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0126 China : vol.1
China : vol.1 / Page 126 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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74   II. CAPITEL. DIE LÖSS-LANDSCHAFTEN IM NÖRDLICHEN CHINA.

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einiger weniger Engpässe in den DMfilé's wird daher hinreichen um grosse eindringende Heere abzuhalten. Ist es aber diesen gelungen , sich in den verschiedenen Schlupfwinkeln festzusetzen, so kann man sie nicht leicht wieder hinaustreiben, und ein raubsüchtiger Feind kann von dort aus das Land verwüsten, durch unerwartete Ausfälle an verschiedenen Orten seinen Gegner schwächen, und allmälig weiter vordringen. Die Befestigung der Haupteingänge zu grossen Lössgegenden ist daher stets die Politik der chinesischen Kaiser gewesen. Sie bot ihnen ein wirksames Mittel zur Vertheidigung, und Stützpunkte für den Angriff. Die Festung Tun g-k w a n an der grossen Kniebeugung des Hwang - ho verdankt diesem Umstand ihre Bedeutung. Eine Schwierigkeit entstand nur stets dadurch , dass die Zahl der zu bewachenden Eingangspunkte beträchtlich und die Communication zwischen ihnen unvollkommen war. Die Wichtigkeit des Oberflächencharakters der Lössländer nach diesen verschiedenen Gesichtspunkten lässt sich leicht in der chinesischen Geschichte nachweisen. Die Unabhängigkeit des Fürstenhauses der TSHÓU, .und später desjenigen der TSIN ,' in den Lössgebieten welche Shensi von Kansu trennen , die Einfälle , welchen das reiche Land Shensi von Norden aus , vom Ordos-Land her, ausgesetzt war , und welche den ersten Anlass zur Erbauung der Grossen Mauer gaben , die verschiedenen Phasen in der Geschichte von Shansi , die zeitweilige Wahl der kaiserlichen Residenz in den von Löss umgebenen Thälern von Lo-yang oder Ping-yang-fu, und viele andere historische Thatsachen, finden ihre Erklärung

in dem durchrissenen Charakter des Löss.

Ich will der ausführlichen Beschreibung der verschiedenen hier angedeuteten

Arten der Verwerthung und Benutzung der Eigenschaften des Löss durch den Menschen , zu der sich weiterhin manche Gelegenheit bieten wird , nicht vorgreifen. Es kam hier nur darauf an, seine Beschaffenheit, die Eigenthümlichkeiten seiner Verbreitung, den Charakter der Landschaften, die er zusammensetzt, kennen zu lernen, und im Wesentlichen die Bedingungen zu zeichnen, welche er der Ansiedelung des Menschen bietet. Eine Frage, auf welche wir aber schon an dieser Stelle ausführlich eingehen müssen, ist diejenige nach seiner Entstehung , da ihre Beantwortung wesentlich zum Verständniss des Verhältnisses von China zu Central-Asien beiträgt, und einen wichtigen Gesichtspunkt sowol für die Kenntniss der physischen Veränderungen des Landes in vorhistorischer Zeit, als für die Erklärung der Völkergeschichte um das ganze Centralgebiet herum, gibt.

Ursprung- des 'Löss.

In einem Land , wo , wie in China , so Vieles besonders und eigenthümlich ist, bieten sich dem Beobachter eine solche Menge von verschiedenen Gegenständen , dass es vielleicht diesem Umstand zuzuschreiben sein mag , dass wir bei den früheren Reisenden keine Notiz vorn Vorkommen des Löss genommen finden. Die Jesuiten des i 7ten und i 8ten Jahrhunderts hatten auf ihren Reisen viel Gelegenheit, ihn in seiner grössten Entwickelung zu sehen. Sämmtliche russische Gesandtschaften

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