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0085 China : vol.1
China : vol.1 / Page 85 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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RANDGEGENDEN DES SHAMO-BECKENS.

Weg, im Westen des Khingan, in seiner ganzen Länge die Existenz, einer Einsenkung zwischen diesem sogenannten Gebirge und dem BUTIN'schen Weg zeigt.

Im Ganzen lässt sich nach diesen und anderen Berichten das östliche Han-hai als eine wohlgezeichnete, aber vielfach durch westöstlich gerichtete parallele Höhenzüge unterbrochene Einsenkung darstellen, deren tiefere Theile durch jugendliche, horizontal geschichtete Sedimente ausgefüllt sind und eine theils mit quarzigen Rollsteinen und Löss, theils mit Sand bedeckte Oberfläche haben. Im Süden , Osten und Norden hebt sich das Land allmälig aus ihr heraus. Nach den beiden ersten Richtungen hat es die Gestalt eines Plateau's, in welchem schwachgerundete Höhenzüge die theils lang muldenförmigen, theils kesselförmigen und meist verzweigten, mit Lösssteppen bedeckten Depressionen von einander scheiden. Nach Süden hin steigt das so gestaltete Land stetig an, ohne weiterhin noch Spuren von früherer Meeresbedeckung zu zeigen. An einigen Orten, wie im Norden von Liang-tshóu und Kant-tshóu, am Ala-shan, am Yin-shan, bei Kwéi-hwa-tshöng, bei Kalgan, und an anderen Stellen, fällt das Plateau dort wo es seine grösste Höhe erreicht mehr oder weniger steil nach Süden ab i), während zwischen diesen Orten ein allmäliger Uebergang in das zunächst gegen Süden angrenzende Gebirgsland stattfindet. Unter den Höhen des südlichen Plateaurandes sind gefunden worden : 3 246 m. im A la s h a n ; 2261 m. im Mani-ula, einem Zweig des Yin-shan; 164 m. bei Kwéi-hwat s h ö n g; ungefähr 2 50o m. im Westen von Kalgan; und 1633 m. über dieser Stadt selbst. Weiter östlich hat sich der von GERBILLON angegebene Berg P e t s h a , ebenso wie seine vermeintliche Höhe von 1 5000 Fuss, als eine Mythe erwiesen, und FRITSCHE schätzt dort die höchsten Erhebungen, die wahrscheinlich schon ausserhalb des Plateau's liegen, auf weniger als 3000 Fuss.

Ein ganz unerwartetes Resultat haben die Beobachtungen im Khingan ergeben, welcher früher unter die Hauptgebirge im östlichen Asien gerechnet zu werden pflegte , jetzt aber zu einer unbedeutenden Bodenanschwellung zusammenschrumpft. Die einzige Höhenmessung in demselben wurde von FRITSCHE ausgeführt , als er ihn , von der Missionsstation H e - s h u i im Quellgebiet des L i a u - h o kommend , im Pass T s h o 1 o t u- D ab An überstieg. Er bestimmte die Höhe des

I) Was L i a n g- t s h ó u und K a n- t s h 611 betrifft, so liegen diese nach den Berichten der Chinesen in einer Rinne, deren Nordseite zu einer hohen Schwelle ansteigt. Da nun die Flüsse dieser Rinne die Schwelle durchbrechen und dann weit' gegen Norden und Nordosten nach Steppenseen fliessen, so muss eine Abdachung nach dieser Richtung stattfinden. — Am Al a s h a n war der ausserordentlich steile Ostabfall gegen das Thal des Hwang-ho längst bekannt. Durch PRJEWALSKI'S Höhenmessungen hat sich die Erhebung, wenigstens in den bedeutendsten Kuppen, als beträchtlicher herausgestellt als sich früher erwarten liess ; den höchsten Gipfel bestimmte er zu 3246 m. — Mit dem Hwang-ho biegt der Plåteaurand im Y i n - s h a n (gewöhnlich In-shan geschrieben) nach Osten um. Auch hier stürzt 'er steil und tief durchfurcht nach dem durch MARCO POLO bekannten Land T e n d u c h ab , wie neuerdings wieder Herr ARMAND DAVID bei seinem Besuch des östlichen Theils des Yin-shan gezeigt hat. Dieses Gebirge setzt nach Osten fort , fällt aber gegen K w é i -hwa -tshöng viel weniger steil ab als weiter westlich. Von hier an gegen Osten findet ein allmäliger Lebergang des Plateau's gegen das Hochland von Shansi statt , wie ich in einem späteren Abschnitt im Detail zeigen werde , und erst bei Kalgan findet sich wieder ein steiler Plateaurand , aber nur in örtlicher Beschränkung, und so scheint auch weiter östlich, gegen die Quellen des P e - h o und des L w à n - h o , der Charakter zu wechseln.

v. Richthofen, China. I.   3