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0315 China : vol.1
China : vol.1 / Page 315 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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HUC'S REISEWEG.

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chinesischen Berichten schliessen dürfen . unter allen am meisten durch seine Gestalt und relative Höhe auszeichnet. Für die Beurtheilung der absoluten Höhe dieses

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an der Einmündung des Pu ha i n -g o 1, welche mit der auf der chinesischen Karte angegebenen genau übereinstimmt, und mass die Höhe des Sees zu 3199 Meter. — So treffen die drei Reisewege am Nordufer des Sees zusammen. Wir folgen nun weiter dem Wege von Huc.

  1. Vom Halteplatz nördlich vom See reiste derselbe sechs Tage westlich, mit etwas südlicher Abweichung, und erreicht den Pou-hain-gol [S. 199], den er in 12 Armen überschreitet. PRJEWALSKI nimmt Anstoss an dieser Angabe, da er selbst nur Einen Fluss von 1o5 Fuss Breite und 2 Fuss Tiefe getroffen habe. Doch ging Dieser über ihn an der Mündung in den See (wo die Ortsbestimmung ausgeführt wurde) , während es aus der Länge von Huc's Reise ersichtlich ist , dass er den Fluss viel weiter westlich passirte.

  2. Nach 5 weiteren Tagen geht Letzterer über den Ïoulain-Gol, einen schmalen, tiefen Fluss [S. 208], und kommt bald darauf, am 15. November, nach T s a i d am [S. 209] , wo er nach Ueberschreitung des Flusses auf wüste Salzflächen ohne Weide gelangt. Wiederum bezweifelt PRJEwALSKI die Glaubwürdigkeit der Angaben, da Huc nicht von der hohen Khukhunor-Kette spreche , welche er selbst gleich südlich vom Puhain-gol überschritten habe. Dies mag eben darin seinen Grund haben , dass der Weg der beiden Missionare viel weiter westlich lag. Einen ferneren Zweifel setzt er desshalb in Huc's Bericht , weil derselbe nicht von den Schrecknissen des Weges über die sumpfigen Ufer und das 1610 engl. Fuss breite Bett des B a i a n- g o 1 oder Tsaidam-Flusses spreche. Er selbst habe ihn zwar mit Leichtigkeit überschritten, da der Fluss gefroren gewesen sei, doch müsse letzterer offen gewesen sein, als Huc hinüber ging. Es liegt hier ein offenbares Versehen vor, da beide Reisende fast genau an demselben Jahrestag den Fluss überschritten (es ist eine der spärlichen Datumsangaben

von Huc) .   

Ati B. Von Tsaidam beginnt der Anstieg auf grössere Höhen, und zwar zuerst die beiden Ketten BourhanRota oder Buddha's Küche [S. 21o] und Chuga [212] (Burkhan Buda'a und Shuga bei PRJEWALSKI, Burchan-bogdo und Sclru,,ei im Itinerar), mit Pässen von 4974 m. und 4717 m. Höhe nach PRJEWALSKI. Mit diesen Gebirgen beginnen die Schwierigkeiten der Reise. Für eine Entfernung von 19 Stationen des Itinerars ist herrenloses Gebiet, eine öde Gegend, wo es weder sesshafte Bevölkerung noch Nomaden gibt

9. Es folgt nun zunächst das B a y a n -k h a r a - Gebirge [S. 2,16], das in einem Tage überschritten wird. PRJEWALSKI nimmt abermals Anstoss an der lebhaften Schilderung der Schwierigkeiten der Ueberschreitung dieses Gebirges, welche Huc gegeben hat, da die Höhe desselben nicht mehr als i000 Fuss über dem 4551 m. hohen Nordfuss sei. Es ist dabei übersehen, dass, als die Huc'sche Caravane an den Berg gelangte, tiefer Schnee gefallen war, welcher die Beschwerden verursachte.

lo In einem Thal herabsteigend kommt Huc an den Mouroui-Oussou, den er übersetzt. Die Stelle ist offenbar dieselbe, an der Mündung des N a p t s h i t a i- u l a n- m u r ē n, wo PRJEWALSKI den Fluss erreichte und die wichtige Höhenbestimmung von 4007 m. ausführte. Letzterer sagt, der Weg nach Tibet gehe nicht über den Fluss, wie Huc beschreibt, sondern folge dem Murui-ussu 30o verst aufwärts »bis `zu seinen Quellen im Tanla• Gebirge a. Allein Beides ist wohl vereinbar. Huc's Angabe erscheint vollkommen zuverlässig und wird durch das chinesische Itinerar gerechtfertigt. Nach demselben fährt man an dem Tage nach Ueberschreitung des Bayankhara Tiber den grossen und reissenden Fluss Galdsur-Ulan-ururēn, wie hier der vereinigte Strom genannt wird. Ausser dem Weg, auf dem uns Beide führen , mag es einen zweiten geben , der am Murui-ussu hinaufführt, aber gewiss nicht nach den Quellen des Hauptstroms, die weit ab von dem Tanla-Gebirge gelegen sind, sondern nach denjenigen eines seiner von Süden kommenden Zuflüsse, welche aus jenem Gebirge entspringen und häufig ebenfalls mit dem Namen Murui-ussu bezeichnet werden.

Bis hierher sind also IIuc's wenige geographische Bemerkungen mit vollkommener Gewissenhaftigkeit gemacht, und wir müssen ihnen daher auch' für den weiteren Weg Vertrauen beimessen, wiewol von nun an , wahrscheinlich in Folge der Leiden welche die furchtbare Kälte verursachte, die Geographie spärlichere Berücksichtigung findet. Bei der Vergleichung mit dem chinesischen Itinerar ist zunächst in Betracht zu ziehen , dass dieses die Entfernung von Tsaidam bis Lässa auf 37 Stationen angibt, während Huc für diesen Weg 76 Tage (15. Nov. bis 29. Jan.) gebraucht hat. Doch auch dann finden sich noch auffallende Unterschiede zwischen beiden Beschreibungen auf der Strecke:

U. Von dem Uebergang über den Murui-ussu bis nach den heissen Quellen, welche eine wichtige Station bezeichnen und einen guten Anhalt gewähren. Ich gebe hier zunächst das

chinesische- Itinerar :