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0471 China : vol.1
China : vol.1 / Page 471 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DIE CHINESISCHEN HS/U.

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sie in das System der religiösen Ceremonien erheblich eingriffen. Bei den C h i n e s e n spielen sie eine Rolle in der ganzen vorchristlichen Literatur. Dabei werden sie auch hier als etwas allgemein Bekanntes vorausgesetzt, das einer Erörterung nicht bedarf, und es werden meist nur einzelne Sternbilder des Kreises genannt , wie sich eben die Gelegenheit bietet. In dieser Art finden sich schon im ersten Buch des Slaat-king vier von ihnen erwähnt , deren Erscheinen am Himmel nach einem dem Kaiser YAU in den Mund gelegten Ausdruck zur Bestimmung der Solstitien und Aequinoctien diente. Es sind vier Sterngruppen, welche in der That um 90 Grad von einander entfernt sind, und die Zurückberechnung hat gezeigt, dass sie wirklich an den vier genannten Zeitpunkten um das Jahr 2300 v. Chr. um 6 Uhr Abends culminirten. In derselben Art nennt um mehr als ein Jahrtausend später um I i oo

v. Chr.) , nach einer allerdings späten und daher nicht zuverlässigen Quelle , der Herzog von TSHÓU vier andere Sternbilder, welche in Folge der Veränderung der Ekliptik inzwischen die Rolle der Culmination an den gleichen vier Zeitpunkten des Jahres erhalten hatten. Doch werden in dem Buch Tslaóu-li, oder dem Ritual der TSHóU-Dynastie, dessen Abfassung um i i oo v. Chr. zu bezweifeln kein Grund vorliegt 1) , sämmliche .Mondstationen, und zwar 28, wiederholt angeführt, und dasselbe geschieht wiederum um das Jahr 250 v. Chr. durch den Schriftsteller LU-PUwÉI. Dazwischen werden zu verschiedenen Zeiten einzelne Namen von Mondstationen bei verschiedenen Gelegenheiten erwähnt, z. B. im Ski-king oder dem Buch der Lieder.

Die merkwürdige Thatsache, dass drei Nationen, die weit entfernt von einander lebten und in den Wohnsitzen, in denen wir sie kennen, gewiss einen sehr frühen Verkehr mit einander nicht haben konnten, ein astronomisches System besassen, das nur an Einem Ort zu einer bestimmten Zeit entstanden sein kann, hat zu eingehenden und tiefgelehrten Abhandlungen Anlass gegeben. Was zuerst die chinesischen Hsiu betrifft , so haben schon GAUBIL, DEGUIGNES und Andere Manches darüber geschrieben und einen Theil des Materials an die Hand gegeben , nach welchem IDELER und J. B. BIOT, und später WILLIAMS und WHITNEY, die einzelnen Sterne oder Sterngruppen mit grosser Genauigkeit identificiren konnten. Die Ergebnisse stimmen mit einander genau überein ; nur hat BIOT nach einzelnen Sternen gesucht, WO mit grösserer Wahrscheinlichkeit Sterngruppen gemeint sind. IDELER's berühmte Arbeite) legte den Grund zu genaueren Forschungen und gab Veranlassung zu mehreren Abhandlungen des französischen Astronomen 3, . Während IDELER eine bestimmte Ansicht über das Ursprungsland des Systems nicht gewann, kam BIOT zu dem fast gleichzeitig von STERN ausgesprochenen Ergebniss , dass die Mondstationen ihre Entstehung. in China gehabt hätten, von dort nach Indien, und in einer späteren Zeit nach Arabien gekommen seich. In Betreff des letzteren

~;.

  1. S. oben S. 373 und unten S. 409 Anm. I .

  2. IDELER, Zeitrechnung der Chinesen, Abhdlgen d. k. Akad. d. Wiss. zu Berlin. Phil. hist. Kl. 1837

P• 199-369.

  1. Bio'r veröffentlichte seine ersten Arbeiten im Journal des Savants 1839, 16d;: