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0682 China : vol.1
China : vol.1 / Page 682 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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6 12 X. CAPITEL. NT\VICKELUN(s DES AÙS«'ÄRTIGEN VERKEHRS. I 205I 5 t 7•

digungen über andere, ferner gelegene Länder ein. So hört er in Sha tshóu, wo

die Strassen nach Norden abgehen , von dem Reich Caiìinl (Hami;, und Tslzingin-

talas, worin vielleicht das Land von Kobdo zu suchen ist . Bei der Beschreibung

von Kan -tshóu - fu , wo er sich einmal ein ganzes Jahr aufhielt, macht er eine

Digression, um von dem Weg über Etzina (Yetsina) nach Caracoron (Karakorum) ,

von dem Ursprung der Tartaren , den Kriegen von UNC CAN oder dem Priester

JOHANNES 2) mit TSHINGIS -Khan , der Geschichte , den Sitten , der Religion, den

Kriegsgebräuchen und der Gerechtigkeitspflege der Tartaren , dem Land Bargu

(Barakhu im Osten des Baikal-Sees) , und den Gegenden von dort bis zum nörd-

lichen Ocean, welche so weit gegen Norden lägen, dass man den Polarstern hinter

sich im Süden habe, zu erzählen. Bei F_rguiul s' , welches fünf Tage östlich von

Kan-tshóu-fu liegt, erwähnt er Alles, was er von Sinju (Hsi-ning-fu) , den Yak-Ochsen

und dem Ursprung des Moschus erfahren kann.

Endlich berichtet er von Zipango 4) , d. i. dem Japanischen Inselreich, wo es Gold in Ueberfluss gebe , und er erzählt den Hergang des unglücklich gescheiterten Kriegszuges, den KUBLAI mit seiner Flotte unternommen hatte, um dieses Reich zu erobern. Das alte Chryse, das schon so oft das letzte Ende des geographischen Wissens bezeichnet und seine Lage manchmal gewechselt hatte 5, , lebte wieder auf. Mehr als je sollte es in seiner jetzigen Bedeutung Einfluss auf die Ausdehnung der Entdeckungsreisen und auf die Geschichte des Menschengeschlechtes ausüben ; denn bekanntlich war es eben dieses Goldland Zipango, welches COLUMBUS zu erreichen strebte, als er nach dem Westen segelte.

Handelsstrasse vom Schwarzen Meer nach China. — So frei auch der Verkehr durch das Mongolenreich war , konnte er sich doch erst nach und nach entwickeln , und in den Reiseberichten von MARCO POLO berechtigt uns nichts zu der Annahme, dass in seiner Zeit schon ein lebhafterer directer Handel von Europa

bis nach China stattfand, so sehr ihn auch die Perser, deren Sprache noch immer die   1~
Lingua franca des fernsten Orients gewesen zu sein scheint, pflegen mochten. Auch in Betreff späterer Zeit würden wir keinen bestimmten Anhalt haben, um auf das Be-

stehen directer Handelsbeziehungen zwischen den äussersten Enden des Doppelconti-

nentes zu schliessen, wenn nicht das Werk von BALDUCCI PEGOLOTTI aus dem Jahr 134o vor einigen Jahrzehnten seiner Vergessenheit entrissen worden wäre. PEGOLOTTI

hatte als Handelsreisender im Dienst des grossen Florentiner Hauses der BARDI verschiedene Länder gesehen und ein lebhaftes Interesse für weitere Erkundigungen

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I) YULE a. a. O. Vol. I, p. 217.

z) S. über diesen Priester Johannes bei YULE a. a. O. Vol. I, p. 229 ff., 235, 237, 240, und vergl. oben S. 581 Anm. i

  1. Erguiul ist noch nicht identificirt, obgleich die Lage, 5 Tage von Kan-tshóu-fu und 8 Tage

von Alashan , daher in der Gegend von Liang-tshóu-fu , dessen Entfernung von Kan-tshóu-fu zu Soo li angegeben wird, nicht zweifelhaft sein kann.

  1. Bekanntlich aus 7ï pönn--kwo (das Land des Sonnenaufgangs), wie die Chinesen Japan oft nennen, entstanden.

  2. S. oben S. 5o6, Anm. 4.