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0432 China : vol.1
China : vol.1 / Page 432 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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IX. CAPITEL. ENTWICKELUNG DER LANDESKENNTNISS IN CHINA.

Zahl von Gefässen mit Sicherheit feststellen können. Weiter zurück wagt man in der Bestimmung nicht zu gehen, wiewol bei einigen Gefässen ein noch höheres Alter vermuthet wird 1) . Wahrscheinlich würde man dann eine Reihe von mehreren Jahrhunderten zu überspringen haben ; denn in Zeiten des Verfalls einer Dynastie hat in China die Bronze-Industrie nie geblüht, und daher sind wir mehr berechtigt, eine Entwickelungsphase derselben am Anfang der HsIA-Dynastie und unmittelbar vorher anzunehmen, als unter den späteren Nachfolgern von Ye. Bestimmte Nachrichten aus dieser und noch früheren Perioden besitzen wir hinsichtlich der Bronze-Industrie nicht. Das Einzige, was darauf hindeutet, ist die Angabe des CONFUCIUS im Tslzun-tsiu, dass schon zu YO's Zeit dessen Minister LIN-TSZE Leute nach verschiedenen Orten ausschickte, um alte Gefässe und sonstige Merkwürdigkeiten des Alterthums für ihn zu sammeln.

Angesichts des Reichthums an Gefässen aus den ersten Jahrhunderten ihrer eignen Dynastie, welche die TSHóu-Kaiser besassen, und der grossen Menge derjenigen aus der SHANG-Zeit, welche sich noch in ihren Händen befinden mussten, weist der Umstand, dass sie den »neun tzng« eine besondere Bedeutung zuerkannten, darauf hin , dass diese in der That aus sehr hohem Alterthum stammten. Denn nur dies kann es erklären , dass sie als die grössten Heiligthümer betrachtet wurden 2, . Was die Glaubwürdigkeit der Erwähnung der auf ihnen angebrachten kartographischen Darstellungen betrifft , so lässt sich dieselbe natürlich nicht mit voller Sicherheit erweisen. Allein es steht fest , dass die ting-Gefässe überhaupt zur Niederlegung wichtiger Documente, wie Schenkungsurkunden, Verträge, Gesetze u. s. w. , benutzt wurden. So liess Kaiser PING-WANG die wichtige Cessionsurkunde, wodurch er im Jahr 77o v. Chr. dem Fürsten HSIANG-KUNG des Hauses TsIN die Gebiete von Ki und F5ng in Shensi abtrat und die Macht dieses Stammgeschlechtes der gleichnamigen kaiserlichen Dynastie begründete, auf ein solches Gefäss eingraben. Dasselbe wurde im Jahr 976 n. Chr. in Shensi aufgefundenI). Im Jahr 513 v. Chr. wurden die Gesetze von TsIN auf Urnen gravirt, und im Jahr 697 n. Chr. ahmte die Kaiserin WU-HSIU die »neun ting« nach, indem sie ebenfalls auf neun Vasen die einzelnen Provinzen ihres Reiches darstellen liess. Wir haben im vorigen Capitel gesehen, dass YÜ's Verdienst grossentheils darin bestand , dass er in die gleichmässige Verwaltung , die er einführte , solche Theile des Reiches hineinzog, welche weit entlegen und wenig bevölkert waren und sich vorher wahrscheinlich in einem geringen Abhängigkeitsverhältniss befunden hatten. Die Karten der neun Provinzen waren daher wahrscheinlich selbst eine Art hieroglyphischer

  1. Ein solches befindet sich in der Sammlung von Herrn CERNUSCHI.

  2. Als ein Analogon lässt sich anführen, dass gegenwärtig die Bronze-Gefässe aus der Zeit der SUNGI)ynastie (96o his 1279 n. Chr.), welche sich in China in grosser Masse befinden, als verhältnissmässig neu gelten, und (lie Achtung, welche sie geniessen, wesentlich ihrer kiinstlerischen Vollendung, aber nur in geringem Grad ihrem Alter gilt: Eine ähnliche Rolle mussten in der Zeit der 'l'sltóu-Dynastie (lie STIANG-Gefässe spielen.

  3. GAt9tH,, tiliitc' de c%lronoloçie p. 42.