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0325 China : vol.1
China : vol.1 / Page 325 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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PRJEWALSKI'S REISE.

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Anschwellung übertragen wird , welche als die Scheide zwischen dem Quellgebiet des Hwang-ho und dem Bri-tshu bis zum Namtshitu fortsetzt. Huc sowol als PRJEWALSKI beschreiben ihren Uebergang über den Bayankhara am letzten Tage ehe sie den Uebergang über den Murui-ussu erreichten. Damit stimmt das Itinerar und die chinesische Karte überein. Diese plateauartige Anschwellung unterbricht die Regelmässigkeit der Kwen - lun - Ketten ; und da sie , wie ich bereits hervorhob (S. 256) , in der Fortsetzung des Tang-la liegt, so dürften wir es hier mit einer ähnlichen Erscheinung transversaler Emporhebung zu thun haben , wie sie der » Bòlor-tagh « in grösserem Maassstab bietet. Erst weiter westlich folgt dann die Anordnung von parallelen , von OzS nach WzN gerichteten Thälern und Gebirgen, welche im Quellgebiet des Yang-tsze deutlich hervortritt.

Ueber den flachen S h u g a und den steileren B u r k h a n- B u d a führt der Abstieg vom Plateau nach dem Thal von' Ts a i d a m , und von hier aus gegen Norden trägt auch der westliche Theil des mittleren Kwen-lun einen ähnlichen Parallelismus zur Schau wie der ,östliche. Eine Anzahl von Flüssen führen in gleichgerichteten , äusserst flachen Muldenthälern mit salzigem Boden die Gewässer nach Westen hinab gegen das Tarym-Becken , wo sie theils im Sande versiegen, theils von Salzseen aufgenommen werden , aus denen ihr Wasser verdunstet. Zwischen ihnen ziehen Gebirge nach derselben Richtung hinab. Wie sie gestaltet sind, wie sie verlaufen , und wo sie im Westen endigen, darüber war bisher nichts bekannt geworden. PRJEWALSKI'S Reise bezeichnet eine Epoche in unsrer Kenntniss dieses Landes. Zum ersten Mal ist ein wissenschaftlicher Reisender wenigstens entlang einer Linie quer über Gebirge und Flüsse gereist. Sein vorläufiger Bericht bestärkt unser Vertrauen in die allgemeine Zuverlässigkeit der chinesischen Karte , welche die Grundlage unsrer Schlussfolgerungen über die Topographie bildet , während die ausführliche Darlegung seiner Beobachtungen und Erkundigungen gewiss über Vieles , was uns noch dunkel ist, Licht verbreiten wird. Von besonderem Werth sind die Höhenmessungen , welche zum ersten Mal einen Begriff von der absoluten Erhebung dieser Landstriche gegeben haben. Danach ist das breite Steppenthai von T s a i d a m die tiefste Einsenkung ; denn die Höhe am Fluss B a ï a n- g ol beträgt nur 2694 Meter. Von dort steigt das Land nach Süden wie nach Norden an. In ersterer Richtung folgt zuerst das mächtige Gebirge B u r k h a n- B u d d a, das auf einem 4974 m. hohen Pass übersetzt wurde, dann noch einmal eine tiefere Einsenkung, von 3449 m., und von da an sinkt die Höhe nicht mehr unter 4000 Meter.

Während der Pass über das Shuga-Gebirge 4717 m., derjenige über den Bayankhara ungefähr 4850 m. erreicht, hat selbst der tiefste Punkt im Yang-tsze-Becken noch

eine Höhe von 4007 m. ; aber seitab von den Pässen ragen die Gebirge zu ewiger

Schneehöhe auf. Es dürften somit , da in 4974 m. die Schneegrenze noch nicht erreicht war , Höhen von 6000 m. in diesen Gegenden vorkommen. Nördlich von

Tsaidarh ist die Meereshöhe im Allgemeinen geringer , wenn auch weit beträchtlicher als sich früher annehmen liess. Der Khukhu-nor zeigte den ungeahnten Betrag von 3199 m. über dem Meer ; das Gebirge, welches ihn im Süden überragt, wurde