einer Entfernung von Too g. Meilen lassen sich von hohen Aussichtspunkten die Formen der Gebirge klar und scharf erkennen, und man kann oft bei ununterbrochenem Reiten vom Aufgang bis zum Untergang der Sonne nur mit Mühe die jenseitige Bergeinfassung eines Beckens erreichen , deren Entfernung man nach gewöhnlichen Verhältnissen kaum auf den dritten Theil des wirklichen Betrages schätzte. Nicht minder gross sind die Irrthiimer , denen man hinsichtlich der Schätzung von Höhen verfällt, welche selbstverständlich zu gering ausfallen. Ist man im Centrum eines Beckens, so scheint der Boden desselben gegen die Ränder kaum merklich anzusteigen , und mit Ueberraschung sieht man die Nadel des Aneroids oft eine Steigung von mehr. als T000 Fuss anzeigen , lange ehe man am Fuss der Gehänge angekommen ist.

v. Ri chthofen, China. I.   12