National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0265 China : vol.1
China : vol.1 / Page 265 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

PAMIR.

2II

l

parallel gerichtete Mauer, der Hindu-kush, ihre Richtung noch weiter westlich beizubehalten scheint. Wo dort die Gebirge mit Westnord veststreichen beginnen; lässt sich aus den bisherigen Aufnahmen noch kaum ersehen. Aber neuere Untersuchungen haben diese Richtung mit grosser Entschiedenheit am Kure n - d a g h festgestellt, welcher das Thal von Meshed und das Flusssystem des Atrek im Norden begleitet und seine directe Fortsetzung im Kaukasus hat. Der Kuren-dagh aber bildet. in einem rechtwinkligen Abstand von 34o g. Meilen vom Nuratau, die südwestliche Einfassung des unteren Oxus-Thales.

Zwischen den beiden grossen knieförmig gebogenen Stromgebieten ist ein drittes eingeschlossen, welches dieselbe Gestalt im Kleinen wiederholt. Denn dort wo der Nuratau sich vom Alai abzweigt, setzt eine Parallelkette des letzteren noch über den Knotenpunkt hinaus in der Richtung `VzS fort und umschliesst mit dem Nuratau einen spitzen Winkel , biegt aber selbst an dem 4570 m. hohen H a s r et i S u l t a n nach WNW. Der Z a r a f s h a n -Fluss folgt der gebogenen Einsenkung zwischen beiden Parallelsystemen, indem er oberhalb Pan d j i k e n t aus seinem engen, zwischen beiden Alai-Ketten eingeschlossenen, i 20 g. Meilen langen Längsthal heraustritt und nun das weite von WNW-Ketten eingeschlossene Thal durchströmt, in welchem Samarkand liegt.

Langsam lüftet sich der Schleier über der Osthälfte des Stromgebietes des Oxus. Wie für das des Yaxartes , so ist auch für dieses FEDSCHENKO's Entdeckung des Systemes der A l a i -Parallelketten als vielleicht der mächtigsten Stämme des Tiënshan die wichtigste Errungenschaft , da sie einerseits diesem und andererseits , in einem Abstand von i 8o g. Meilen, dem H i n d u k u s h parallel laufen. Ihr Westende ist ungefähr 5o g. Meilen südöstlich von Karschi und ebenso weit vom Oxus entfernt. Zwischen den zwei Riesenmauern des Transalai und des Hindu-kush zieht die turanische Ebene von Westen herein , um bald der langen Abdachung zu begegnen, die sich von den Pamir-Höhen herabzieht und von den Quellflüssen des Oxus durchschnitten ist. Dies war bis vor Kurzem ein räthselhaftes Land, da die den chinesischen Quellen nach KLAPROTH's Autorität entlehnte kartographische Darstellung sich als nicht im Einklang mit den Ergebnissen der mit Recht berühmten Reise von WooD und den Berichten des vor wenigen Jahren ausgesandten Mirza erwies, während sie mit anderen in eine mystische Hülle gekleideten Reise-Beschreibungen und Itineraren übereinstimmte. Sir Henry RAWLINSON begann das Truggewebe der letzteren zu entwirren : aber dem scharfsinnigen Forscher HENRY YULE war es vorbehalten, den Schlüssel zur Lösung aller Zweifel zu finden, indem er das ebenso regellose als räthselhafte System der Quellflüsse des Oxus, wie sie bisher nach KLAPROTH'S Zeichnung auf den Karten eingetragen waren , durch die Drehung eines Theiles der Karte um 90 Grad in seine richtige Lage brachte 1 . Wie sich daraus und aus den wichtigen Forschungen der der GoRDON'schen Expedition beige-

i) Colonel H. YULE , Papers connected with the Upper Oxus regions. Mourn. R. Geogr. Soc. Vol. XLII. (1872). Eine klare Darstellung der Mystification und ihrer Enthüllung hat Fr. v. IIELL\VALD in seinem vortrefflich compilirten Werk » Central-Asien« (Leipzig 1875) S. 249 ff. gegeben.

14*