National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0321 China : vol.1
China : vol.1 / Page 321 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

SIEBEN PARALLELKETTEN DES MITTLEREN KWEN-LUN.

267

oder Bergen geblieben sind. Dort, wo der Hwang-ho in seiner S-förmigen Krümmung wieder einen westöstlichen Lauf nach dem Thal von L a n - t s h ó u - f u nimmt, ist er beiderseits von Gebirgsketten begleitet, welche wir als die vierte und fünfte der Kwenlun-Ketten betrachten dürfen. Die südliche, welche eine complicirte Anordnung zu haben scheint , liegt zwischen dem Hwang-ho und dem Längsthal des oberen Tahsia-ho. Sie fällt steil nach dem ersteren Fluss ab und gewährt, nach mündlicher Mittheilung von Herrn ROUSSEAU, der vor Kurzem die Stadt Lan-tshóu-fu besucht hat, von dieser aus einen grossartigen Anblick. Sie mag daher den Pater MARTIN MARTINI zur Vergleichung der Landschaft, in der die genannte Stadt liegt, mit seiner Heimath, dem Inn-Thal in Tyrol, veranlasst haben. Die nördliche scheidet den Hwang-ho von seinem Zufluss , dem Wöng -shui , an dem H s i - n in g - f u liegt, und dann vom Khukhu-nor. Der eigentliche Tsi-shi-shan des Alterthums, welcher den Austritt des Hwang-ho in die Ebene der Hauptstadt von Kansu behérrscht, gehört diesem Gebirgszug an. Wir können denselben als das K h u kh u n o r-Gebirge bezeichnen, wie PRJEWALSKI es dort nannte, wo er es südlich vom P u h a i n - g o 1, überschritt. Die sechste Kette - scheidet das Becken des Khukhunor und die Quellflüsse des Wöng-shui von der westöstlichen (oberen) Strecke des T a- t u n g- h o. Sie führt auf der chinesischen Karte den Namen T s h e t r i- s h a n, und dieser folgt die siebente und letzte Kette des Kwen-lun-Systems , der K i 1 i ë n - s h.a n , welcher südlich nach dem Thal des Ta:tung-Flusses abfällt, und nach Norden in die Senkung, in welcher die Y ü - m ö n n -Passage (s. S. 36) liegt, mit den Städten Liang-tshóú--fu, Kan-tshóu-fu und Su-tshóu. Von diesen aus gesehen heisst er N a n - s h a n oder das Südgebirge. Es ist zum Theil mit Schnee bedeckt, und seine imposanten Formen begleiten den Reisenden auf dem Wege nach Westen.

Wenngleich die genannten sieben Parallelketten, welche das System des mittleren Kwen-lun zusammensetzen, in der Configuration des Landes , wie sie sich aus der Vergleichung von chinesischen Landkarten mit den wenigen vorhandenen Orts-' beschreibungen ergibt , mit einiger Klarheit erkennbar sind , so ist dies doch einerseits nur in Theilen ihres Verlaufes der Fall, während andererseits an manchen Orten andere Ketten sich zwischen sie einschieben und die Structur compliciren mögen. Die siebente, sechste und fünfte liegen nördlich vom oberen Hwang-ho. Erstere endigen, wie es scheint, im Westen des Meridians von Lan-tshóu-fu, so zwar, dass die sechste sich weiter nach Osten vorschiebt als die siebente. Die fünfte oder Khukhu-nor-Kette fällt in dem Tsi-shi-shan des Alterthums in das Thal von Lantshóu selbst ab , dürfte sich aber noch weiter nach Osten ausdehnen, bis wo ein mächtiges, anscheinend von SW-NO streichendes Gebirge sich gegen den südlichen Theil des Ordos-Landes hin erstreckt. Die vierte Kette zieht etwas weiter östlich, wahrscheinlich über Ling-tau-fu hinaus bis in die Gegend der Grenze der Provinz Shensi. Die dritte und zweite gehen östlich in den Tsing - ling - shan über und setzen ohne Unterbrechung bis in die Provinz Honan fort. Die erste und südlichste endlich hat, wenn sie überhaupt ein Glied des Kwen-lun-Systems sein sollte, einen