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0297 China : vol.1
China : vol.1 / Page 297 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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GEOLOGISCHER BAU VON WEST-TIBET.

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Pangong-See angegebenen Fallrichtungen nach SW und NO darauf hin, dass auch die Schichten , ebenso wie die Gesteinszonen , das Streichen von NW nach SO bewahren.

Die zweite Zone beginnt auf der östlichen Strasse an dem Anstieg nach dem Pass T s h a n g-lang '5742 m.) , an der Nordseite des Tshangtshenmo-Thales. Es treten hier dunkle , oft schwarze Schiefer auf , die mit Sandstein en wechseln. Letztere sind glimmerig, ohne metamorphische Textur, und von jugendlichem Ansehen, während die ersteren seidenglänzend sind wie halbmetamorphischer Schiefer. Diese Gesteine, in denen *ausser Fucoiden und anderen pflanzlichen Resten keine Versteinerungen gefunden wurden, hält STOLICZKA, theils wegen ihrer Aehnlichkeit mit Gesteinen von Spiti, und theils wegen ihres Lagerungsverhältnisses, für Gebilde der Steinkohlenformation. An der östlichen Strasse setzen sie das Gebirge des Tshanglang-Passes, die ganze Westseite des Beckens von Ling-zi-tang und die Seiten des Karakash-Thales bis nach Shinglung oder D u n gl u n g zusammen. Von der westlichen Strasse brachte Dr. BELLEw ähnliche Gesteine von dem K a r a k o r u m -Pass selbst. Auf diesem System lagert ein Kalkstein, welcher stellenweis dolomitisch ist. Bei G o g r a enthält er Dicerocardiwn Hiinalayense, bei Shinglung, dem letzten Ort wo er auftritt, Megalodon triqueter, wodurch er sich mit Sicherheit als t r i a s s i s c h erweist. Dieselben Kalksteine kommen auf der Nordseite des S u s s i r-Passes und am K a r a k o r u m -Pass vor, wo sie ebenfalls die Carbonischen Gebilde überlagern. Hier enthalten sie sphärische Korallen, welche als Karakorum-Steine bekannt sind und den von REUSS aus dem Hallstädter Kalk beschriebenen ähnlich sein sollen.

Auch für diese Formationen lässt sich durch die Uebereinstimmung des Vorkommens entlang den beiden Wegen die Anordnung in einer von NW nach SO streichenden Zone erkennen , welche eine Breite von 3o bis 4o g. Meilen hat und dasjenige Gebirge umfasst, in dem der Karakorum-Pass eingesenkt ist.

Die dritte Zone beginnt bei Shinglung, wo der Triaskalkstein auf einem

mit Quarzschiefern wechselnden C h l o r i t g e s t e in lagert , welches dem von Lunker-lå entspricht und gleich ihm als p a l ä o z o i s c h betrachtet wird. Dann folgen dunkle Schiefer, welche bei Kizil-Djilga mit rothem Sandstein und Con-g l o m e r a t wechseln, weiterhin aber bis kurz vor S h a h- i- d u l a am Karakash allein anstehen. Die Fallrichtung ist nordöstlich bis nördlich. Die Breite dieser Zone beträgt ungefähr 40 g. Meilen.

Hiermit endet die Vertheilung der Gesteine in Zonen , die von NW nach SO

streichen ; denn bei Shah-i-dula ,auch Shadula geschrieben , das nur noch3 64 2 m. hoch liegt, beginnt der K w e n - l u n , den der Karakash in einer tiefen Kluft durchbricht. »Die Scenerie des Thales wird ausserordentlich wild«, sagt HAYWARD ; »die überhängenden Wände und kühnen Felsgebilde geben ihm ein zauberhaftes Aussehen.« Hier ist die innere Structur des Gebirges deutlich aufgeschlossen. Die Strasse folgt dem grossartigen Durchschnitt für 20 g. Meilen, und an diesem ganzen Weg steht nichts an als S y e n i t- G n e i s s, der mit verschiedenen metamor-

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