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0590 China : vol.1
China : vol.1 / Page 590 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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524 X. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. i 50-600 n. Chr.

umfasse und reich an Bergen und Flüssen sei. Seit dieser Zeit scheint sich der einmal eingeführte Name für das über Land gesehene China in Persien und den angrenzenden Ländern für einige Jahrhunderte erhalten zu haben , und zwar nur hier. Die Gesandtschaften welche in den Jahren 461 und 466 an den Hof der WÉI-Dynastie in China geschickt wurden, bewirkten darin keine Veränderung; und als unter der TANG-Dynastic die chinesische Macht sich über Turan ausbreitete, bediente man sich der Namen Tshin und Mātslziiz für die neuen Nachbarn. Als 30o Jahre nachher FIRDUSI dieselben aus den Ueberlieferungen in dieser Bedeutung niederschrieb t) , waren sie für das wirkliche China , wie es sich über Land darbot, längst nicht mehr gebräuchlich.

Der einzige griechische Schriftsteller, welcher zwischen den Jahren 15o und 600 eine aus Originalquellen geschöpfte Kunde von Ost-Asien gibt, ist der Mönch COSMAS mit dem Beinamen Indicopicustcs. Er hatte , ehe er sich in das Klosterleben zurückzog, während des ersten Viertels des sechsten Jahrhunderts umfassende Seereisen bis an die Küsten von Persien und Indien in Handelszwecken ausgeführt. Uerall hatte er Kundschaft eingezogen , die er dann in sein wunderliches kosmographisches Gebäude verwebte. Aus dem Wenigen , was er über China sagt , lässt sich entnehmen , dass damals nicht nur die Chinesen die Seide zu Schiffe nach Indien und Ceylon brachten, sondern dass auch Manche hinreisten, um sie von dort zu holen 2) . Es ist ferner ersichtlich , dass es östliche Handels-

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schon HAGER (Panthéon chinois) andeutete, in Siurhia ein Nachklang an das Sera von PTOLEMAEUS zu suchen sein? Dies ist um so wahrscheinlicher , als die Trennung des Landes der Sinae von Djenasdan und das »unbekannte Land« offenbar diesem Geographen entnommen sind. — Der Titel Djen pagur wurde schon von SYLV. DE SACY als Tshin faghfur erklärt. Mit Faghfur, Baghbur und Baghbugh bezeichnen die alten arabischen Schriftsteller den Kaiser von China. NEUMANN erklärt das Wort als die Lebersetzung des chinesischen Titels Tiën-tsze, d. i. Himmelssohn, indem bak im Altpersischen »G ott«, und fier »Sohn« bedeute.

I) S. oben S. 437.

2) Ich entnehme die folgenden Stellen der Ausgabe der Topographia christiana von COSMAS, welche in dem grossen Sammelwerk Patrologiae cursus completus, Series Graeca Vol. LXXXVIII, Paris i86o, enthalten ist. Die Seiten beziehen sich auf die Handschrift. Lib. II, p. 137, 138 : »Wenn aber das Paradies wirklich auf der Erde wäre , so warden Viele aus heisser Lernbegier und neugierigem Forschungsdrang gesucht haben , dorthin zu gelangen. Denn wenn Manche erbärmlichen Handels wegen nicht zurückschrecken, nach den äussersten Enden der Erde zu gehen um die Seide von dort zu holen, wie sollten sie nicht Reisen unternommen haben um das Paradies zu schauen ! Dieses Land der Seide liegt im allerfernsten Indien , zur linken Seite derjenigen , welche das Indische Meer befahren , weit jenseits des Persischen Meerbusens und jener Insel, welche die Inder Selediba, die Griechen aber Taprobane nennen. Das Land heisst Tzinitza, und es wird ebenso zur Linken vom Ocean umgeben, wie die Berberei zur Rechten. Und die Indischen Philosophen, welche man Brahmanen nennt, sagen, dass, wenn man von Tzinitza eine Sehne spannen wollte , welche sich durch Persien nach dem Römischen Gebiet erstreckte, dieselbe die Erde in zwei Hälften theilen würde ; und vielleicht haben sie Recht. Denn jenes Land (Tzinitza) liegt weit nach der linken Seite ; so weit, dass diejenigen, welche mit Ladungen von Seide die Länder anderer Völker durchwandern, um zu Lande nach Persien zu gelangen, einen verhältnissmässig kurzen Weg zurückzulegen haben, während, wenn man den Seeweg einschlägt, die Entfernung bedeutend grösser ist. Wer daher über Land von Tzinitza nach Persien geht, der kürzt den Weg um einen sehr grossen Betrag ab. Dies ist der Grund , wesshalb man in Persien immer so grosse Mengen von Seide findet. Jenseits Tzinitza gibt es keine Schiffahrt mehr und kein von Menschen bewohntes Land.« COSMAS berechnet dann die Länge der Erde von Ost nach West zu 400 Tagemärschen, und die Breite zu Zoo , wodurch die Richtigkeit der heiligen Schrift bewiesen werde. An einer anderen Stelle