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0196 China : vol.1
China : vol.1 / Page 196 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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IV. CAPITEL. DIE ZONE DER UEBERGANGSLANDSCHAFTEN.

~

Allerdings ist in diesem Fall ein Abfluss nach dem Meer nicht vorhanden. Aber • zeitweilige Vermehrung des Niederschlags auf dem Talki-Gebirge würde hinreichend gewesen sein, um Wasserströme durch die vorher in verschiedenen Höhen gebildeten Anhäufungen von Steppenablagerungen zu senden und sie zu durchschneiden ; und wenn, wie es aus der steten Abnahme des Ebi-nor zu schliessen ist. jetzt wieder ein trockeneres Klima herrscht als früher, so wird doch der einmal gebildete Canal noch weiterhin als Abfluss selbst für eine geringe Menge Wassers dienen können, während gleichzeitig jeder Regenguss das Wachsen der Lössschluchten in derselben Weise wie in China veranlassen sollte.

Eine charakteristische Wiederholung der Abflussverhältnisse des Khukhu - nor-Beckens bietet dasjenige des U l i u n g u r-Sees. Derselbe nimmt den wenigstens

24o g. Meilen langen gleichnamigen Fluss auf; und ist doch abflusslos , während

kaum 4 g. Meilen von ihm entfernt der Schwarze Irtysch , der sich eben çrst aus den Gewässern einer Anzahl von Bergschluchten gebildet hat, vorbeifliesst, um

sich ungefähr i 20 g. Meilen weiter in dem fischreichen Zaisan-See zu klären und

als Irtysch nach dem Meer zu fliessen. Das Aussüssen dieses Sees ist die wesentlichste Aenderung, welche der peripherische Lauf der Jetztzeit hervorgebracht hat.

Im Uebrigen scheint im Charakter der Landschaft kein besonderer Unterschied vom

Uliungur-Becken stattzufinden. Es ist aber hier eine Gegend des Uebergangs, wo kleine klimatische Aenderungen es mit sich bringen, dass derselbe See einmal an-

wächst, sein Steppenbecken anfüllt, überfliesst und ausgesüsst wird, während er in

einer anderen Periode den Abfluss verliert, abermals isolirt wird und langsam an Areal abnimmt. Die Einflüsse werden sich nach beiden Richtungen mehr geltend

machen, wo das Land, wie hier, flach ist und ein bedeutendes Gefäll des Abflusses

nicht existirt, während die neugebildeten Verhältnisse des Abflusses dort bleiben-

der sein werden, wo ein tieferes Einschneiden des Canals bis . zum Niveau des See-

bodens stattfinden kann.

Mit besonderer Schärfe ist das Gebiet des Uebergangs am Nordrand von

C e n t r a 1-Asien gezeichnet, und es nimmt dort grosse Bodenflächen ein. Schon

wenn man einen Blick auf eine detaillirtere Karte der sibirisch-mongolischen Grenzländer wirft und das Vorwalten breiter, gegen die ebene Mitte sich sanft verflachen-

der und rings von Gebirgen umgebener Becken in dem ausgedehnten oberen Strom-

gebiet des Yenisei, soweit es auch politisch zur Mongolei gehört, betrachtet., und in ihnen dieselben Configurationen wiederfindet wie sie den Charakter der abfluss-

losen Gebiete bestimmen ; wenn man dann die Beschreibungen dieser ausgedehnten,

von nomadisirenden Hirten bewohnten, salzdurchdrungenen Steppen liest, in denen, ohne wesentlichen Unterschied im landschaftlichen Charakter, eine Anzahl kleiner

abflussloser Seen zwischen .den gegen den Ocean gerichteten Strömen theils auf flachem Grund zerstreut, und theils inmitten von Gebirgsumwallungen liegen : wenn man endlich berücksichtigt, wie an der Nordseite gewisser secundärer 'nur die Becken einzelner Zuflüsse von einander trennender' Wasserscheiden diese Merk-

male vollständig verschwinden, und an ihrer Stelle der Bodencharakter peripheri-

,