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0515 China : vol.1
China : vol.1 / Page 515 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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TSHANG-KIËN's BERICHT.

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unbekannten Rebe und zieht ausgezeichnete Pferde. Die Khang-kiu sind ein Nomadenvolk , 2000 li nördlich von den vorigen , in ihren Sitten den Yué-tshī ähnlich , von denen sie durch einige kleine Reiche getrennt sind. Wiederum 2000 li gegen Nordwest wohnen die nomadisirenden Ycn-tsai an einem grossen Salzsee (Aralsee) , während im Süden die Yz«, - tshi folgen , die sich bis zum Oxus ausbreiten. Jenseits derselben , im Süden , folgen die Ta- Izid, ein sesshaftes Volk, das Häuser baut und in Städten wohnt. Ihre Sitten sind ähnlich denen der Ta-wan , aber ihre Soldaten sind schwach und furchtsam , daher hatten die Yué-tshī leichte Mühe, ihnen einen Theil ihres Landes wegzunehmen. Die Bevölkerung ist gross und beträgt eine Million. Die Ta-hiā sind ausgezeichnete Handelsleute, und in ihrer Hauptstadt Lan-shi-ting findet man reiche Bazars. Jenseits dieses Volkes liegt das Land Slzizztu, d. i. Indien. Nächst diesem (über das ich unten Näheres anführe) hob TSHANG-KIËN besonders das grosse Reich der 'An-si hervor , eines sesshaften Agriculturvolkes, das i000 li im Westen von den Yué-tshī am Oxus lebe, Reis und Wein baue und gegen ioa ummauerte Städte habe. Dort findet man Märkte. Die Kaufleute haben Schiffe und Wagen , auf denen sie die Nachbarländer mehrere tausend li weit durchziehen. Sie bedienen sich geprägten Geldes. Noch einige tausend li westlich von ihnen , am Westmeer, wohnen die Tiantslli in einem heissen und fruchtbaren Land. Die Leute leben in Ortschaften, bauen Reis und zahlen Tribut an die 'An-si 1).

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geführt. Und hieher haben wir in der That Tawan zu setzen ; denn és wird besonders gesagt, dass dieses Reich unter der Sm-Dynastie Su-tui-sha-na genannt wurde (DE GUIGNES und RE MUSAT a. a. O.) ; wir werden daher mit Sicherheit auf HSÜÉN—TSANG's Su-tu-li-se-na, d. i. das Osrushna oder Sutrushna der Araber und Uratupa oder Uratepe der Türken (heute U r a- t i ü b e) gewiesen (VIVIEN DE ST. M. a. a. O. p. 278, 279) . — Es dürfte hiernach kaum einem Zweifel unterliegen, dass unter Hiu-siun das Thal von Ferghana mit den Städten Osch, Namangan, und wol auch Khokan, zu verstehen ist, unter Kwéi-shantshöng, der Hauptstadt von 7a-wan, aber die Stadt U ra - t i ü b e , das damals das benachbarte Khodschent an Wichtigkeit überragt zu haben scheint. HSÜÉN-'rsANG erwähnt besonders (Pélerins bouddhistes II, p. i7), dass das Reich Su-tu-li-se-na im Osten an den Fluss Ye (Yaxartes) grenze. — Beide Quellen, die HAN-Annalen und HSÜÉN—TSANG, geben die gegenseitigen Abstände der einzelnen Reiche nicht wesentlich verschieden an , wenn man in Betracht zieht, dass die Zahlen der ersteren genau berechnet, diejenigen des Letzteren aber nur oberflächlich geschätzt sind. Nach den HAN-Annalen beträgt die Entfernung von Hiu-siun und Ta-wan 9201i, nach dem buddhistischen Pilger diejenige zwischen Féi-han und Su-tu-lise-na i000 li ; nach den ersteren der Abstand von Ta-wan und dem ersten Land der Yué-tshī (hier als Samarkand anfzufassen) 6901i, nach HSÜÉN—TSANG derjenige zwischen Su-tu-li-se-na und Sa-nzo-kiën (Samarkand, s. Fél. bouddh. II, p. i8 und III, p. 279) 500 li. Dass bei letzterem Schriftsteller die erste Entfernung von i000 li zu lang, die zweite von So0 li aber zu kurz ist, hat bereits VIVIEN DE ST. M. bemerkt.

z) Nach Feststellung der Lage von Ta-wan lassen sich die Positionen der anderen Völker und Reiche annähernd bestimmen. Die Khangkiu und Yentsai breiteten sich am Yaxartes abwärts aus. Die ersteren nomadisirten wahrscheinlich in den Gegenden von Taschkent, Tschemkent und Turkestan, während die Yen-tsai den Unterlauf des Stromgebietes bis zum Aralsee einnahmen. Die Khangkiu hatten im Nordosten die Usun zu Nachbarn. Mit der Residenz am Issyk-kul, breiteten sich diese wahrscheinlich am Nordfuss des Alexandergebirges und des Karatau über Talas hinaus aus. Südwestlich von den drei grossen Reichen am mittleren und unteren Yaxartes folgten einige kleine Reiche, deren Namen uns nicht aufbewahrt sind. In dem Thal von Samarkand begann das ehemalige Gebiet der Tahiti, von dessen nördlichem '[heil nun (lie Yué-tshī Besitz genommen hatten. Die letzteren scheinen sich ebenso nach Westen, gegen das jetzige Bokhara, als nach Südwesten bis zum Oxus ausgebreitet zu haben, während das unkriegerische , verweichlichte Volk der Tahiā die reichen Handelsplätze im Süden des Oxus nebst

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