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0629 China : vol.1
China : vol.1 / Page 629 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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411,

ARABISCHE GEOGRAPHIE VON CENTRAL-ASIEN.

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des Alexandergebirges. Der nächste wichtige Ort war Ober-Birsgān, ein theils gebirgiges, und theils mit Quellen und Weideplätzen versehenes Land, wo es keine Dörfer und keine Nahrungsmittel für die Reisenden gab. Es lag 8 Tagereisen von Uskent, und. 15 Tagereisen ,nach KHOI:DADBEII 27 Stunden) von der Residenz des Khakan. Dort war die Grenze von China 1) . Weiter östlich werden neben einer Menge einzelner Städte vor Allem die beiden Reiche Kaimdk 2' und Taghazglta,, genannt. Die Kaimāk waren, nach EDRISI, das grösste türkische Volk. Sie hatten zu Nachbarn im Süden die Tagliazglta,, und im Norden und Westen die Khilklti„ oder Kirgisen. In Kaimūk lag ein grosser See , 24 Tagereisen westlich von der Landeshauptstadt. An ihm stand eine Stadt Karantia, wo die Wege aus Ferghana und Talas sich vereinigten. Am Nordende des Sees lag, 6 Tage von Karantia, der Ort Dahrāt, von wo man in 6 Tagen offenbar westwärts' nach der Grenzfestung Dehlān und in weiteren 7 Tagen nach dem Kirgisenschloss Khaikheni kam. -Von da hatte man noch 25 Tage westwärts nach Atì' -z , welches SPRENGER (p. 22 i mit Tarā,g (d. i. Talas' identificirt.

Zur Bestimmung der Lage von Kaim6k dient , neben diesen 44 Tagen von Talas, das Routier, welches EDRISI von Akhsiketh , der Hauptstadt von Ferghana, direct nach Osten angibt, und auf dem man in 24 Tagen nach Karantia kam. Dies ist zugleich der einzige Hinweis auf die Strasse über den Terek-dawān. Die Angabe des Zusammentreffens der beiden Strassen macht es klar , dass Karantia am Südfuss des Tiën-shan lag. Nach den Entfernungen wäre es in Kutsha zu suchen, während der See von Gaghan erst in dem von Kharashar gefunden werden kann. Da die Hauptstadt 24 Tage östlich lag, so würden wir nach Hami kommen. Kairo k würde mithin jenem, durch die höhere Bildung seiner Bevölkerung ausge-

I) Die letztere Angabe, welche von KODAMA stammt (SPRENGER p. 23), steht neben derjenigen, dass das ferner liegende Reich Taghazghaz im Osten an China grenze, und beweist wiederum, dass die Auffassungen verschiedener Reisender, welche zu auseinanderliegenden Zeiten nach China gegangen waren, zu Grunde lagen. Seit dem Jahr 800 hatten die Chinesen keine Macht mehr im Tarym-Becken, und wie sehr ihnen die dortigen Länder fremd geworden waren , beweist die Gesandtschaft, welche sie im Jahr 98 i an den König der Hwéi-hu schickten , und deren Bericht von DE GUIGNES (histoire des Huns) , \TISDELOU (Stippt. à la Bibl. orient. D'HERI3ELOT), ABEL RÉMUSAT (Reck. s. 1. langues tartares) und S'I'AN. JULIEN (in vollständiger Lebersetzung im 7ourn: Asiat. für 1847) besprochen worden ist, sowie derjenige der Gesandtschaft nach Khotan im Tahr 940 (s. oben S. 536) . Wie die Grenze von China , so wird auch diejenige von Tibet zuweilen schon im Tiën-shan angenommen, weil die Tufan im Anfang des achten Jahrhunderts ihr Reich bis dorthin ausgedehnt hatten. — Was die Lage von Ober-Birsgrn betrifft, so ist sie, trotz der anscheinenden Wichtigkeit dieser Station, nicht zu ermitteln. Die Angabe von KHORDADBEH, dass es 8 Tage von Uskent in Ferghana lag, wovon die letzten 6 durch unbewohntes Gebirgsland führten , gestattet nicht, es weiter als am West-Ende des Issyk-kul anzusetzen, was sich mit desselben Gewährsmannes 27 Stunden von der Residenz des Khakan vereinigen lässt , während (lie Ausdehnung der letzteren Entfernung auf I s Tage weder mit der Entfernung von Uskent, noch mit den Distanzen nach Osten hin stimmt. Das West-Ende des Issyk-kul aber lag mitten im Gebiet der Hwéi-hu, und es ist schwer zu verstehen, wie man in dieser Zeit dort die Grenze von China ansetzen konnte.

2) Kimak bei MOHALHAL, und wahrscheinlich identisch mit den Kumuki der Chinesen, worauf YULE aufmerksam gemacht hat. Letzterer erinnert an MASUDI'S Keimak-Baigur, die an dem schwarzen und weissen Irshat (Arasht bei COURTERELLE) wohnten. Doch wird bestimmt gesagt (bei EDRISI), dass man von Akhsiketh nach Kaimak gegen Osten reiste , und auch andere Angaben weisen darauf hin, dass es am Südfuss des Tiën-shan gelegen war.

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