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0758 China : vol.1
China : vol.1 / Page 758 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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686 X. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. I 5I7I800.

gebührt der Gewissenhaftigkeit, mit der sie fast in allen Theilen des Reiches geschah. Selbstverständlich ist die Ausführung nicht überall gleich gut ; denn sie hing ebensowohl von der Beschaffenheit der zum Anhalt benutzten Karten, als von dem Beobachter und seinen Instrumenten ab. Es liegen jetzt für einzelne Landestheile, besonders die Küstenprovinzen. die Ufer des Yang-tszé, Yün-nan, und Tshili, controlirende Bestimmungen aus neuester Zeit vor. Daraus lässt sich erkennen, dass einige Hauptpunkte, wie Peking und Canton, wo die Jesuiten feste Stationen hatten, mit grosser Schärfe festgelegt sind ; dass die Breiten fast durchweg zu weit nördlich angesetzt sind , der Fehler aber in einzelnen Provinzen, d. h. in den Gebieten der einzelnen mit der Aufnahme beschäftigten Personen, verschieden ist, so dass er den Instrumenten zugeschrieben werden muss. Eine ähnliche Gesetzmässigkeit der Fehler in den Längen findet nicht statt. wiewol auch hier die Abweichungen meist in grösseren Gebieten , oft in einer ganzen Provinz , nach derselben Seite liegen, wie dies aus der als wahrscheinlich dargestellten Methode hervorgehen würde. Indem sie aber bald östlich und bald westlich sind, treten häufig an den Grenzen der Gebiete , wo die Werthe entgegengesetzt sind , nicht unbedeutende Verzerrungen ein. Endlich erweist es sich, dass in hsii'n-Städten, welche während der Reisen bestimmt wurden , die Beobachtungen oft sehr ungenau sind, da nur auf die fit-Städte grössere Sorgfalt verwendet wurde 1' .

Im Ganzen kann die Jesuitenkarte , wenn man die Zeit , in welcher sie angefertigt wurde, in Betracht zieht, als ein Meisterwerk bezeichnet werden. Der Kaiser war von ihrer Ausführung sehr befriedigt, und die Chinesen haben noch heute die vollste Anerkennung für die Arbeit , welche die katholischen Missionare in dieser Beziehung für ihr Land gethan haben. Sie erschien in China selbst in 1 20 Blättern und bildet seitdem die Grundlage aller einheimischen Karten des Landes. Die nicht glücklich gewählte, der Zeit entsprechende Methode der Projection ist unverändert beibehalten worden , die Hauptstädte sind nach den ursprünglichen Bestimmungen noch jetzt eingetragen. Im Detail aber haben die Chinesen fortgearbeitet. Auf der gegebenen festen Grundlage vermochten sie die einzelnen Departements, und danach die Provinzen, sorgfältiger auszuführen, die Flussläufe mit grösserer Genauigkeit zu zeichnen und eine grosse Zahl von Ortschaften einzutragen. Auch haben sie solche Positionen untergeordneter Orte , welche sich bei der Berücksichtigung der Entfernungen von grösseren Städten als irrig erwiesen, verbessert. So entstand jener Atlas von China, dessen letzte Ausgabe vom Jahr 1862 die Grundlage unsrer Generalkarte bildet.

KANG-HSI hatte jeden einzelnen der bei der Aufnahme betheiligten Patres eidlich verpflichtet , niemals in sein Vaterland zurückzukehren, und mochte hoffen, die Frucht ihrer Arbeit für China allein zu sichern. Aber er konnte es nicht ver-

t) Genauere Mittheilungen über die Fehler in den Ortsbestimmungen der Jesuiten, soweit sie sich bis jetzt feststellen lassen, behalte ich den Erläuterungen zu dem Atlas von China vor. Auf Grund vergleichender Betrachtung einer kleinen Anzahl von Orten hat bereits FRITSCHE die mittlern Fehlergrössen für einzelne Provinzen zu berechnen versucht.

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