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0141 China : vol.1
China : vol.1 / Page 141 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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REGENVERTHEILUN G.

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Die Wirkungsweise beider Luftströmungen in Beziehung auf die zeitliche und

räumliche Vertheilung der atmosphärisch atmosphärischen Niederschläge kommt in der östlichen Mongolei am reinsten zur Geltung. Im Sommer entziehen die Gebirge im östlichen China den südlichen Winden zwar einen e-Theil ihrer Feuchtigkeit; aber doch entladen diese, bei ihrer allmäligen Verdichtung im Fortschreiten nach nördlicheren Breiten, noch einen nicht unbedeutenden Betrag derselben auf den Steppen, obgleich sich keine condensirende Gipfelkette darin findet und das durch die Ausstrahlung leicht wieder zerstreute Gewölk sich erst an ihrer Nordgrenze ungestörter zu dichten Regenwolken ballt. Im Winter fällt wenig Schnee. Denn einerseits kommt die Luft aus kälteren Gegenden und verliert bei ihrer Bewegung nach weniger kalten die Fähigkeit der Condensirung der Feuchtigkeit. An-

dererseits ist deren Betrag nur gering ; denn gerade gegen Nordwest erheben sich die hohen Ketten des Sie, K h a n g a i, S a y a n und andere, unter denen wenig- stens die bisher beobachteten eine starke Schneebedeckung, besonders an ihren nördlichen Gehängen, durch den Niederschlag, welchen sie den nordwestlichen Luftströmungen entziehen, erhalten. Dies ist die einzige Stelle wo dieselben bei ihrer Bewegung nach Südost Regionen betreten , welche eine niedrigere Temperatur haben als diejenigen denen sie entstammen , so dass eine regelmässige Verdich- tung ihrer Feuchtigkeit stattfinden kann. So wie sie die Barrière überschritten haben, bewegen sie sich stetig nach Gegenden von geringeren Kältegraden , und erst auf den Hochgebirgen des östlichen Kwen-lun, jenseits der Grenzen der Mongolei, entladen sie noch weitere Schneemassen.

Wenden wir uns westlich vom Shamo-Gebiet, gegen das Tarym-Becken hin. Dort würde der Südwind ebenso wie im Osten ein Regenbringer sein , wenn die Steppe frei und offen daläge , anstatt durch die mehr als doppelte Riesenmauer gegen Süden abgesperrt zu sein. Andererseits würde sie fast gar keinen Niederschlag erhalten, wenn der Himâlaya allein vorläge, und der Karakorum, Kwen-lun und Tiën -shan nicht existirten. Das ganze im Westen der östlichen Mongolei gelegene Central- Asien würde alsdann ein Wüstenland sein. Ich habe bereits auf die bekannte Thatsache hingewiesen , dass der Himâlaya die Feuchtigkeit der Südwinde auffangt und dadurch das Wasser für den reichlichen Abfluss seiner südlichen Gehänge und den Schnee für den Firn seiner Gletscher erhält, welche, ausser den nach Süden gerichteten , auch die am Nordgehänge entspringenden Flüsse speisen ; ferner, dass die Hochketten des Karakorum mit ihren Fortsetzungen im östlichen Tibet , sowie diejenigen des Kwen-lun, des Pamir und des Tiën-shan, noch einen Theil der Wasserdünste der Südwinde in Gestalt von Schnee erhalten, und dadurch zu Vorrathskammern grosser Bestände von Wasser werden , welche im Lauf des Jahres, besonders aber während des Sommers, allmälig an die Flüsse abgegeben werden ; dass hingegen die grossen Areale zwischen den Hochketten

und dem Mittelmeer , und die Erhitzung der weiten Landstriche von Arabien .und Persien vielfache Abweichungen verursachen.