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0722 China : vol.1
China : vol.1 / Page 722 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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j   65 2 X. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. I5I7-1800.

Canton, während i 736, als KIËN—LUNG die Zölle herabsetzte , deren zehn einliefen

englische , 2 französische , 2 holländische , i dänisches und i schwedisches) . Obgleich die Engländer von ihrem ersten Erscheinen an ihr Selbstgefühl in allen Transactionen zeigten , den Behörden häufig schroff gegenübertraten und sich nie zu den von den Chinesen geforderten , die Würde beeinträchtigenden Ehrfurchtsbezeugungen erniedrigten, wie es die Vertreter anderer Nationen nach ihren eignen Zugeständnissen vielfach gethan haben , traten doch ihre Handelsinteressen mehr und mehr in den Vordergrund. Insbesondere gab ihnen die beginnende Opiumeinfuhr aus Indien eine dominirende Stellung, so dass es endlich im Jahr 1788 für zweckmässig erachtet wurde , eine Gesandtschaft an den Kaiser zu schicken , um die Regierung zur Eröffnung anderer Hafenplätze ausser Canton zu bewegen. Der Chef derselben (Colonel CATHCART) starb i 788 auf der Reise. Daher kam der Plan erst im Jahr i 792 zur Ausführung, und zwar unter Leitung des Lord MACARTNEY. Bisher hatten die Handelsinteressen die Engländer allein beschäftigt , und wir verdanken ihnen bis 1792 keine nennenswerthe Vermehrung unsrer Kenntniss von China und den Chinesen. Zum ersten Mal gaben sie nun einen Beitrag dazu, und so sehr wurde das Interesse für China geweckt, dass wir von nun an die Engländer in erster Linie unter denjenigen finden , denen wir die Erweiterung der Kenntniss des Landes verdanken. Wir werden darauf später zurückkommen.

Andere Nationen, wie die Franzosen, Italiener, Deutschen, Belgier, Schweden u. s. w., nahmen bis zum Jahr i 800 in dem Seeverkehr mit China eine so untergeordnete Stelle ein, dass wir sie übergehen können. Und dennoch war die Thätigkeit der vier erstgenannten für die Vermehrung der Kenntniss von China eine sehr viel bedeutendere und wichtigere , als diejenige der Spanier, Holländer und Engländer ; denn ihnen gehörten die hervorragendsten Mitglieder der Jesuitenmissionen daselbst an , und auf diese haben wir den ausserordentlich reichen Schatz von Nachrichten über China und die Chinesen , welcher bis zum Jahr i 800 aufgespeichert wurde, zurückzuführen. Selbst die umfassenden Studien französischer Gelehrter über denselben Gegenstand beruhen in erster Linie auf den Materialien, welche die Missionare ihnen zu Gebote stellten. Wir müssen daher dieses wichtigste Element in der Geschichte der. Kenntniss von China einer besonderen, wenn auch flüchtigen Betrachtung unterwerfen.

Die katholischen Missionen in China, bis i 800.

Handel und Mission, so weit auch ihre Motive auseinanderliegen und ihre Zwecke divergiren, gehen häufig eng zusammen. Der Welthandel sucht die grossen Wege zur See und zu Lande auf; die Politik ebnet ihm die Pfade und öffnet ihm die Pforten der Länder , in denen sich eine Gelegenheit zu seiner Entfaltung bietet ;

kein Engländer mehr dort lebte, zerstört wurde. Mr. FLINT, der die chinesische Sprache gelernt hatte und seit mehr als io Jahren als Dolmetscher in Canton fungirte , bemühte sich durch eine bis in die Nähe von Peking ausgedehnte Reise die Eröffnung von Ning-po durchzusetzen , erreichte dies jedoch

nicht. S. hierüber ausführlicher in DAVIS China Cap. II, wo überhaupt die Geschichte des englischen Handels in China eingehender dargestellt ist.