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0652 China : vol.1
China : vol.1 / Page 652 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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5 8 2 X. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. 1205—I5 I 7.

dem Süden zurückgedrängt, wo sie bis 1280 theils in Nanking und theils in Hangtshóu-fu residirten.

Diese Dreitheilung existirte , als im Jahr 1162 an den Ufern des Onon der gefeierte Held TEMUTSHIN, der Sohn eines mongolischen Fürsten, geboren wurde t; . Schon in jungen Jahren besiegte er in grausamen Kriegen die Häuptlinge der Nachbarstämme , und im Jahr 1206 wurde er auf einem Kurultai , d. i. einem allgemeinen Reichstag der mongolischen und türkischen Völker , welche unter seiner Oberhoheit standen , zum Tslzingis-Khan oder höchsten Herrscher ausgerufen. Von da an beginnt jene verheerende Siegeslaufbahn , welche seinen Namen zu einem der schrecklichsten der Weltgeschichte gemacht hat. Ein Gesetzbuch machte Eroberung und Unterwerfung fremder Länder zur ersten Aufgabe , unbedingten Gehorsam zur Pflicht ; es befahl schonungslose Behandlung der Feinde , Treue und Schutz gegen die Stammesgenossen , liess aber hinsichtlich der Religion die vollste Freiheit. Die ganze Steppe lebte ; unübersehbar waren die Reiterschaaren, mit denen der Führer in den Jahren 1211 und 1214 die nördlichen Provinzen von China überrannte und verheerte und die Residenzstadt der Kir , Tslmng-tu, das spätere Peking, nahm, urn sich im Jahr 12127 nördlich um den Tiën-shan herumziehend , nach Westen zu wenden. Im Sturm nahm er Bokhara , Tashkent, Samarkand, und eroberte das Kharezmische Weltreich, dessen König, noch kurz zuvor der reichste und mächtigste Fürst des Orients, in jammervollem Elend starb. Balkh und die Städte in Persien und Medien wurden verwüstet , die Einwohner getödtet oder als Sklaven fortgeführt. Vom Kaspischen Meer und dem Yaxartes bis zum Indus wurde die reiche dort entsprossene Cultur vernichtet , die Prachtbauten , die Schätze der Kunst und Wissenschaft verbrannt , und niemals haben sich jene Gegenden von der furchtbaren Verwüstung erholen können. Bei der Rückkehr vom Westen und im Beginn eines neuen Feldzuges gegen China starb TSHINGIS-Khan im Jahr 1227. Sein Reich erstreckte sich im Osten bis an das japanische Meer, im Westen bis an das Schwarze Meer , im Süden bis zum mittleren Persien , dem Kwen-lun und dem Gelben Fluss. Im Norden umfasste es Theile von Sibirien und das halbe europäische Russland.

TSHINGIS-Khan's Testament bestimmte, dass seine drei Söhne sich in das Reich theilen sollten ; der jüngste, OKKODAI, aber, welchem der östliche Theil zufiel, er-

1) Die Geschichte dieses Fürstenhauses, sowie der mongolischen Stämme, von der sagenhaften Zeit an, schrieb, angeblich nach anderen uns nicht mehr erhaltenen Quellen, der Fürst des Stammes der Ortzes, SSANANG SSETSEN, aus dem Geschlecht TSHINGIS-Khan's, im 17ten Jahrhundert in mongolischer Sprache, und fast gleichzeitig ABULGHASI BAHADUR, Khan von Kharezm, in osttürkischer Sprache. Die wirkliche Geschichte bis zu seiner Zeit schrieb RASHID EDDIN (s. unten S. 593) . Das erstgenannte Werk gab I.J. SCHMIDT heraus Geschichte der Ost-Mongolen und ihres Fürstenhauses, verfasst von S s a n a n g S s et s en, St. Petersburg u. Leipzig 1829' . Eine Lebersetzung des zweiten veranstaltete FRÄHN (A b u lg ha s i B a h a d ur ('hani Historia Mongolorum et Tartarorum) . Die chinesischen Quellen verarbeiteten VISDELOU, DE GUIGNES und KLAPROTH in den oft genannten Werken. Auf allgemeiner Grundlage beruht D'OHSSON's histoire des Mongols. Die Vorgeschichte bearbeitete ScxoTi' in seinem Aufsatz : Aelteste Nachrichten von Mongolin tend lartaren, Abhdlgen d. k. Ak. d. Wiss. zu Berlin, 1845, und neuerdings HO«'ORTH, the-origines of the Mongols, 7ourn. R. As. Soc. vol. VII, pt. II, 1875, p. 221-242.

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