National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF Graphics   Japanese English
0131 China : vol.1
China : vol.1 / Page 131 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

t•   ~

ANALOGIE ZWISCHEN SALZSTEPP

ÖSSBECKEN.

79   •

keit und Wärme, wie durch das Wirken der Vegetation im Sommer und die Eisbildung im Winter. Regengüsse spülen oder schieben die grösseren Bruchstücke, ohne ihre Kanten abzurollen , allmälig auf dem am stärksten geneigten randlichen Theil der Beckenausfüllung hinab ; und wenn sich periodisch stärkere Regengüsse entladen sollten, so würden die Fragmente ungewöhnlich weit hinabgeführt werden, gegen die Mitte des Beckens hin an Grösse abnehmend, um dann während trockenerer Perioden durch feinerdige Bildungen bedeckt zu werden , ganz analog den vorerwähnten Trennungsflächen zwischen je zwei Lössbänken. Bei jedem erneuten Angriff würden die feineren Bestandtheile weiter hinabgespült werden, und sie sollten bei jedem grösseren Becken gegen die mittleren Theile hin allein walten. Diese Processe sehen wir unter unsern Augen vor sich gehen. Dazu kommen die Salzausblühungen , welche vom Regen aus "der Tiefe hervorgelockt werden und eine andere unserer Voraussetzungen erweisen , während die dritte sich in den furcht-

baren Staubstürmen bewahrheitet , welche ein Sediment veranlassen , das , für jeden einzelnen Ort auf Jahre oder Jahrhunderte berechnet , einen nicht unbedeutenden Factor in der Bodenerhöhung ausmachen würde. In anderen Ländern wird der Staub grösstentheils wieder hinweggespült ; in den abflusslosen Becken bleibt der grösste Theil, durch die Vegetation festgehalten, an Ort und Stelle liegen, und trägt zum Wachsen der Steppe nach oben bei. Aber, wie ich schon vorher hervorhob, die Salzsteppe zeigt ihre Gebilde nicht, indem ihre Krümmung von den Seiten nach dem centralen Salzsee • gerade die erforderliche Gestalt hat , dass das Wasser in flachen Betten dem centralen Salzsee zufliesst. Könnte je ein plötzliches Ereigniss eine Vertiefung der Abflussstelle, und dadurch ein tieferes Einschneiden der Bäche im Unterlauf bewirken , so würde im Lauf der Zeit wieder eine Ausebnung durch Sedimente bis zur Herstellung des natürlichen Neigungswinkels erfolgen. Könnte sich der mittlere Theil erheben , so dass sein Boden weit Tiber die Ränder des Sees hinaus horizontal wäre , so würde die Ablagerung an den Böschungen so lange vorwalten , bis die Curve wieder ihre frühere Gestalt hätte.

Aus diesem Grund bleibt die Natur der Steppenausfüllung unsern Blicken unerreichbar, so lange wir in den abflusslosen Gebieten bleiben. Die Analogie der Oberflächengestalt mit der der Lössbecken, die Aehnlichkeit der Art wie die Becken in beiden Fällen vertheilt sind, und der Umstand, dass die Beobachtung des Löss uns auf Bildungsvorgänge hinwej.wie sie auf der Salzsteppe thatsächlich stattfin- den, macht es in hohem Grade-. ':'` :' heinlich, dass die Schluchten in den Löss-

-

becken die Natur des inneren   ' der Steppenbecken blosslegen. Doch es lässt

sich auch der Beweis für absolute Identität erlangen. Denn wenn man in den Löss-gebieten des nördlichen China gegen die Steppe hinansteigt, so kommt man an den letzten Quellbächen mancher Flüsse zu Stellen, welche es unwiderleglich klar stellen, dass hier in einer erst kurz vergangenen Zeit abflussloses Gebiet in solches verwandelt worden ist, das seine Gewässer durch den Gelben Fluss oder den Pei-ho nach dem Meere sendet. Solche Stellen finden sich in den jenseits der Grossen Mauer